2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
David English und der TSV Aindling bekommen es im ersten Pflichtspiel der Saison mit dem Bayernliga-Absteiger FC Gundelfingen zu tun.  Archivfoto: Michael Eberle
David English und der TSV Aindling bekommen es im ersten Pflichtspiel der Saison mit dem Bayernliga-Absteiger FC Gundelfingen zu tun. Archivfoto: Michael Eberle

Die ersten Härtetests stehen an

Pokal-Quali: Aindling zum Aufgalopp gegen Gundelfingen +++ Frühes Wiedersehen von Nördlingen und Rain verspricht Brisanz +++ Ichenhausen ist für Egg immer eine Reise wert

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Zwei Wochen noch, dann werden bereits die ersten Punkte in der Landesliga Südwest vergeben. Der Toto-Pokal dient dazu quasi als Aufgalopp. Für den TSV Aindling bedeutet das: Sie starten am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den FC Gundelfingen in diesen Wettbewerb. Auch für die Landesligisten FC Stätzling und SV Mering wird es zum ersten Mal in der neuen Saison etwas ernster: Der FCS muss am Samstag zu Türkspor Augsburg und der MSV erwartet am Sonntag den SC Olching.

TSV Aindling – FC Gundelfingen (So., 17 Uhr)
Von einem Lieblingsgegner zu sprechen, wäre sicher etwas vermessen. In den bisherigen sechs Duellen in der Landesliga setzte sich der TSV nur einmal durch. Beachtlich war zudem der erste Test der Gundelfinger, als sie gegen Bayernligist Ansbach gleich mit 5:1 die Oberhand behielten. Vergessen dürfte damit die vergangene Saison aufseiten der Gäste sein, die in der Bayernliga Süd Letzter wurden und sich nur ein Jahr nach dem Aufstieg wieder in der Klasse der Aindlinger finden. TSV-Trainer Roland Bahl kennt den Gegner: „Das ist sicher eine gute Mannschaft.“ Er kann diesmal auf ein großes Aufgebot bauen, nachdem alle Kicker spielberechtigt sind. Noch kein Thema wird Daniel Ritzer sein, der nach seinem Muskelbündelriss erst mit dem Lauftraining begonnen hat und wohl erst in zwei Wochen eine echte Alternative darstellt. Ansonsten wird der Coach in erster Linie auf die Kandidaten bauen, die in den meisten Trainingseinheiten präsent waren. Das bedeutet mit anderen Worten: David Englisch, Wolfgang Klar und Julian Mayr müssen sich vorerst hinten anstellen und ihre läuferischen Defizite beheben.
Die Kaderplanungen in Aindling sind weitestgehend abgeschlossen. Sven Wernberger darf nächste Woche wieder richtig trainieren, nachdem ihm nach seiner schlimmen Verletzung ein Nagel entfernt wurde. „Dann ist der Sven sicher wieder ein Thema“, sagt Bahl, der bis auf weiteres Florian Peischl den Vortritt lassen muss. Ein Fragezeichen steht nach wie vor hinter Alexander Lammer. Er ist derzeit der 20. Feldspieler. Je nachdem, wo er künftig als Lehrer tätig ist, entscheidet sich seine fußballerische Zukunft.
Den Pokal stufen die Aindlinger keinesfalls als lästige Pflichtaufgabe ein. „Wir versuchen, die nächste Runde zu erreichen“, erklärt Bahl. Dann wäre der Sieger aus der Partie zwischen Nördlingen und Rain der Gegner. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht die Mannschaft laut Coach „mehr Zug, mehr Power und eine andere Mentalität als in den ersten beiden Testspielen“. Bahl kennt das Problem: „Wir geben zu leicht Tore ab. Und die guten Phasen nutzen wir zu wenig aus. Da müssen wir den Hebel ansetzen.“ Nachdem zuletzt im Training die Fitness im Vordergrund stand, darf man gespannt sein, wie die erste Standortbestimmung gegen den Klassenkameraden ausfallen wird.
Zweimal in Folge qualifizierten sich die Kicker des FC Gundelfingen zuletzt für die landesweite Hauptrunde im Bayerischen Toto-Pokal – und genau dies ist auch das Ziel in dieser Saison. „Wir wollen weiterkommen“, erklärt Trainer Karlheinz Schabel, wohl wissend, dass die beiden Hürden für den Landesligisten FC Gundelfingen nicht die kleinsten sind. Denn sollten sich die Grün-Weißen beim Ligarivalen TSV Aindling durchsetzen, wartet kommende Woche das Duell mit dem Sieger der Partie zwischen dem TSV Nördlingen und TSV Rain/Lech. „Wir nehmen das Spiel ernst und ich will immer gewinnen. Andererseits sind wir aber auch noch mitten in der Vorbereitung“, erklärt Schabel, der am Wochenende allen einsatzfähigen Balltretern Spielpraxis verschaffen will. Denn bereits am Samstag (14 Uhr) sind die Grün-Weißen auch noch in einem Testspiel beim Kreisklassisten GV Eintracht Autenried im Einsatz. Dort treten die Grün-Weißen im Rahmen der Sportplatzeinweihung an.
Zwei Wochen vor dem ersten Landesliga-Auftritt beim Neuling SV Cosmos Aystetten feilt Schabel intensiv am System und an der taktischen Ausrichtung. „Leider stehen mir aber nicht alle Kicker zur Verfügung“, bedauert der 55-Jährige und verweist auf Verteidiger Tiemo Reutter, der mit Wadenproblemen kämpft, oder Stürmer Denis Nickel, der verletzungsbedingt noch nicht ins Training eingreifen konnte. Weil mit Stefan Winkler eine weitere Offensivkraft noch Nachholbedarf hat, haben die Gärtnerstädter personell noch einmal nachgelegt. Vom SSV Ulm II kommt der 20-jährige Stürmer Eren Candir, der gerade einen Kreuzbandriss auskuriert hat.

