2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Bester Mann auf dem Platz war im Heimspiel gegen den TSV Rain der Dachauer Torwart Max Mayer. Hier erwartet er einen Schuss von Johannes Rothgang. Foto: RO
Bester Mann auf dem Platz war im Heimspiel gegen den TSV Rain der Dachauer Torwart Max Mayer. Hier erwartet er einen Schuss von Johannes Rothgang. Foto: RO

Lamotte: "Kämpferisch hat es gepasst"

1865 Dachau holt einen Punkt gegen TSV Rain am Lech

Dachau – Offensivspektakel oder Defensivdebakel – es ist alles Ansichtssache. Fakt ist: Die Zuschauer bekamen beim Bayernliga-Kracher TSV 1865 Dachau gegen TSV Rain einiges geboten, beim 3:3 (3:2) gab es einige schöne, aber auch ein paar ausgesprochen kuriose Treffer zu bestaunen.

Der Preis für das seltsamste Eigentor der Saison dürfte dem Dachauer Spielertrainer Fabian Lamotte seit Samstag nicht mehr zu nehmen sein. In der 8. Minute, zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:1, will Fabian Lamotte den Ball zu seinem Torwart Max Mayer zurück passen. Er trifft die Kugel nicht richtig –und überrascht seinen Keeper mit einem platzierten Roller ins lange Eck.

Der sportliche Wert des einen Punktes wird sich erst in ein paar Monaten erweisen, eines ist aber sicher: Momentan bringt das Remis die Dachauer keinen Schritt voran. 65-Chef Wolfgang Moll meinte kurz vor dem Schlusspfiff lapidar: „Die Fehler, die wir hinten machen, sind schon haarsträubend.“

Der TSV Dachau musste kurzfristig auf Michael Zach verzichten, er hat sich eine Knieverletzung zugezogen. Im Verlaufe der 90 Minuten zog ein Duell die Zuschauer besonders in seinen Bann: Fatlum Talla gegen Max Mayer. Der brandgefährliche Angreifer des TSV Rain lieferte sich ein begeisterndes Privatduell mit dem starken Dachauer Torhüter. Talla scheiterte mehrmals am glänzend reagierenden 65-Keeper, ehe er eine knappe Viertelstunde vor Schluss dann doch den 3:3-Ausgleichstreffer für das Gästeteam markieren konnte.

In der Schlussphase (85.) gefährdete Dachaus Alexander Buch das Remis noch, als er sich für ein vollkommen unnötiges Foul in der gegnerischen Hälfte die Ampelkarte einhandelte. Dachaus Sportlicher Leiter Marcel Richter stellte fest: „Was wir für Tore kriegen – das ist Wahnsinn! Ohne Not kassieren wir Treffer um Treffer, aber immerhin: die Mannschaft ist zurückgekommen und hat gefightet.“

Wer ein paar Minuten zu spät ins Stadion an der Jahnstraße gekommen ist, der hatte allen Grund, sich selbst in den Hintern zu beißen. Die ersten drei Treffer fielen in den ersten acht Minuten, uns eines war kurioser als das andere. Beim 1:0 für Rain in der 3. Minute hatte der Dachauer Fabian Negele dem Torschützen Fabian Triebel den Ball mustergültig aufgelegt. Vor dem 1:1 in der 7. Minute stibitzte Dachaus Schlitzohr Christian Doll dem Gast die Kugel nach einem Freistoß, der zu kurz ausgeführt worden war. Doll spritzte dazwischen, ging auf und davon und bediente am Ende den Torschützen Mario Maric mustergültig. Wenig später dann das eingangs erwähnte Eigentor von Lamotte zur neuerlichen Rainer Führung.

In der 15. Minute rasselten Konstantin Flassak und der Dachauer Fabian Negele mit den Köpfen zusammen. Beide konnten nach längerer Behandlung weiter spielen – jeweils mit einem Dieter-Hoeneß-Gedächtnisverband. Für Flassak war dann aber nach ein paar Minuten Schluss, er bekam Sehprobleme und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Den Ausgleichstreffer zum 2:2 markierte Christian Doll in der 26. Minute mit einem sehenswerten Schuss aus 16 Metern. Und fast mit dem Halbzeitpfiff konnte Alexander Weiser vollkommen freistehend eine Ecke zum 3:2 für Dachau einköpfen.

Die zweite Halbzeit war geprägt von intensiver Defensivarbeit der Dachauer, die versuchten, nach abgefangenen gegnerischen Attacken selbst einen Angriff zu starten. Das wollte aber nicht so recht klappen, da alles viel zu schablonenhaft angelegt war. Somit gab es für die Lamotte Elf in der zweiten Halbzeit keine richtige Torchance mehr. Die Gäste hingegen hatte durch Fatlum Talla (60./70.) noch zwei dicke Möglichkeiten.

Rains Trainer Karl Schreitmüller sagte nach dem Schlusspfiff: „Wir waren vor allem in der zweiten Hälfte das bessere Team und deshalb sind wir mit dem Punkt überhaupt nicht zufrieden. Was beide Teams an Fehlern in der Abwehr gezeigt haben, war schon erstaunlich. Kompliment an den Dachauer Torwart, er war der beste Mann auf dem Platz.“

Dachaus Fabian Lamotte meinte: „Das Eigentor geht voll auf meine Kappe, Max hat hier alles richtig gemacht. Wir bekommen einfach zu viele Gegentreffer. Am Ende durften wir froh sein über den einen Punkt. Ein Dankeschön an Max Mayer für seine tolle Leistung, die uns im Spiel gehalten hat. Kämpferisch hat es gepasst, spielerisch ist aber noch viel Luft nach oben.“

TSV 1865 Dachau – TSV Rain/Lech 3:3

TSV 1865 Dachau: Mayer, Lamotte, Weiser, Hübl, Beqiri, Negele (77. Korkmaz), Buch, Brey (66. Lippert), Schäffer, Doll, Maric - Trainer: Lamotte

TSV Rain/Lech: Maschke, Götz, Triebel, Flassak (27. Rothgang), Müller, Knötzinger, Müller, Cosic (76. Friedl), Posselt, Käser (46. Yohoua), Talla - Trainer: Schreitmüller

Schiedsrichter: Demlehner (Julbach-Kirchdorf)

Zuschauer: 140

Tore: 0:1 Triebel (3.), 1:1 Maric (7.), 1:2 Lamotte (8. Eigentor), 2:2 Doll (27.), 3:2 Weiser (46.+1), 3:3 Talla (71.)

Gelb-Rot: Buch (85./TSV 1865 Dachau/wiederholtes Foulspiel)

Text: Robert Ohl

Aufrufe: 011.9.2017, 09:57 Uhr
Robert Ohl - Dachauer NachrichtenAutor