TSV Bad Boll holt Punkt mit zwei Mann Unterzahl

Mit Weilimdorf gastierte im Bad Boller Erlengarten die Überflieger-Mannschaft der Landesliga-Rückrunde, die seit einem Trainerwechsel von sieben Spielen sechs gewonnen hatte. Fast genau umgekehrt fielen die Ergebnisse des Gastgebers im Jahr 2017 aus. Zwei Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen lautete vor dem Anpfiff die magere Bilanz des letztjährigen Vizemeisters.

Der TSV Bad Boll hatte vor 80 Zuschauern gleich eine gute Möglichkeit, aber Blessing verzog in der siebten Minute am langen Pfosten. Etwas überraschend fiel wenig später die Führung der Gäste. Drei Bad Boller Akteure waren sich bei einem harmlosen Ball der Weilimdorfer nicht einig, Genc ging dazwischen und schob zum 0:1 ein (12.). Dieser Treffer gab den Stuttgartern Aufwind. Bad Boll hatte in der 31. Minute Glück, als Gäste-Torjäger Pescione im Strafraum nach gewonnenem Laufduell knapp daneben zielte. Im Gegenzug zwang Heilemann Torhüter Ferdek mit einem satten Distanzschuss zur Glanzparade. Den fälligen Eckball schoss Blessing per Volley-Abnahme in die Arme des Keepers. In der 38. Minute lief Bad Boll in einen Schulbuch-Konter, den wiederum Genc zum 0:2 abschloss. Die beste Boller Chance des ersten Durchgangs endete in einem zu langen Querpass des freien Zuljevic auf Kljajic.

Nach dem Seitenwechsel bekam Bad Boll durch die Einwechslung des schnellen Hartmann ein Übergewicht. In der 50. Minute sprintete Hartmann seinem Gegenspieler davon, sein Querpass erreichte Mettang, dessen Direktabnahme Ferdek allerdings glänzend klärte. In der 54. Minute jubelten dann die Hausherren. Wieder war Hartmann über die rechte Seite schneller als sein Gegner, die Flanke schob Mettang flach zum 1:2-Anschlusstreffer ein. Der Gast schien mehr als angezählt, als sich in der 71. und 73. Minute die Ereignisse überschlugen. Zunächst sah Zuljevic die Ampelkarte, gleich darauf Feldmeier. Die Gäste wähnten sich nun auf der sicheren Seite, Bad Boll schaltete dagegen einen Gang hoch. Die Mannschaft warf an Einsatzwillen und Laufbereitschaft alles in die Waagschale, Trainer Benjamin Geiger brachte frische Spieler. Weilimdorf taumelte nun mehrmals, doch Bad Boll konnte noch nichts Zählbares verbuchen. Gegen die geöffnete Defensive kam Weilimdorf per Konter zu einer Großchance, doch Woldezion scheiterte am starken Torhüter Scherrenbacher (85.).

Bolls Bemühungen wurden in der Nachspielzeit doch noch belohnt: In der 94. Minute landete der Djorovic-Eckball bei Spielertrainer Geiger, der auf Mettang ablegte. Dessen ersten Schuss fischte Torwart Ferdec aus dem Eck, der Mettang-Nachschuss passte aber zum umjubelten 2:2 Endstand. Schiedsrichter Tobias Grauf pfiff die Partie danach nicht mehr an. Für den TSV Bad Boll gilt es jetzt, auf diesem psychologisch wichtigen Punktgewinn aufzubauen und die nächsten Aufgaben gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf in Blaustein und dann zu Hause gegen Neu-Ulm und Waldstetten zu meistern.