2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Trainer in Not I: Schönkirchens Trainer Stefan Köpke gibt an der Seitenlinie alles. Das Resultat für den Aufsteiger ist dennoch überschaubar. Die Concorden sind Tabellenvorletzter.
Trainer in Not I: Schönkirchens Trainer Stefan Köpke gibt an der Seitenlinie alles. Das Resultat für den Aufsteiger ist dennoch überschaubar. Die Concorden sind Tabellenvorletzter.

Kieler Mannschaften droht Erdrutsch

TSV Altenholz mit den besten Karten im Abstiegskampf / FC Kilia Kiel vor dem Abgrund / TSG Concordia Schönkirchen gibt sich optimistisch

Während der Kampf um die SH-Liga-Meisterschaft schon weitgehend entschieden zu sein scheint, wird vor allem der Kampf um die sechs oder gar sieben Abstiegsplätze im neuen Jahr noch einmal voll entbrennen – spätestens ab Platz 11 beginnt die gefährdete Zone. Und mittendrin sind drei Clubs aus Kiel und dem direkten Umfeld der Landeshauptstadt: TSV Altenholz, Concordia Schönkirchen und der FC Kilia Kiel.

Noch am ehesten dürfte man momentan dem TSV Altenholz das Unmögliche zutrauen. Sieben Zähler in den drei Partien vor der Winterpause, darunter ein kaum für möglich gehaltenes 1:1-Unentschieden beim Ligaprimus Eutin 08, ließen die Herzen der TSV-Sympathisanten zuletzt endlich wieder mal höher schlagen. Der TSV, der zwischenzeitlich sogar bis ans Ende der Tabelle abgestürzt war, rangiert nun mit 16 Zählern auf Rang 15 der SH-Liga.

Personeller Aderlass, Verletzungspech, eine unfassbare Negativserie sowie der überaus jugendliche und unerfahrene Charakter der Mannschaft sorgten in der Vorrunde für das nicht gänzlich unerwartete Abrutschen. Die Stimmung ist zwar weiterhin gut, aber es wird ganz schwer für das Team von Kristian Hamm und Ulf Ciechowski.

Doch nachdem der TSV in den vergangenen Wochen leistungsmäßig immer näher an die Konkurrenz heranrücken konnte, wittert man in Altenholz Morgenluft. Das Auftaktspiel am letzten Februarwochenende gegen den VfR Neumünster könnte dabei schon richtungsweisend sein für das Team aus dem Kieler Norden.

Etwas finsterer sieht es sportlich hingegen bei der TSG Concordia Schönkirchen aus. Der Aufsteiger wusste zwar, dass es schwer werden würde in der SH-Liga. Doch dass es so schwer werden würde, kam für die Verantwortlichen dann doch etwas überraschend. Bei der Zusammenführung der neuen Spieler mit dem gewachsenen Kader musste Trainer Stefan Köpke deutlich mehr Zeit aufwenden. Und viel Pech in engen Partien führte im Team schnell zur allgemeinen Unzufriedenheit.

Die jüngsten Erfolge hingegen machen Trainer Köpke Mut. „Wir sind weder naiv, noch blauäugig und schon gar nicht unrealistisch“, sagt Köpke, der sich mit seinem Team als Tabellenvorletzter und nur 13 Zählern auch mit einem möglichen Abstieg auseinandersetzen muss. „Wir haben es nicht allein in der Hand und daher auch nur minimale Chancen“, weiß Köpke, der den Klassenerhalt nur für möglich hält, wenn es im neuen Jahr zu 100 Prozent läuft.

„Es wäre für uns aber auch kein riesiges Problem, wenn wir uns im nächsten Jahr in der Landesliga wiederfinden würden“, meint Köpke. „Wir sind in Schönkirchen sehr bodenständig und wollen das Team stabilisieren, weiterentwickeln und sich nachhaltig finden lassen. Es soll in den verbleibenden 13 Spielen mehr herausspringen als in der Vorrunde. Wir wollen klarer agieren und unser Spiel durchbringen. Sollte es dennoch dazu kommen, dass wir am Ende drin bleiben, dann würden wir das natürlich genauso gern mitnehmen wie den relativ unerwarteten Aufstieg im vergangenen Sommer“, so Köpke, der Ende Februar mit seiner Mannschaft zum Jahresauftakt bei Holsteins U23 eine sehr hohe Hürde zu überspringen haben wird.

Ein ganz trauriges Bild gab in der Vorrunde der FC Kilia Kiel ab. Der Traditionsverein vom Hasseldieksdamer Weg steht mit nur neun Zählern auf dem letzten Tabellenplatz. Die Rahmenbedingungen scheinen beim FC Kilia einfach nicht mehr SH-Liga-reif zu sein. Und damit sind sicherlich nicht nur die schlechten Trainingsbedingungen gemeint. So kauerten Cheftrainer Lars Dubau und sein Assistent Malte Sawkulycz nach der 1:3-Niederlage im Kellerduell beim TSV Altenholz Ende November mehr als eine Viertelstunde auf der Bank und sinnierten über Wege aus der Krise.

Dubau sprach beiden Teams das Niveau für die SH-Liga ab. „Das war Not gegen Elend“, machte er seiner Enttäuschung Luft. Für die Rückrunde hat Lars Dubau folgende Ziele im Auge: „Die Sportmarketingfirma BEL hat uns zum 31. Dezember die Verträge gekündigt. Wir müssen uns nun neu aufstellen. Vor zwei Wochen wurde der neue Förderverein FC Kilia Kiel gegründet. Über diesen soll die Finanzierung des Vereins abgewickelt werden. Sportlich wird es natürlich nicht einfach für uns, nachdem wir uns durch die Hinrunde gequält haben – auch mit vielen Verletzungen. Wir müssen über Charakter und Teamgeist kommen. Sollte noch ein Wunder passieren, werden wir natürlich auch in der Oberliga spielen. Aber der Weg geht ganz realistisch betrachtet in Richtung Landesliga.“

Offizieller Auftakt ist für den FC Kilia am 25./26. Februar beim direkten Konkurrenten TuS Hartenholm. Eine Niederlage wäre fast schon das endgültige Aus.
Aufrufe: 019.12.2016, 09:00 Uhr
SHZAutor