2024-05-10T08:19:16.237Z

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Paukenschlag beim TSV Bad Berneck

Trainer David Opel hört auf, Michael Lerner übernimmt

Es war ein Wechselbad der Gefühle, das man beim TSV Bad Berneck in den zurückliegenden Tagen erlebte. Erst der 1:0-Derbysieg beim ASV Nemmersdorf zum Auftakt in die Kreisliga, dann die Hiobsbotschaft, dass Trainer David Opel aus beruflichen Gründen sein Amt in Kürze niederlegen muss.

Und zum Schluss die Neubesetzung des Trainerpostens, die idealer kaum hätte laufen können: Michael Lerner, bis Ende der vergangenen Saison Trainer beim FC Kupferberg und langjähriger Aktiver des TSV, übernimmt das Zepter noch im August. „Der Micha war unsere erste Wahl. Wir haben nur ihn kontaktiert. Dass er sofort zugesagt hat, gleicht einem Volltreffer“, sagt der Bad Bernecker Fußballabteilungsleiter Roland Münch, der turbulente Tage hinter sich hat.

In der Vorwoche war er von David Opel informiert worden, dass dieser als Mittelschullehrer zum neuen Schuljahr nach Oberbayern versetzt werde. „Er hat dort die Chance, verbeamtet zu werden. Keine Frage, dass er diesen Schritt machen muss. Der Beruf geht vor.“ Bei allem Verständnis für die Entscheidung des Coaches, so war man beim TSV in die Bredouille geraten. „Wir wollten der Mannschaft nicht mitteilen, dass sie ihren Coach verlieren würde, ohne ihr im gleichen Moment auch schon einen Nachfolger präsentieren zu können.“

Doch: Mitten in der Saison jemanden zu finden, der menschlich zu der jungen Mannschaft passt, schon erfolgreich als Coach gearbeitet hat, zudem die etwas schwierige Infrastruktur mit dem Trainingsgelände in der Blumenau kennt und gegenwärtig auch ohne Trainer-Engagement ist, schien ein fast unlösbares Problem zu sein. Gedauert hat die Suche nach einem Kandidaten, der das schwierige Anforderungsprofil erfüllt, aber nur ein paar Minuten. „Wir waren schnell beim Namen Michael Lerner“, sagt der Bad Bernecker Fußballabteilungsleiter. Der Umworbene, der gerade bei seinem Heimatverein FC Neuenmarkt als F-Jugendtrainer eingestiegen war, brauchte noch ein paar Tage, signalisierte dann aber am vergangenen Wochenende grünes Licht.

"Es hätte kein anderer Verein anfragen dürfen!"

Es sei für ihn keine schwierige Entscheidung gewesen, sagt der 39-jährige Wirtschaftsingenieur. Er habe nur ein paar Dinge regeln und die Angelegenheit mit seiner Familie besprechen müssen. Mehr Hürden waren nicht zu meistern. Den überstrapazierten Begriff Herzensangelegenheit bemüht er nicht, wenn er von seinem Verhältnis zum TSV Bad Berneck spricht, sagt aber: „Ich wollte eigentlich Pause machen. Aber Bad Berneck, das reizt mich. Das Umfeld ist extrem sympathisch, und ich habe hier ja schon einiges erlebt - große Erfolge gefeiert, aber auch den freiwilligen Rückzug in die A-Klasse mitgemacht. Was aus dem damaligen Schritt erwachsen ist, ist schon sehr beeindruckend.“

Unter dem Strich: „Es hätte auch wirklich kein anderer Verein anfragen dürfen“, um seinen Fußball-Sabbat zu unterbrechen. Den besagten Reiz sieht er vor allem in der jungen Mannschaft, die „enorme Qualität“ besitze. „Ich kenne ja schon einige Spieler – Maxi Völkl, Tobi und Timo Neukam, Nico Ehmann oder André Wesner – den Rest vom Hörensagen und aus der letzten Saison, als wir mit Kupferberg zweimal gegen Bad Berneck gespielt haben.“ Beeindruckt war der 39-Jährige vom Spiel in Nemmersdorf. „Das hat schon alles Hand und Fuß, lauter junge, hungrige Leute. Und dann wird da auch mit jeder Einwechslung noch einmal richtig Betrieb gemacht.“ Wann genau er das Zepter übernehmen wird, steht noch nicht fest. Es wird aber noch im August sein.

„Ende August ist Geburtstermin unseres zweiten Kindes, zudem laufen da auch schon die Umzugsvorbereitungen. Bis dahin sollte das über die Bühne sein“, sagt David Opel, der sein Erbe in guten Händen weiß. „Ich kann mir natürlich kein Urteil darüber erlauben, wie der Micha als Trainer gearbeitet hat. Ich weiß aber aus unserer gemeinsamen Zeit als Spieler in Bad Berneck, dass er ein extrem guter Typ ist, der diese Mannschaft optimal führen kann.“

Michael Lerner kam 2004 vom ASV Marktschorgast zum TSV Bad Berneck. Hier spielte er bis 2009 - zunächst in der Bezirksoberliga, dann in der Bezirksliga und schließlich noch eine Saison in der A-Klasse. Danach wechselte er zurück zu seinem Heimatverein FC Neuenmarkt, wo er von 2011 bis 2014 als Spielertrainer Regie führte, ehe er in der Saison 2014/2015 zum Kreisklassisten FC Kupferberg wechselte. In der ersten Saison stieg Michael Lerner mit den Kupferbergern in die Kreisliga auf, musste aber nach nur einer Saison über die Relegation wieder in die Kreisklasse zurück.

Aufrufe: 04.8.2016, 07:00 Uhr
Stefan WolfrumAutor