2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stefan Schneider in seinem Zuhause. F: Christina Pahnke/ Sampics
Stefan Schneider in seinem Zuhause. F: Christina Pahnke/ Sampics

Hachinger toben: 1860-Stadionsprecher beim Derby im Einsatz

Stefan Schneider in Unterhaching am Mikrofon

Empörung bei den Fans der SpVgg Unterhaching: Stefan Schneider, Stadionsprecher des TSV 1860, soll beim Derby in Unterhaching die Aufstellung der Löwen durchsagen vor einem Auswärtsspiel beim Lokalivalen.

5700 Tickets, ein Drittel aller Karten für das Derby am 26. September, hatte die SpVgg Unterhaching dem TSV 1860 München und seinen Fans zur Verfügung gestellt. Doch was die Vereinsführung nun tat, ging vielen Anhängern der Vorstädter zu weit. Stefan Schneider, Stadionsprecher der Löwen und des EHC RedBull München, soll demnach eingeladen worden sein, die Aufstellung der Sechzger im Unterhachinger Sportpark zu verkünden. Ein Privileg, das sonst gewöhnlicherweise dem Sprecher der Heimmannschaft zuteil wird, der damit kurz vor Anpfiff noch einmal das Publikum anheizen kann.

Die verhältnismäßig kleine Fanbase in Unterhaching sieht sich um dieses Privileg gebracht und wütet in den betreffenden Facebook-Fanforen. "Irgendwann hört der Spaß mit der Freundschaft Schwabls zu denen echt auf. Das hat kein Haching-Fan und absolut auch kein einziger unserer Spieler verdient", meint ein Anhänger. Der Ärger der Hachinger resultiert jedoch aus einer Ansammlung aus negativen Ereignissen rund um das Derby.

Dass über ein Drittel der Plätze von Löwenfans besetzt werden, ist dabei wohl noch das kleinere Übel, denn die Vorstädter stehen finanziell nicht so gut da, als dass sie auf die zusätzlichen Einnahmen durch die Ticketverkäufe verzichten könnten. Ein Marketing-Fauxpas des Vereins vor einigen Wochen weckte bei den Fans weiteren Unmut. 18,60 Euro sollte das "Wiesn-Paket" kosten, das zum Eintritt gegen den TSV 1860 und Preußen Münster am 6. Oktober berechtigt. Nach vieler Kritik wurde der Preis um einen kleinen Betrag und damit die symbolische Jahreszahl erhöht.

Ein weiterer Punkt, der die Fans aufbrachte, war der vandalistische Aussetzer einiger 1860-Fans, die im August die Gästetribüne sowie Kassenhäuschen im Hachinger Sportpark blau-weiß einfärbten. Unter solchen Umständen dem Gegner zusätzlich noch zu unterstützen, indem man einen der eingefleischtesten Löwen einlädt, könnte Eskalationen rund um das Derby hervorrufen. Selbst der Sicherheitsbeautragte der SpVgg soll sich Sorgen um die Reaktionen der Fangruppen machen.

Schneider, der seit 1993 bei den Löwen als Stadionsprecher fungiert, hat, wie sein Kollege Stephan Lehmann vom FC Bayern, in der Vergangenheit zwar schon im Sportpark die Aufstellung verkünden dürfen, doch geht es den Fans in diesem Jahr zu weit. Doch die Vereine wünschen es allem Anschein nach so und gehen damit ein höheres Eskalationsrikiso ein.

Aufrufe: 021.9.2018, 13:04 Uhr
Antonio Riether – Fussball-VorortAutor