2024-05-15T11:26:56.817Z

Interview
Den Ball eng am Fuß: Markus Schwabl hat mit der SpVgg Unterhaching einen starken Saisonstart hingelegt. Nun geht es im pokal gegen seinen Ex-Verein. Foto: Imago/foto2Press
Den Ball eng am Fuß: Markus Schwabl hat mit der SpVgg Unterhaching einen starken Saisonstart hingelegt. Nun geht es im pokal gegen seinen Ex-Verein. Foto: Imago/foto2Press

Interview: Markus Schwabl über Löwen-Jahre, Börsen-Euros und SpVgg-Aufstieg

Toto-Pokal-Derby

Markus Schwabl trifft im Toto-Pokal mit der Spielvereinigung Unterhaching auf seinen Ex-Verein, den TSV 1860 München. Im Interview spricht er über die Löwen-Jahre, Börsen-Euros und den SpVgg-Aufstieg.

Holzkirchen – Heute Abend ab 19.30 Uhr trifft Markus Schwabl im Toto-Pokal mit der Spielvereinigung Unterhaching auf seinen Ex-Verein, den TSV 1860 München. Der Viertelfinalkracher zwischen den beiden Münchner Traditionsvereinen wird live im Fernsehen (Sport1) übertragen. Wir haben uns mit dem Holzkirchner Schwabl über seine Zeit bei den Löwen, die Tabellenführung in der Dritten Liga und den Börsengang der SpVgg unterhalten.

Herr Schwabl, was kommt Ihnen zuerst in den Sinn, wenn Sie an Ihre Zeit beim TSV 1860 München denken?

Ich hatte dort eine meiner schönsten Zeiten im Fußball, weil wir so eine geile Mannschaft hatten. Mit einigen Spielern habe ich immer noch regelmäßig Kontakt. Auch wenn ich am Anfang wenig gespielt habe, war das eines der größten Lehrjahre meiner Karriere.

Die SpVgg Unterhaching hat wieder mal einen herausragenden Saisonstart hingelegt – Ihr seid Tabellenführer der Dritten Liga mit 22 Punkten aus elf Spielen. Seid Ihr gegen die Löwen nun Favorit?

Das kann man im Pokal nicht sagen. Es spielt ja nicht ein Drittligist gegen einen Bayernligisten. Gegen Sechzig bist du nie Favorit, vor allem als Haching nicht. Ich würde sagen: Die Chancen stehen 50:50.

Was ist das Geheimnis des starken Saisonstarts?

Es gibt eigentlich keine Unterschiede in der Vorbereitung der Hin- und Rückrunde. Die Rückrunde in der vergangenen Saison war einfach extrem unglücklich für uns. Die ersten beiden Spiele wurden abgesagt, und acht Stammspieler sind gleichzeitig ausgefallen. Das kannst du nicht kompensieren. Das hängt wie ein Damoklesschwert über dem Verein, aber wir denken jetzt auch nicht die ganze Zeit: „Hoffentlich vergeigen wir das nicht mehr.“

Warum wird es in dieser Saison besser?

Wir haben heuer so einen breiten Kader, da können wir mehrere Ausfälle auf mehreren Positionen gleichzeitig kompensieren. Hinzu kommt, dass wir uns zum Beispiel mit Dominik Stroh-Engel in der Spitze verstärkt haben. Und der Zusammenhalt im Team ist noch besser geworden. Da schauen wir in der Rückrunde, ob wir mal einen Mannschaftsabend mehr einstreuen.

Unter Regie Ihres Vaters Manfred Schwabl ist die Spielvereinigung im Juli an die Börse gegangen. Merken Sie in der Mannschaft schon etwas von den Einnahmen?

Man merkt das durchaus. Es wird weiter in die Infrastruktur des Vereins investiert. Generell ist die Aufmerksamkeit für Haching in der Fußballwelt auch spürbar größer geworden.

Der Verein hat den Zweitligaaufstieg in den nächsten drei Jahren als Ziel ausgerufen. Ist das für Sie schon diese Saison ein Thema?

Das war nicht der Plan und ist noch nicht mal in der Kabine ein Thema. Im Fußball kannst du noch fünf Börsengänge machen, und trotzdem muss alles passen. Falls es doch in dieser Saison schon so kommen sollte, wird sich aber mit Sicherheit keiner dagegen wehren.

Haching muss sich über den Toto-Pokal für den DFB-Pokal qualifizieren. Wie hoch ist der Reiz, wenn so ein Spiel live im TV übertragen wird?

Das wusste ich gar nicht. Das nimmt man als Spieler gar nicht wahr. Aber für die Leute und den Fußball ist so ein Derby immer was Schönes. Und wenn es ein spannendes Spiel wird, kann es auch Werbung für den Sport sein.

Aufrufe: 010.10.2019, 17:53 Uhr
Holzkirchner Merkur / Michael EhamAutor