2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hat allen Grund zur Freude: Löwen-Rückkehrer Timo Gebhart überzeugt beim Sieg in Memmingen auf ganzer Linie.© MIS
Hat allen Grund zur Freude: Löwen-Rückkehrer Timo Gebhart überzeugt beim Sieg in Memmingen auf ganzer Linie.© MIS

„Krasses Gefühl“: Gebhart erlebt traumhaften Abend

Beim 4:1 in Memmingen überragend

Für Sechzig ist Timo Gebhart abgestiegen - von der dritten in die vierte Liga. Bei seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr präsentiert sich das Eigengewächs sofort in Hochform.

Memmingen - Alles, was blau trug, stand auf dem Zaun zum Löwen-Block - und trompetete eine Botschaft in die laue Allgäuer Nacht. „1860 ist der geilste Klub der Welt!“, brüllten Fans und Löwen-Spieler gemeinsam. Das 4:1 hatte - nach allen den tristen Monaten - ein lange nicht mehr erlebtes Stimmungshoch ausgelöst. „Das tut richtig gut“, sagte Jan Mauersberger, der Abwehrrecke: „Das ist Balsam für unsere Seele.“

Vier Volltreffer in einem Spiel - das hatte es in diesem Jahr noch nicht gegeben. „Wir haben immer zum richtigen Zeitpunkt ein Tor geschossen. Es waren auch Traumtore darunter“, meinte Mauersberger: „Wir haben die Situation hier in der Regionalliga gut angenommen.“ Sein Wunsch: „Hoffentlich wird es jetzt ein bisschen ruhiger.“

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Gebhart sieht viele Freunde und Verwandte

Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels war Timo Gebhart gewesen. Er stammt aus Memmingen, musste unzählige Tickets besorgen. „Es waren so viele Freunde und Verwandte im Stadion, das war ein echt krasses Gefühl“, sagte er. Für Gebhart war die Partie auch ein persönlicher Neuanfang. Einst galt er beim TSV 1860 als Ausnahmetalent, spielte im U 21-Nationalteam, wechselte in die Bundesliga zum VfB Stuttgart. Doch die Karriere bekam einen gehörigen Knick. Zuletzt kickte er in Bukarest und Rostock - ohne Erfolg.

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Daniel Bierofka scheint den Edeltechniker aber wieder in die Spur gebracht. „Jeder Mensch macht in seinem Leben Fehler“, sagte der 1860-Trainer. Das Vertrauen, das er in Gebhart setzte, zahlte sich zumindest schon mal beim Auftaktspiel aus. Auch weil der Rückkehrer mit energischem Einsatz aufwartete. „Wir wollten zeigen, dass wir Löwen sind“, sagte der 28-Jährige: „Wir haben in jeder Minute gekämpft, sind in jeden Zweikampf gegangen.“

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Bierofka will „kritisch bleiben“

Sein Trainer bemühte sich vor allem um Nüchternheit. „Wir müssen kritisch bleiben, sachlich bleiben“, mahnte Bierofka, „und auf dem Boden bleiben.“ Das hätte er mal seinem Chef sagen sollen. Markus Fauser sah nicht nur zehn Jahre jünger aus als in den schweren Wochen des Machtkampfs mit Hasan Ismaik - er teilte auch die Euphorie auf dem Rasen.

„Die Mannschaft hat absolut super gespielt“, schwärmte der Geschäftsführer, der den Aufstieg als Ziel ausgegeben hat: „Körpersprache, Kampfgeist, alles top. Die junge Mannschaft ist den hohen Erwartungen absolut gerecht geworden.“


Aufrufe: 014.7.2017, 14:42 Uhr
tz.de: Uli Kellner und Armin GibisAutor