2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ausgetanzt: Dachaus ewig junger Oldie Christian Lippert avancierte gegen die Junglöwen zum Matchwinner. Foto: RO
Ausgetanzt: Dachaus ewig junger Oldie Christian Lippert avancierte gegen die Junglöwen zum Matchwinner. Foto: RO

Lamotte: "Haben alles richtig gemacht"

Dachau schlägt Löwen-Reserve

Dachau – Vor der Rekordkulisse von 600 Zuschauern zeigten die Dachauer im Bayernliga-Heimspiel gegen den TSV 1860 München II über weite Strecken ein richtig gutes Fußballspiel.

Sie betrieben beim 2:0-Sieg endlich auch einmal im heimischen Stadion eine tolle Werbung für erfolgsorientierten, flotten Bayernligafußball.

Am Erfolg der Dachauer Oldies über die 60-Youngsters gibt es nichts zu rütteln. Die Gäste konnten über weite Strecken der Partie nicht so richtig mithalten, was viele Zuschauer sehr verwunderte, haben doch die meisten Talente des TSV 1860 die Erste – und langfristig – den Profifußball im Visier.

Technisch und taktisch waren die Jung-Löwen nicht auf der Höhe, Bayernliga geht anders. Besonders auffällig waren die vielen Stockfehler – Fehlpässe und misslungene Ballannahmeversuche – auf Seiten der Gäste.

Dachau knüpfte nahtlos an die beim 6:1-Triumph in Traunstein gezeigte Topleistung an. Nach durchwachsenem Start und entäuschenden Ergebnissen haben die 65-Kicker zurück in die Spur gefunden.

Ein Thema wurde schon vor dem Anpfiff heiß diskutiert. Franz Hübl durfte auf Dachaus Seiten nicht mitwirken, weil sein Arbeitgeber, der TSV 1860 München, bei dem er als Video-Analyst und Co-Trainer fest angestellt ist, nicht erlaubt hat. Dachaus Sportlicher Leiter Marcel Richter bezeichnete dieses Vorgehen auf Nachfrage als „lächerlich und armselig“.

1860-Trainer Wolfgang Schellenberg stellte daraufhin klar: „Das ist eine interne Entscheidung zum Schutz von Franz Hübl, der als Co-Trainer noch am Vormittag mit einigen Jungs arbeitete gegen die er am Abend hätte spielen sollen. Somit wollten wir auch für Franz Hübl und uns komische Situationen vermeiden.“

Die Rekordkulisse hat Marcel Richter natürlich gut gefallen. Er meinte augenzwinkernd: „Hoffentlich haben wir einige Löwen-Fans aus dem Landkreis und der Stadt Dachau für uns begeistern können. Unser Team spielt guten Fußball und hat eine solche Kulisse öfters verdient.“ 65-Boss Wolfgang Moll äußerte sich schon zur Halbzeit: „Hoffentlich rächt es sich nicht, dass wir viele gute Möglichkeiten vergeben, denn Trainer Fabian Lamotte hat sein Team gut eingestellt. Es ist ein friedliches Fußballfest.“

Dachau wirkte von Beginn an wacher, hatte auch gleich mehr Ballbesitz. Die erste gute Möglichkeit für Dachau hatte Kapitän Alexander Weiser, seinen Freistoß aus 18 Metern fischte 60-Keeper Tom Kretschmar aus dem rechten Winkel (6.). Die zweite gute Chance vergab Fabian Negele in der 25. Minute, er verzog knapp. Dachau wirkte total überlegen, erst kurz vor der Pause tauchten die Gäste erstmals gefährlich vor dem 65-Kasten auf. Mohamad Awata probierte es gleich zweimal. In der 43. Minute verzog er aus 16 Metern knapp, und eine Minute später traf er die Unterkante der Latte des 65-Kastens. Eine Viertelstunde zuvor hatte derDachauer Routinier Christian Lippert, der mit 34 Jahren in der Form seines Lebens zu sein scheint, einen Abseitstreffer erzielt, der nicht zählte.

Die zweite Hälfte begann wie die erste, 65 zeigte Spitzenfußball und ging durch den „Man of the Match“, Christian Lippert, in der 54. Minute hochverdient in Führung. Er traf im zweiten Versuch nach einer Ecke. Damit war der Bann gebrochen, doch in trockenen Tüchern waren die Punkte noch lange nicht. Denn das hohe Tempo forderte von der Dachauer Oldie- Truppe ihren Tribut. Die Kräfte schwanden und die Gäste bekamen Oberwasser, ohne jedoch wirklich gefährlich zu agieren. Dazu lagen am Ende auch noch die Nerven einiger Junglöwen blank, es gab im Endspurt ein paar unschöne Fouls. Am Ende musste nach einer Tätlichkeit in der Nachspielzeit der Löwe Alexander Spitzer vorzeitig vom Platz, nachdem er Dachaus Ousman Fally Nyabally geschubst hatte.

1860-Trainer Wolfgang Schellenberg stellte nach dem Schlusspfiff fest: „Dachau war bis zur 60. Minute eindeutig besser, aktiver im Spiel. Danach haben wir das Geschehen bestimmt, waren aber vor dem Tor nicht zwingend genug.“ 1865-Trainer Fabian Lamotte: „Wir haben bis zur 75. Minute richtig gut gespielt, danach mussten wir uns über die Zeit quälen. Aber das hat die Mannschaft richtig gut gemacht. Taktisch haben wir heute alles richtig gemacht, in den notwenigen Situationen waren wir cleverer als der Gegner.“

TSV 1865 Dachau – TSV 1860 München II 2:0

TSV 1865 Dachau: Mayer, Lamotte, Weiser, Beqiri, Lippert (67. Schäffer), Weiss, Negele (88. Nyabally), Brey, Zach, Doll, Maric (83. Ettenberger) - Trainer: Lamotte

TSV 1860 München II: Kretzschmar, Gracic, Zivkovic (60. Mathis), Spitzer (46. Cyriacus), Aigner, Memetoglou (46. Spitzer), Gambos, Heigl, Türk, Genkinger, Awata - Trainer: Schellenberg

Schiedsrichter: Bacher (Amerang)

Zuschauer: 600

Tore: 1:0 Lippert (54.), 2:0 Schäffer (90.+6)

Rot: Spitzer (95./TSV 1860 München II/Tätlichkeit)

Text: Robert Ohl

Aufrufe: 018.8.2017, 09:21 Uhr
Robert Ohl - Dachauer NachrichtenAutor