Schlappe in Ismaning: In Dachau schrillen die Alarmsirenen

Nachdem es zuhause schon lange nicht mehr geklappt hat schwächelt der TSV nun aus in der Fremde. Nach dieser desolaten Leistung mutiert der als einer der Titelfavoriten gestartete TSV 1865 Dachau langsam zum heißen Kandidaten auf einen der Abstiegsrelegationsränge.

Die Gesamtperformance der Lamotte-Elf stimmt nachdenklich. Während im ersten Abschnitt noch das Bemühen zu erkennen war, es besser zu machen als in der Woche zuvor, lief zwischen der 46. Minute und 84. Minute so gut wie gar nichts mehr zusammen. In einem Fehlpassfestival gewannen die Gäste kaum einen wichtigen Zweikampf, fast alle 65-Akteure offenbarten eklatante technische Mängel, die man in der Bayernliga so nur ganz selten zu sehen bekommt.

Jetzt sind die Verantwortlichen an der Jahnstraße gefordert, zumal schwere Spiele – in Hankofen am morgigen Dienstag und zuhause gegen Neumarkt am kommenden Samstag anstehen.

Schon zur Halbzeit stellte ein konsternierter Sportleiter Marcel Richter fest: „Das Engagement war besser, aber die Spieler sind nicht davon überzeugt, ein Tor erzielen zu können. TSV-Chef Wolfgang Moll fügte nach dem Schlusspfiff hinzu: „Da ist der Wurm drin, aber wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren. Wenn man die Chancen am Spielende sieht, dann muss man das Spiel nicht verlieren, so dicke Dinger darf auch mal rein machen.

Bezeichnend für das dünne Nervenkostüm der Dachauer war eine Szene in der 70. Minute, als der als besonnen geltende Dachauer Keeper Max Mayer verbal aus dem Sattel ging und seine Mitspieler deutlich zusammen faltete.

Die Partie begann mit Hochgeschwindigkeitsfußball der Hausherren. Bereits in der 5. Minute musste 65-Keeper Max Mayer eine Glanzparade gegen Manuel Ring zeigen. Den wenigen mitgereisten 65-Fans standen da schon die Haare zu Berge.

Aber die Lamotte-Elf fing sich und kontrollierte fortan das Spiel. Das hatte zur Folge, dass es außer beim 1:0 für Ismaning in der 40. Minute in der gesamten ersten Hälfte kaum Torchancen auf beiden Seiten gab.

Dies änderte sich nach dem Seitenwechsel, zwischen der 46. und 49. Minute hatten die Ismaninger durch Manuel Ring (zweimal) und Bastian Fischer drei Hundertprozentige auf dem Schlappen. Ohne Keeper Max Mayer wären die Dachauer schon zu diesem frühen Zeitpunkt aussichtslos ins Hintertreffen geraten.

Nach dem Rückstand ging kein Ruck durch das 65-Team. Bezeichnend, dass der erste Dachauer Torschuss in der 57. Minute durch Dachaus engagiertesten Spieler Florian Wolf erfolgte, und der war auch noch ziemlich harmlos. Die Hausherren zogen munter ihr Spielchen auf mit Steilpässen mitten hinein in die Dachauer Defensive, sie schraubten das Ergebnis bis zur 83. Minute auf 4:0. Dabei hätte es noch bitterer für die Gäste kommen können, denn Ismanings Nils Ehret traf in der 67. Minute nach einer Ecke nur den Pfosten.

In der Schlussphase, als das Spiel längst verloren war, erwachten einige Dachauer Spieler aus ihrer Lethargie, nun gab es auch Torchancen für den TSV 1865, die, bis auf eine Ausnahme, aber nicht genutzt werden konnten. Den Dachauer Ehrentreffer erzielte 65-Joker Christian Doll fünf Minuten vor Schluss.

Der Dachauer Spielertrainer Fabian Lamotte war sauer: „Drei Spieler sind mit ihrem Kopf einfach nicht bei der Sache. Das geht schon im Training los. Diese drei machen sich keine Gedanken um die Mannschaft, ihr Spiel oder ihre Leistung. So kann man nicht gewinnen. Die Abwehrleistung war desolat.

FC Ismaning - TSV 1865 Dachau 4:1 (1:0)

FC Ismaning: Sebastian Fritz, Michael Marinkovic (46. Korbinian Beck), Maximilian Siebald, Gianfranco Soave, Manuel Ring, Bastian Fischer (90.+1 Rafael Jorge), Oliver Stefanovic, Nazif Hajdarovic (81. Luis Heinzlmeier), Nils Ehret, Maximilian Zeisl, Tobias Killer

TSV 1865 Dachau: Maximilian Mayer, Thomas Ettenberger (46. Michael Zach), Fabian Lamotte, Alexander Weiser, Alexander Weiss (70. Dominik Schäffer), Florian Wolf (59. Christian Doll), Sebastian Brey, Onur Korkmaz, Fabian Negele, Mario Maric, Christian Lippert

Schiedsrichter: Florian Riepl
Zuschauer: 140

Tore:

1:0 (40.) – Nazif Hajdarovic ist mit dem Kopf nach einem Konter und einer Flanke von Manuel Ring zur Stelle.

2:0 (74.) – Bastian Fischer schließt einen Konter über rechts durch Maximilian Siebald gekonnt ab.

3:0 (76.) – Nazif Hajdarovic trifft aus kurzer Distanz nach einem Angriff über links durch Manuel Ring.

4:0 (83.) – Bastian Fischer macht nach einem Solo über links im Anschluss an einen kapitalen Fehler von Fabian Negele alles klar.

4:1 (86.) – Christian Doll verkürzt mit einem Lupfer unter die Latte aus 13 Metern