Türkspor Augsburg – FC Stätzling (Sa., 17 Uhr)
„Daran, also an den DFB-Pokal, denken wir natürlich nicht“, versicherte Stätzlings Trainer Alex Bartl mit einem Schmunzeln. „Wir sind froh, dass wir dabei sind, sehen uns aber gegen die Türken als Außenseiter. Ich denke, Türkspor ist ein ganz heißer Kandidat auf die Landesligameisterschaft“, so der Stätzlinger Trainer. Nach drei Trainingseinheiten in der Woche ist der Pokal eine zusätzliche Belastung, aber eben auch eine Chance für die Spieler, sich zu zeigen. Bartl weiß nur, auf wen er sicher nicht zurückgreifen kann. „Loris Horn fehlt aus schulischen Gründen, Torwart Julian Baumann und Daniel Löffler aus beruflichen Gründen – ebenso wie Marvin Gaag und Daniel Hadwiger, die als Polizisten beim G20-Gipfel in Hamburg eingesetzt sind“, zählte der Trainer auf. Dennoch will Bartl natürlich den Favoriten nach Möglichkeit ein bisschen ärgern, ihm vielleicht ein Unentschieden abtrotzen und ins Elfmeterschießen zwingen. Hat man das denn trainiert? „Nein, das haben wir explizit nicht geübt, das bringt auch gar nichts – wie man ja auch bei der U21-EM beim Spiel Deutschland gegen England gesehen hat“, so Bartl.

SV Mering – SC Olching (So., 17 Uhr)
Merings Trainer Gerhard Kitzler sieht den Pokal pragmatisch. „Es ist ok, dass wir dabei sind, aber wir haben unsere Vorbereitung sicher nicht auf den Pokal abgestimmt, sondern befinden uns noch in der Grundlagen- und Ausdauerphase“, erkläre er. Dennoch sei das Spiel gegen den Landesligakollegen aus Oberbayern ein willkommener Test. „Das wird sicher ein Spiel auf Augenhöhe werden, schließlich lagen die Olchinger in der vergangenen Saison ja ein paar Plätze vor uns“, wie Kitzler betonte. Auch Kitzler weiß bislang nur sicher, wer ihm nicht zur Verfügung stehen wird. Neuzugang Noah Kusterer ist ebenso noch im Urlaub, wie Daniel Greimel – ein weiterer Neuzugang, den man gerade eben vom Bezirksligisten TSV Haunstetten loseisen konnte. Zudem sind die Langzeitverletzten Christian Merk, Kenan Ersoy und Niklas Bauer zwar wieder im Aufbautraining, aber ein Einsatz ist am Wochenende sicher nicht drin. „Wir sind auch noch auf der Suche nach einem Co-Trainer und dem ein oder anderen Spieler. Wir haben auch Qualität verloren, müssen noch etwas tun und sind jetzt mit der Suche auch ein bisschen spät dran“, räumte der neue MSV-Coach ein. Kitzler bestätigte, dass Gespräche laufen, Namen ließ er sich aber nicht entlocken. Momentan übe Teammanager Christian Cappek die Co-Trainer-Funktion aus. „Ich bin froh, dass er das macht. Er ist da sehr engagiert und ich bin mehr als zufrieden“, meinte Kitzler.


