Entspannt, aber fokussiert zwischen Gegenwart und Zukunft

SF/BG Marburg - TSV Bicken (Sonntag 15:30 Uhr)

Nicht sonderlich lang hielt man sich beim TSV mit der Aufarbeitung der zurückliegenden Hinrunde auf, welche aus Sicht der Kissel-Elf sehr ernüchternd verlaufen war: „Wir haben kaum Gedanken daran verschwendet, sondern vielmehr den Blick sehr schnell auf die Zukunft und die Ausrichtung des gesamten Vereins gerichtet“, gibt der Bicken-Coach einen kurzen Einblick. Verließen einerseits mehrere Akteure den Verein, gelang es der sportlichen Leitung andererseits, die Verträge mit vielen Spielern über die Saison hinaus zu verlängern: „Wir können und wollen die Rückrunde entspannt angehen, denn die Erwartungshaltung an uns ist ohnehin nicht mehr sonderlich hoch“, legte Kissel in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk auf „Fitness, Fußball und Spaß“ - trotz der auf den ersten Blick recht aussichtslosen Lage am Tabellenende macht er allerdings auch unmissverständlich klar, „dass wir von uns selbst ganz klar eine Steigerung zur Hinrunde erwarten“ und „Siege alternativlos sind, denn Unentschieden helfen uns nicht weiter.“ Als einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zu diesen Erfolgen sieht Kissel eine höhere Disziplin innerhalb seiner Elf an: „Wir dürfen uns einerseits nicht so häufig durch Platzverweise selbst schwächen, zum anderen muss bei jedem Einzelnen die Einstellung zu einhundert Prozent stimmen.“ Ein Schlüssel für die verbleibenden Spiele sieht man in Bicken in „der deutlich verbesserten Stimmung innerhalb der Mannschaft“, welche allerdings nicht dazu führe, „dass wir die Spannung verlieren, vielmehr arbeiten alle Beteiligten sehr zielgerichtet und motiviert.“ Man wolle „einen anderen und deutlich besseren Eindruck als in der Hinrunde“ hinterlassen und in den ausstehenden Partien „auch die eigenen Zuschauer wieder ins Boot holen, die in der Hinrunde oft unzufrieden den Heimweg angetreten“ hatten. Nach durchaus positiv verlaufenen Testspielen spekuliert man beim TSV auf einen erfolgreichen Start in Marburg, unterlag man dem kommenden Gegner in der Hinrunde - dezimiert durch einen Platzverweis - erst durch zwei relativ späte Tore: „Ein erster Schritt für uns wäre es natürlich, einmal in Führung zu gehen“, setzt sich Kissel mit seiner Elf kleine Teilziele und weißt darauf hin, „dass es bei einem Sieg nur vier Punkte Rückstand“ zum rettenden Ufer seien.