Mussten Sie schon einmal Eltern bremsen, mit denen am Spielfeldrand der Gaul durchgegangen ist?
Bei den Eltern meiner Spieler hatte ich noch keine Probleme. Beim Gegner gab es bisher einen, der was gesagt hat. Zum Beispiel so Sachen, wie „Das war ja schon wieder ein falscher Einwurf!“
Wie sind Sie ihm begegnet?
Er hat sich sogar bewusst zu meiner Trainerbank hingestellt und ein bisschen provoziert. Ich habe ihn dann aufgefordert, dass er es bitte sein lassen soll, weil es sich um ein Kinderspiel, nicht um Champions League handelt. Als er dann noch mal was gesagt hat, ist ein Vater von uns hingegangen, ein ganz ruhiger Mensch, der ihn gebeten hat, aufzuhören. Danach ist er zwar stehengeblieben, aber ruhig gewesen.
Ist es das beste Rezept, in so einer Situation selbst Ruhe zu bewahren?
Natürlich muss man ruhig bleiben, sonst schaukelt es sich nur auf. Wir Erwachsenen sind ja Vorbilder für die Kinder. Und wenn außen eine hitzige, aggressive Stimmung herrscht, überträgt sich das auch auf sie.
Sind die Eltern Ihrer Brunnthaler Spieler von Haus aus diszipliniert oder gab es Ihrerseits mal eine grundsätzliche Ansage?
Wenn die Eltern ihre Kinder anfeuern, ist es in Ordnung, aber sie sollen sie nicht zurechtweisen. Der Trainer schafft an, sonst keiner. Ich trainiere meine Mannschaft schon seit den Bambini und hatte mit den Eltern noch nie Probleme, toi, toi, toi. Ich habe dafür auch keinen Extra-Elternabend oder so etwas gebraucht.
Der Merkur CUP fällt dieses Jahr aus, sogar der Trainingsbetrieb ist eingestellt. Wie geht es den Nachwuchskickern mit der Situation?
Es ist schwierig. Die Kinder würden natürlich sofort am liebsten wieder spielen. Aber wir dürfen noch nicht. Der BFV hat empfohlen, dass man ab der U12 anfangen soll. Da muss man jetzt erst mal schauen, wie es bei den Größeren läuft. Sobald für uns das Training freigegeben wird, fangen wir sofort an, auch in Kleingruppen. Ich denke aber, das wird nicht vor Pfingsten sein.
Das Gespräch führte
Umberto Savignano.