Stürmer Alexander Schröter (im roten Trikot) ging in den ersten beiden Testspielen noch leer aus. Vielleicht trifft er ja am Sonntag gegen den TSV Rain.  Foto: Jais
Stürmer Alexander Schröter (im roten Trikot) ging in den ersten beiden Testspielen noch leer aus. Vielleicht trifft er ja am Sonntag gegen den TSV Rain. Foto: Jais

TSV Nördlingen – TSV Rain (So., 17 Uhr)
Nördlingens Abteilungsleiter und U23-Trainer Andreas Langer lobt die Trainingsbeteiligung und hofft, dass es bei den bisherigen kleineren Verletzungen bleibt. So hatte Florian Grimmeis Probleme mit dem Sprunggelenk, Julian Wüstner Kniebeschwerden, Felix Gerstmayer zwickte die Leiste und auch Florian Lamprecht setzte das Training einige Tage aus. „Die Intensität des Trainings hat sich gesteigert, Masseur Hubert Lutzeier ist zweimal pro Woche im Training und braucht sich über Arbeit nicht zu beklagen“, meint Langer, der sich gegen den TSV Rain in erster Linie ein gutes Spiel erhofft. Und: „Vielleicht können wir dem Favoriten ja ein Bein stellen“.
Durch einige Personalrochaden vor der Saison von Nördlingen in Richtung Rain hat das Derby vielleicht noch mehr Brisanz als ohnehin schon. Bekanntlich wechselten die beiden letztjährigen Nördlinger Stammspieler Michael Knötzinger und Johannes Rothgang an den Lech. Die beiden A-Junioren-Spieler Marco Luburic und der aus Riedlingen stammende Michael Göttler (zur Rainer U 23) wählten den gleichen Weg. In diese Aufzählung passt auch noch Julian Brandt: Er kickte vor seiner letzten Station FC Gundelfingen ebenfalls beim TSV Nördlingen. Das Bild wird abgerundet vom Rainer Trainer Karl Schreitmüller. Der Ebermergener trainierte vor zwei Jahren noch die Rieser A-Junioren in der Bayernliga. Neun Akteure seiner ehemaligen Mannschaft werden im Nördlinger Aufgebot stehen.
Im Lager des TSV Rain fährt man am Sonntag hoffnungsfroh Richtung Nördlingen. „Die Mannschaft hat in dieser Woche gut trainiert und es ist ein sehr guter Geist im Team erkennbar“, so Schreitmüller. Trotzdem ist er sich sicher, dass eine extrem schwere Aufgabe auf die Seinen wartet. „Nördlingen ist hoch motiviert und wird alles in die Waagschale werfen – wir aber auch.“ Was dem Coach gar nicht schmeckt, ist seine lange Ausfallliste. Mit Innenverteidiger Andreas Schuster, dem Leiter der Kreativabteilung, Johannes Müller, und Toptorjäger Marco Friedl (15 Saisontore in der vergangenen Saison) fehlen dem Rainer Übungsleiter wichtige Qualitätsspieler. Diese Liste wird durch Christoph Hartmann (Zweite Mannschaft), Alexander Schneider, Maximilian Käser und Matthias Kühling (alle angeschlagen oder verletzt) vervollständigt. Dennoch will man beim TSV nicht jammern – der 18 Mann umfassende Restkader wird im Landkreisduell alles geben, schließlich wollten die Rainer in die zweite Qualifikationsrunde einziehen.

