2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Flugstunde in Altenholz: Dorian Balla (VfR, links) hebt im Duell mit Julian Langnau spektakulär ab. Foto:Schmuck
Flugstunde in Altenholz: Dorian Balla (VfR, links) hebt im Duell mit Julian Langnau spektakulär ab. Foto:Schmuck

TSV Altenholz wird für seinen Mut nicht belohnt

Unglückliche 1:2-Niederlage gegen den VfR Neumünster

An der Klausdorfer Straße sahen die 130 Zuschauer ein Spiel der Marke „Wer oben steht, der gewinnt“. Denn Altenholz war keinen Deut schlechter als die favorisierten Gäste, ging am Ende aber als Verlierer vom Feld und somit ohne Zählbares aus dem Osterprogramm hervor. Die Lage für die Gelb-Schwarzen bleibt bedrohlich. Der nunmehr seit acht Partien ungeschlagene VfR hingegen knackte die 60-Zähler-Marke und nimmt nun wieder den zweiten Platz ernsthaft ins Visier.

Die Neumünsteraner traten mit dem Handicap an, mit Fyn Claasen, Philipp Lorenzen (beide hatten wegen muskulärer Probleme bereits am Sonnabend aussetzen müssen) und dem in Hartenholm nach einer knappen halben Stunde verletzt ausgeschieden Marco Heskamp (Wadenzerrung) gleich drei Defensivkräfte ersetzen zu müssen.

Erschwerend kam hinzu, dass sich Franck Momo in Altenholz bei einem Zusammenprall eine Gehirnerschütterung sowie eine Platzwunde zuzog und nach gut einer Viertelstunde raus musste. Zu allem Überfluss sah dann auch noch Gästekapitän Sebastian Gohrke kurz vor Schluss den Roten Karton.

Seine Grätsche gegen den guten Julian Langnau wertete Referee Truels Reichardt als grobes Foulspiel. „Für mich war das eher ,Dunkelgelb’ und nicht zwingend ein Platzverweise“, meinte Altenholz-Coach Kristian Hamm. Und auch der Sünder fühlte sich zu hart bestraft. „Klar komme ich zu spät, doch das war eher ein taktisches Foul. Gelb hätte gereicht“, kommentierte Gohrke diese Szene, die die Hausherren nicht mehr zu nutzen wussten.

In der verbliebenen Dauer von fast zehn Minuten inklusive gut viereinhalbminütiger Nachspielzeit schaffte es der Fünftletzte nicht, zuvor Versäumtes nachzuholen.Die Hausherren boten eine couragierte Vorstellung, völlig zu Recht bezeichnete Hamm den Auftritt seiner Elf als „mutig“.

In der vierten Minute wäre sie beinahe frühzeitig dafür belohnt worden. Nach einem Missverständnis in der Gästeabwehr war das VfR-Tor verwaist. Langnau erkannte das und beförderte die Kugel in Richtung Rasensport-Gehäuse. Momo jedoch hatte aufgepasst und schlug den Ball spektakulär per Seitfallzieher von der Linie ins Feld zurück.

Noch zwei weitere Male vor der Pause hatten die Altenholzer den Torschrei auf den Lippen. Erst zielte der starke Lasse Jensen aus 22 Metern nur um Zentimeter vorbei (27.), ehe René Joswig per Flachschuss am stark reagierenden Yilmaz Caglar scheiterte (45.). „Den muss Joswig machen“, kommentierte Hamm später.

Und die Lila-Weißen? „Die waren eiskalt“, spielte der Altenholzer Coach auf die einzige vor dem Wechsel aus dem Spiel heraus kreierte Torchance für den VfR an – denn die führte prompt zum Erfolg. Nach Vorarbeit von Beytullah Bilgen vernaschte Ugur Dagli in einer Eins-gegen-eins-Situation Finn Hanke und vollendete seine schöne Aktion mit dem 0:1 (33.).

Ansonsten beschwor nur einmal Bilgen mit einem von der Altenholzer Mauer zur Ecke abgewehrten Freistoß Gefahr herauf (23.).Nach dem Wiederbeginn hätte der VfR gleich erhöhen können, doch Aladji Barrie schoss den vor ihm postierten Mitspieler Bilgen an, sodass die Gäste diese Großchance praktisch selbst zunichte machten (48.).

Beinahe hätten die beiden Protagonisten dieses zweifelhafte Kunststück wiederholt, doch diesmal schaffte es Bilgen noch aus dem Weg, sodass Barrie zum 0:2 ins leere Tor einschieben konnte. Vorausgegangen war ein an Freund und Feind inklusive Torwart Jan Detlefsen vorbeigesegelter Ball durch den Strafraum der Einheimischen (60.).

Wer nun gedacht hatte, der Abstiegskandidat würde sich seinem Schicksal ergeben, der sah sich getäuscht. Denn die Hamm-Elf verkürzte schnell auf 1:2, als Langnau ein Zuspiel von Andy Watzlawczyk verwertete (62.). Kurzzeitig brannten die Gelb-Schwarzen ein Feuerwerk ab.

Es hätte nicht viel gefehlt, und der Ausgleich wäre dabei herausgekommen. Doch Jensen per Einzelleistung (63./zur Ecke abgefälscht), Hanke per Kopf (64./Parade Caglar) und Langnau mit tollem Fernschuss (65./erneute Rettungstat von Caglar) war das Glück nicht hold.

In der Folge stand Rasensport wieder besser, doch entstand zusehends der Eindruck, dass die Gäste den Abpfiff herbeisehnten. Dabei hatten sie noch so manch brenzlige Situation zu überstehen, wie etwa bei einer Schusschance für Jannis Sändker, der meterweit verzog (84.), und einem Versuch von Nico Quegwer, der im guten Caglar seinen Meister fand (90./+1).

„Wir haben die PS nicht auf den Platz gebracht“, konstatierte VfR-Trainer Thomas Möller, der mit der Ausbeute über Ostern (zwei Siege) logischerweise zufrieden war: „Wir haben zwar wenig Fußball geboten, dafür aber ein paar Eier eingesammelt. Ich nehme es gerne in Kauf, dass wir schlecht spielen, solange wir trotzdem gewinnen.“

Für Sorgenfalten indes sorgen die Blessuren in der Defensivabteilung sowie die Rote Karte für Gohrke. „Das ist natürlich bitter. Die ganze Saison hatten wir nichts, und jetzt kommt es knüppeldick“, stöhnte Möller, der im Übrigen einräumte, seine Mannschaft habe sich in Altenholz regelrecht zum Sieg gewürgt.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

TSV Altenholz: Detlefsen – Hanke, Quegwer, T. Ceynowa, Schomaker (81. Kaya), Patzel – Joswig, M. Ceynowa, Watzlawczyk (65. Sändker), Langnau Jensen.

VfR Neumünster: Caglar – Gohrke, Momo (18. Genz), Rivera, Balla – Bilgen, Hathat (87. Khemiri), Falk, Barrie – Baese (72. Alioua), Dagli.

SR: Reichardt (Husum).
Zuschauer: 130.
Tore: 0:1 Dagli (33.), 0:2 Barrie (60.), 1:2 Langnau (62.).
Rote Karte: Gohrke (85., grobes Foulspiel).
Aufrufe: 017.4.2017, 19:10 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor