2024-05-10T08:19:16.237Z

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Mittelfeld-Talent Dennis Dressel (re.) bleibt auch nächstes Jahr ein Löwe. sampics / Stefan Matzke
Mittelfeld-Talent Dennis Dressel (re.) bleibt auch nächstes Jahr ein Löwe. sampics / Stefan Matzke

Dressel bleibt 1860 erhalten - Gorenzel: „Aufgabe, die Mannschaft zu schützen“

„Mediensprechstunde“ des Sportdirektors

Vor sechs Tagen haben Günther Gorenzel und Michael Scharold, die Fußball-Geschäftsführer des TSV 1860, ein Schreiben veröffentlicht. Sie beklagten darin ganz allgemein „eine immer aggressivere Stimmung und immer größere Gräben in unserer Fanlandschaft“

Ganz speziell eine Aktion der Löwenfans gegen Rechts, die gerade angekündigt hatten, ein T-Shirt zu verkaufen, das Investor Hasan Ismaik verspottet. Die Geschäftsführer reagierten: „Wir hoffen im Sinne der Vernunft, dass die Löwenfans gegen Rechts von dem geplanten Verkauf Abstand nehmen.“

Vor vier Tagen haben die Löwenfans gegen Rechts ihr T-Shirt (Auflage: 100 Stück) dann aber doch verkauft – angeblich in nur wenigen Minuten, so groß war die Nachfrage. Und als wollten sie noch auf das Schreiben der Geschäftsführer antworten, haben 1860-Fans im Grünwalder Stadion gleich noch ein provokantes Plakat in die Höhe gestreckt – es zielte dieses Mal ab auf Saki Stimoniaris, Ismaiks Statthalter.

Vor einem Tag hat sich Günther Gorenzel wie jeden Dienstag in seiner Medien-Sprechstunde gestellt, und es dauerte nicht lange, bis er auf die rebellierenden Fans angesprochen wurde. Da sagte er nur: Es sei jetzt, vor den finalen fünf Spielen in der 3. Liga, seine Aufgabe, die Mannschaft zu schützen – und dazu gehöre es, zu solchen Themen nicht mehr Stellung zu nehmen.

So ist das gerade beim TSV 1860: Es gibt Actio und Reactio, Lärm und Krach – aber am Ende kommt man doch nicht weiter, wie ein Hamster in seinem Rad.

Ein kleiner Fortschritt immerhin tat sich noch auf. Am Ende seiner Sprechstunde verkündete Gorenzel, dass die Vertragsverlängerung mit Mittelfeldspieler Dennis Dressel, 20, der zuletzt zweimal in der Startelf stand, „in trockenen Tüchern“ sei. Er wollte die Details des Deals zwar nicht nennen, sagte aber: „Es braucht sich keiner Sorgen zu machen, dass Dennis Dressel zu einem anderen Verein geht.“

Mit dieser Kunde dürfte Gorenzel auch den Aufsichtsrat beglückt haben, der sich gestern Abend versammelte – und vermutlich jene Streitereien diskutierte, die Gorenzel nicht mehr kommentieren will.

Aufrufe: 017.4.2019, 09:55 Uhr
Münchner Merkur / tz / Christopher MeltzerAutor