SpVgg Kaufbeuren – 1. FC Sonthofen (So., 17 Uhr)
Auf seinen gesamten Kader kann derzeit Kaufbeurens Trainer Christian Möller zurückgreifen. Dabei zeigen alle Neuzugänge vielversprechende Leistungen. „Wir haben nicht nur Quantität, sondern auch Qualität dazubekommen“, betont der 43-Jährige. „Wir sind jetzt breiter aufgestellt. Somit können wir nicht nur vernünftig trainieren, sondern unter den Spielern herrscht Kampfgeist und Konkurrenzkampf. Jeder möchte sich beweisen“, so Möller weiter.
Der 1. FC Sonthofen spielte sich beim 7:1-Testspielsieg gegen den Bezirksliga-Aufsteiger FC Kempten förmlich in einen Rausch und bringt sich für die erste Qualifikationsrunde des Totopokals gegen die SpVgg Kaufbeuren rechtzeitig in Form. Dabei dürfte die Aufgabe beim Landesligisten deutlich schwerer ausfallen als gegen den FC Kempten. Vergangene Saison gab es dieses Duell schon einmal. Damals behielt der FCS mit 1:0 knapp die Oberhand. Dass es für diese Partie keine gesonderte Vorbereitung geben wird, aber trotzdem eine große Bedeutung besitzt, bekräftigte Sonthofens Coach Esad Kahric noch einmal. „Wir wollen in die nächste Runde kommen, denn da wartet mit dem TSV Kottern erneut ein Derby“, so der Trainer.

SC Ichenhausen – SV Egg a. d. Günz (Sa., 17 Uhr)
Exakt sechs Wochen nach dem Saisonabschluss in der Landesliga steht der SC Ichenhausen bereits wieder vor seinem ersten Pflichtspiel. In der Qualifikation zur bayerischen Hauptrunde im Toto-Pokal erwarten die Königsblauen am Samstag den Liga-Rivalen SV Egg a. d. Günz. Der Gewinner dieser Partie empfängt ein paar Tage später (vermutlich am Freitag, 7. Juli) im zweiten und entscheidenden Qualifikationsspiel den Bayernliga-Aufsteiger TSV Schwaben Augsburg. Die Ichenhauser deklarieren die Aufgabe als eines von vielen Testspielen, aber ihr sportlicher Leiter Rudi Schiller sagt auch: „Verlieren tut keiner gern – klar wollen wir weiter kommen.“ Ähnlich formuliert es Trainer Oliver Schmid. Er spricht davon, dass seine Elf die Aufgabe ernsthaft annehmen wird. Das wird auch nötig sein, denn der Hindenburgpark war bislang für Egg immer eine Reise wert. Noch steht keine Pflichtspiel-Niederlage in der Statistik und auch diesmal hofft der Verein auf einen Erfolg. Trainer Michael Dreyer denkt dennoch vor allem an die Punktrunde. Für diese erhofft sich sein Gegenüber ein paar Fingerzeige mehr als jene, die er während der zweieinhalb Vorbereitungswochen und anlässlich des Trainingslagers in Bad Kohlgrub erhalten hat. Allerdings schränkt Schmid ein: „Die Phase der Mannschaftsfindung ist längst nicht abgeschlossen.“ Wer für eine Startelf in der Landesliga in Frage kommt, lässt er derzeit also offen. Kein Geheimnis ist dagegen, dass sich die Schwerpunkte während der immer kürzer werdenden Sommerpausen im Fußball verlagern. Ausdauereinheiten treten gegenüber früher in den Hintergrund, die Prioritäten liegen auf taktischer Schulung und dem schnellen Zusammenfinden der einzelnen Spieler. Von denen können sich alle Freunde der Königsblauen am Sonntag ein konkretes Bild machen. Ab 11 Uhr lädt der SCI zur offiziellen Präsentation des Landesliga- und des Kreisklasse-Teams mit allen Neuzugängen ein. Vor dem gemeinsamen Weißwurstessen steht eine kleine Trainingseinheit, anschließend nehmen sich die Fußballer Zeit für ein paar Gespräche und Selfies mit den Fans.

Aufrufe: 01.7.2017, 08:49 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor