Es war der Aufreger des Wochenendes in der Dritten Liga – Efkan Bekiroglus (23) Spuck-Attacke gegen Braunschweigs Benjamin Kessel (31) nach dem Schlusspfiff im Eintracht-Stadion. Im Strafgesetzbuch erfüllt das Anspucken den Tatbestand der „tätlichen Beleidigung“ (§185), beim Fußball verhängt das DFB-Sportgericht in der Regel Spielsperren. Wie lange das Löwen-Lama aus dem Verkehr gezogen wird, war am Montagnachmittag noch offen – vergleichbare Fälle hatten vier Spiele zur Folge. Mittlerweile hat der DFB ein Ermittlungsverfahren gegen Bekiroglu eingeleitet.
„Ich habe nach dem Spiel deutliche Worte an ihn gerichtet, wie er sich bei 1860 zu verhalten hat“, sagte Trainer Daniel Bierofka, der sich öffentlich für Bekiroglu entschuldigte. „Er darf sich nicht provozieren lassen. Deswegen werden wir ihn jetzt nicht komplett zerstören.” Hier ein Überblick über spektakuläre Lama-Sichtungen in internationalen Kick-Gefilden.
Frank Rijkaard: Die Mutter aller Lamas verrichtete ihr Werk 1990 im WM-Achtelfinale Niederlande – Deutschland. Opfer: Rudi Völler, respektive das damals noch gelockte Haar des Hessen. Warum auch Völler mit Rot vom Platz musste? Ein ewiges Rätsel der Fußballgeschichte.
Frank Rijkaard spuckt Rudi Völler in die Locken.
Douglas Costa: Ellbogencheck, Kopfnuss und Spucke ins Gesicht – Ex-Bayer Costa bekam für seine Attacken gegen Sassuolos Di Francesco vier Spiele Sperre.
Javier Pinola: Vier Spiele bekam 2010 auch Nürnbergs Javier Pinola für seinen Ekel-Angriff auf Bastian Schweinsteiger. Anfangs bestritt der Argentinier seine Rotz-Attacke auch noch.
Francesco Totti: Vom römischen Volkshelden zum nationalen Fremdschäm-Subjekt: Francesco Tottis schleimige Breitseite gegen den Dänen Christian Poulsen bei der EM 2004 hatte eine Drei-Spiele-Sperre zur Folge. Zwei reichten – Italien verabschiedete sich bereits nach der Vorrunde.
Francesco Totti (l.) und Christian Poulsen gerieten aneinander.