2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
F: Lorenz
F: Lorenz

"Große Verdienste" - Trennung zwischen Bicken und Cholibois

VL Mitte: +++Entscheidung in beiderseitigem Einvernehmen +++"Blockade in den Köpfen" +++Cestonaro Top-Kandidat auf Nachfolge

Verlinkte Inhalte

Nach viereinhalb Jahren endete am gestrigen Abend die Zusammenarbeit von Verbandsligist TSV Bicken und Trainer Marcel Cholibois...
Drei Niederlagen innerhalb von zehn Tagen mit insgesamt neunzehn Gegentoren - vor allem aber die ernüchternde Niederlage am gestrigen Feiertag gegen den direkten Konkurrenten aus Dorndorf - waren letztendlich ausschlaggebend: Marcel Cholibois ist mit sofortiger Wirkung kein Trainer des TSV Bicken mehr. "Marcel ist gestern nach dem Spiel zu mir gekommen und hat mir mitgeteilt, dass aus seiner Sicht die Zeit für etwas Neues auf der Trainerbank gekommen sei", fasst Harald Zygan, sportlicher Leiter des TSV, die Ereignisse nach dem 1:4 gegen Dorndorf zusammen und spricht von einer "zuletzt für alle Beteiligten sehr zermürbenden Situation, vor allem natürlich für den Trainer." Mit dem Ziel, "alles besser zu machen in der letzten Saison, als wir mit sehr viel Glück die Klasse gehalten haben", war man laut Zygan in die Saison gestartet - den Ballast der vier Niederlagen zum Saisonauftakt konnte man bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht abwerfen, so dass "wir von hinten nicht wegkommen". Cholibois selbst war Anfang Oktober zu der Erkenntnis gelangt, "dass dies meine letzte Saison in Bicken werden würde", da er bereits zu diesem Zeitpunkt einen "Spannungsabfall" beobachten konnte, welcher aus seiner Sicht "nach viereinhalb Jahren Zusammenarbeit nicht überraschend kommt" und einen "neuen Impuls für die Mannschaft in der jetzigen Situation unumgänglich macht." Einig sind sich Cholibois und Zygan, welche privat eine gute Freundschaft verbindet, darin, dass in der Mannschaft deutlich mehr Potenzial steckt, als es diese zuletzt abrufen konnte: "Das Team ist von der sportlichen Qualität deutlich besser als man es aktuell annehmen würde - es ist kein Leistungs-, sondern ein rein mentales Problem momentan", sieht Zygan eine "Blockade in den Köpfen der Spieler". Für den ehemaligen Trainer stellte sich in den letzten Wochen und Monaten häufiger das Problem, "nicht mehr so richtig an die Mannschaft heran zu kommen", hatten sich doch nach der langen gemeinsamen Zeit bestimmte Maßnahmen und Ansprachen abgenutzt. "Wir hatten uns Anfang Oktober vorgenommen, die Zusammenarbeit zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen, sind aber beiderseits zu der Erkenntnis gekommen, dass es so keinen Sinn mehr macht", blickt Cholibois nichtsdestotrotz auf eine erfolg- und lehrreiche Zeit zurück: "Die langen Jahre hier in Bicken waren schon etwas ganz besonderes und die Erfolge kann uns niemand mehr nehmen - den Respekt und die Wertschätzung, welche ich hier erfahren habe, kann ich nur uneingeschränkt zurückgeben." Zygan, für welchen "Marcel sich in den viereinhalb Jahren sehr um den Verein verdient gemacht hat", geht es nun darum, so schnell wie möglich das Vakuum auf der Trainerbank zu füllen: "Marcel war bereits zweimal zuvor bei mir und hat sich und mir die Frage gestellt, ob eine Zusammenarbeit noch Sinn macht. Da konnte ich ihn jeweils vom Weitermachen überzeugen, gestern war dann wohl einfach der Punkt gekommen, wo es für beide Seiten keinen Sinn mehr machte. Die Situation kommt für uns zum jetzigen Zeitpunkt etwas überraschend, wenn es für mich persönlich auch wiederum keine ganz große Überraschung ist." Gespräche mit potentiellen Kandidaten wurden und werden nun geführt, wobei der ehemalige Steinbach-Coach Peter Cestonaro wohl der heißeste Tipp sein dürfte: "Natürlich machen wir jetzt auch ein wenig Druck, da wir keine große Pause auf der Trainerposition haben wollen - wir hoffen, spätestens nächste Woche eine Lösung präsentieren zu können", so Zygan, laut dem am kommenden Samstag in Biebrich "Stand heute" wohl Benjamin Röder - unter Cholibois Co-Trainer - auf der Bank sitzen wird. Der scheidende Coach ist vom Klassenerhalt seiner ehemaligen Mannschaft "absolut überzeugt" und blickt aktuell gespannt und voller Vorfreude auf das voraus, "was in den kommenden Wochen und Monaten kommen wird."
Aufrufe: 01.11.2017, 18:10 Uhr
Florian RinkAutor