München – Die Theorie klingt romantisch: Dank Regionalligist Türkgücü München , der 1975 von einer Gruppe türkischer Migranten gegründet wurde und dessen sportlichem Aufstieg in die 3. Liga , der am Montag vom Bayerischen Fußballverband offiziell bekannt gegeben wurde, wird es in der kommenden Saison erstmals seit 15 Jahren wieder regelmäßig Profi-Fußball im Münchner Olympiastadion geben.
Türkgücü erhält einen Vertrag für zwölf Heimspiele im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße, für maximal acht weitere Saisonspiele steht das Olympiastadion zur Verfügung“, hieß es schon am Freitag in der offiziellen Pressemitteilung der Stadt München . In der Praxis gestaltet sich der Umzug ins Olympiastadion allerdings schwieriger als ursprünglich gedacht.
Nach Informationen unserer Zeitung wackeln die Oly-Pläne sogar! Hintergrund: Der DFB als Betreiber der 3. Liga fordert von jedem Drittligisten eine sogenannte uneingeschränkte Stadionverfügbarkeit für die jeweilige Heimspielstätte – und das wäre bei Türkgücü durch das Pendeln zwischen Grünwalder Stadion und Olympiastadion aktuell nicht gegeben.
Eine uneingeschränkte Stadionverfügbarkeit genießen nur die Bayern-Amateure und der TSV 1860. Sie ist nötig, damit die Drittliga-Vereine gewährleisten können, dass der Rahmenterminkalender im deutschen Profi-Fußball eingehalten werden kann. Das betrifft unter anderem den Spieltags-Rhythmus (Freitag, Samstag, Sonntag, Montag).
Dementsprechend irritiert war man in der Frankfurter Verbandszentrale, als die Meldungen über die Wiederbelebung des Olympiastadions als Profi-Fußballstätte die Runde machten. Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny ist sich dieses Problems bewusst und sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir haben zwei Stadien, aber keine uneingeschränkte Verfügbarkeit. Wenn das so bleibt bis Lizenzabgabe, muss der DFB für dieses einmalige Projekt eine einmalige Lösung finden. Für die Stadt ist die Stadionfrage geklärt, aber nicht für den DFB.“
Die Auflagen für Türkgücü seien klar definiert „und mit zwei Stadien, die beide nicht uneingeschränkt nutzbar sind, nicht erfüllt. Dementsprechend muss der DFB prüfen. Deswegen warten wir, wie der DFB über unsere eingereichten Unterlagen entscheidet.“ Bis Montag um 17 Uhr musste der Klub die Lizenzsierungsunterlagen einreichen.
Wie unsere Zeitung erfuhr, sollen darin Burghausen und Würzburg als mögliche Alternativen auftauchen – sollte der DFB tatsächlich ein Veto beim Umzug ins Olympiastadion einlegen.