2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Fleißig: Bordesholms ehemaliger TuS-Akteur Aaron Meyerfeldt ist sich nicht zu schade, Defensivarbeit zu leisten. Hier blockt er Marco Möller (verdeckt) sauber aus, sodass  sein Torhüter Patrick Dahmen sicher zugreifen kann. Foto: Göttsche
Fleißig: Bordesholms ehemaliger TuS-Akteur Aaron Meyerfeldt ist sich nicht zu schade, Defensivarbeit zu leisten. Hier blockt er Marco Möller (verdeckt) sauber aus, sodass sein Torhüter Patrick Dahmen sicher zugreifen kann. Foto: Göttsche

TSV Bordesholm steigt in die Oberliga auf

TSV Bordesholm verteidigt seinen Vorsprung gegen den TuS Hartenholm ins Ziel

Nach einem 0:0 der spannenden Sorte im Aufstiegsrückspiel zur Oberliga konnte sich der TSV Bordesholm angesichts des 2:0-Erfolges vor Wochenfrist am Hartenholmer Tim-Schott-Weg durchsetzen und kehrt damit nach drei Jahren in die höchste Liga des Landes zwischen den Meeren zurück. „Wir mussten allerdings viele brenzlige Situationen überstehen“, wusste der überglückliche TSV-Trainer Björn Sörensen, dass der Erfolg hart erkämpft war.

Doch zu Beginn der Partie strahlte sein Team noch eine beachtliche Ruhe aus und hatte gar die erste Gelegenheit des Spiels. Aber Aaron Meyerfeldts Abschluss nach Assist von Mika Jöhnck trudelte hauchzart am langen Pfosten vorbei ins Aus (8.). Gegen eine sichere Gäste-Defensive hatte der TuS zunächst nur selten so kreative Einfälle wie in Minute 22, als Arved Käselau einen Chippass in den Lauf von Maximilian Kokot köpfte, aber schließlich Bordesholms Torhüter Patrick Dahmen doch noch rechtzeitig zur Stelle war. Und doch markierte eben diese Situation einen Wendepunkt in der Partie.

Es schien fast, als ob sich die „Lindenträger“ dadurch einer Anfälligkeit bewusst wurden und zu grübeln begannen, denn nachdem Jöhnck in aussichtsreicher Position geblockt wurde (24.), waren die Harteholmer am Drücker. So kratzte Dahmen einen mutigen Flachschuss von Marco Möller mit den Fingerspitzen um den Pfosten (25.), ehe ihm zwei Zeigerumdrehungen später ein haarsträubender Fehlpass in die Füße von Jannik Holz unterlief. Der von Holz in Szene gesetzte Tim Ollenschläger wurde jedoch in höchster Not von Benedict Klimmek gestoppt und der Nachschuss von Malte Delfs ging knapp am Kasten vorbei.

Die größte Gelegenheit des ersten Durchgangs hatte dann aber Kokot kurz vor dem Pausenpfiff auf dem Fuß, nachdem Dahmen eine Flanke fallen ließ, anschließend aber seinen Patzer mit einer glücklichen Fußabwehr wieder wett machte (43.).

Nach Wiederbeginn entfaltete sich zunächst ein offener Schlagabtausch, dem sich nun auch reichlich Emotionen vor der aufgeheizten, aber nie aggressiven Zuschauerkulisse beimischten. Doch Ollenschläger brachte eine Holz-Flanke per Kopf nicht im Tor unter (53.) und der Doppeltorschütze aus dem Hinspiel, Sebastian Klimmek, traf im Gegenzug – völlig freigespielt von seinem Sturmkollegen Malte Lucht – den Ball am Elfmeterpunkt nicht richtig. Mit der Einwechslung von Angreifer Louis Dürkop und der Herausnahme von Außenverteidiger Bente Bruhn läutete Hartenholms Trainer Martin Genz eine Drangphase ein (59.), stellte auf eine Dreier-Abwehrkette um, während sich gleich sechs Spieler im oder um den gegnerischen Strafraum herumtummelten und so für anwachsenden Druck sorgten.

In Minute 68 wäre der in der schwülen Luft liegende Anschlusstreffer fast gelungen, doch Möller scheiterte nach gefühlvollem Zuspiel von Kokot am rechten Pfosten. Entlastung fand für die Sörensen-Équipe mittlerweile nur selten statt, und wenn, war der Segeberger Torhüter Felix Rathjen zur Stelle. So parierte er eine Lucht-Chance (71.), ehe auf der Gegenseite wieder das Aluminium in Schwingung versetzt wurde. Hier scheiterte zunächst Kokot per Außenristschuss an Dahmen, ehe Ollenschläger die Kugel an den Pfosten setzte. Zwar brachte Möller den Abpraller endlich im Netz unter, doch die Fahne des Linienrichters zeigte eine Abseitsposition an (74.).

„Es sollte heute wohl einfach nicht sein für uns“, fand Genz Worte für die Abschlussschwäche, ohne seinem bis an die Grenzen gehenden Team auch nur den Hauch eines Vorwurfes zu machen. „Die Jungs haben bis zur letzten Minute an sich geglaubt und mit einer tollen Körpersprache absolut alles gegeben“, so Genz, der aber mitansehen musste, wie seinen Schützlingen in den letzten zehn Minuten sowohl die Zeit als auch die Kräfte ausgingen, während es dem TSV gelang, das Spielgeschehen wieder vom eigenen Sechzehnmeterraum zu entfernen und damit auch im Rückspiel eine „weiße Weste“ zu wahren.

„Wir haben mit unserem Kreispokalsieg und dem Oberliga-Aufstieg historisches geleistet“, läutete Sörensen nach dem Abpfiff einen rot-weißen Partymarathon ein, ehe es für ihn selbst und auch einen Großteil des Teams in dieser Woche nach Mallorca geht. „Sowohl bei mir als auch den Spielern fällt viel Druck ab“, strahlte der 32-Jährige absolute Zufriedenheit aus. „Klar hätte Hartenholm heute den Sieg verdient gehabt, da muss man nicht drum herumreden. Aber wir haben halt ihre Fehler im Hinspiel eiskalt bestraft, heute bis zum Schluss gebissen und sind damit verdient aufgestiegen“, war TSV-Kapitän Jan-Niclas Bräunling ebenso erschöpft wie glücklich.

TuS Hartenholm:
Rathjen – Bruhn (59. Dürkop), Quinting (67. Zastrow), Wasner, Käselau – Johannsson – Delfs (78. Novak), Möller, Kokot, Holz – Ollenschläger.

TSV Bordesholm:
Dahmen – Groth, B. Klimmek, Ruhberg, Hummel (73. Entinger) – Bräunling – Römpke, Aaron Meyerfeldt (67. Weltrowski), Jöhnck – Lucht (80. Schlagelambers), S. Klimmek.

SR:
Albig (Bad Schwartau).
Zuschauer:
520.
Tore:
Fehlanzeige.
Aufrufe: 010.6.2018, 17:44 Uhr
SHZ / WtiAutor