Was bewegt einen früheren Deutschen Meister, in einen Verein zu wechseln, der gerade in die A-Klasse abgestiegen ist? Ein bisschen Heimatverbundenheit, ein bisschen Spaß, einfach mit Freunden kicken, okay, kann man so stehen lassen. Es war aber auch ein bisschen Pioniergeist: „Wir wollen hier was Nachhaltiges aufbauen“, so hat Dominik Haas sein Engagement beim TSV Wasserburg begründet. Mit ihm ist sein Bruder Matthias gekommen, ein einstiger Jugendnationalspieler, dazu Niki Wiedmann, ausgebildet bei Mainz 05.
Dominik selbst war Profi in Unterhaching, war zweimal A-Jugendmeister mit den Bayern. Natürlich ist man sofort aufgestiegen, mit 21 Punkten Vorsprung, 15 waren es dann beim Sprung in die Kreisliga. Dort wurde man letzten Sommer „nur“ Zweiter, schaffte es aber über die Relegation in die Bezirksliga. Drei Aufstiege in Folge. Und der vierte ist kaum mehr zu verhindern. Es gibt wenige Mannschaften in Deutschland, die mit 17 Punkten Vorsprung in die Winterpause gegangen sind.
Dominik Haas ist die Seele des Teams, Kapitän, als Mittelfeldspieler der Top-Torschütze, ein überragender Leader und toller Mensch. 34 ist er inzwischen, Realschullehrer, Familienvater. Der Fußball sollte nur mehr schönes Hobby sein, Kicken mit Freunden. Nun aber kann man in Wasserburg schon für die Landesliga planen. Und Trainer Leo Haas, ein langjähriger Zweitligaprofi, setzt dabei vor allem auf seinen jüngeren Bruder. Wenn es so weitergeht, könnte Dominik bald wieder in den Ligen sein, aus denen er einst gekommen ist.
Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@ t-online.de
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