2024-05-14T11:23:26.213Z

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Ausgebremst vom „SV Corona“: Trainer Michael Köllner (r.), 1860-Sportchef Günther Gorenzel. Sampics (Archiv)
Ausgebremst vom „SV Corona“: Trainer Michael Köllner (r.), 1860-Sportchef Günther Gorenzel. Sampics (Archiv)

Beide Corona-Testreihen negativ: TSV 1860 könnte loslegen

Hochmotiviert in der Warteschleife

Der TSV 1860 macht sich für den Re-Start der 3. Liga stark und nimmt die Politik in die Pflicht. Gute Nachrichten verkündet der Hauptsponsor der Löwen.
  • Der TSV 1860 kämpft weiterhin für den Re-Start der 3. Liga.
  • Geschäftsführer Günther Gorenzel nimmt die Politik in die Pflicht, damit eine „einheitliche Verfügungslage“ geschaffen wird.
  • Gute Nachrichten gibt es vom Hauptsponsor der Löwen, der zumindest teilweise für Planungssicherheit sorgt.

München – Die beiden Corona-Testreihen waren negativ, am Donnerstag um 14 Uhr konnten die Löwen mit Ausnahme des angeschlagenen Semi Belkahia wieder ins Mannschaftstraining starten
Am Montag soll auch der Außenbereich des Stüberls öffnen, durch Maskenpflicht und separaten Spielerausgang über Platz fünf sei sichergestellt, dass Mannschaft und Betreuerstab „nicht in Kontakt mit betriebsfremden Personen“ kämen, wie Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel in einer Videokonferenz erklärte.

3. Liga: TSV 1860 wartet auf politisches Signal für Re-Start

Und das war’s dann auch schon mit den positiven Nachrichten. Die Gesamtlage bleibt von Ungewissheit gekennzeichnet, der verlängerungswillige 1860-Torjäger Sascha Mölders , 35, und der Rest der blauen Sportgemeinschaft warten weiter auf das politische Signal für den Restart der 3. Liga. Die Verhandlungen mit Mölders seien „kurz vor der Einfahrt in den Zielbahnhof“ gewesen, ehe der „SV Corona“ alles gestoppt habe, berichtete Gorenzel auf Nachfrage zum Thema Kaderplanung. Jetzt gelte es, „wieder in den Zug einzusteigen und zu schauen, wie wir ihn wieder ins Rollen kriegen“.

Klar ist: Ohne Sicherheit über eine Fortsetzung der Liga wird es keine Etat-Freigabe geben. Oder wie es der Sportchef selbst formulierte: „Wir brauchen eine Handlungsgrundlage.“ Die erwartet sich Gorenzel vom DFB und von der Bundespolitik. Seine Worte in Richtung Frankfurt und Berlin: „Alle, die in der Politik und im Profifußball Verantwortung tragen, sind jetzt in der Verantwortung, dem unwürdigen Schauspiel, das einige abziehen, ein Ende zu bereiten.“ Was für Bundesliga und Zweite Liga gelte, gehöre im Sinne der Gleichberechtigung auch für die 3. Liga umgesetzt.

Köllner: „Sollen wir alles stilllegen, bis ein Impfstoff da ist?“

Gorenzels Forderung: eine „einheitliche Verfügungslage“ per Leitantrag, die Länder wie Thüringen und Sachsen-Anhalt mit ihren Clubs aus Jena, Magdeburg und Halle auf Linie bringe. Das Grundrecht auf Berufsausübung gelte auch in der 3. Liga. Sekundiert wurde Gorenzel am Donnerstag von Trainer Michael Köllner, der eine Fortsetzung der Liga „sportlich, finanziell und juristisch als alternativlos“ bezeichnete. „Oder sollen wir alles stilllegen, bis ein Impfstoff da ist? Das wäre völliger Irrsinn!“ Gorenzel und Köllner hoffen weiter auf einen Start am 26./27. Mai.

Für 1860 gab’s immerhin noch die gute Nachricht von Hauptsponsor „Die Bayerische“. Das Münchner Versicherungsunternehmen verkündete auf seiner Bilanz-Pressekonferenz die Beibehaltung des jährlichen Sponsoring-Volumens, auch ein Einstieg als Gesellschafter im Zuge einer Kapitalerhöhung bleibe weiter ein Thema. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, dass 1860 diese schwere Zeit bestehen kann“, erklärte Vorstand Martin Gräfer. Verständlich, schließlich ist der Hauptsponsor beim TSV 1860 auch als Darlehensgeber aktiv.

Aufrufe: 014.5.2020, 19:18 Uhr
Münchner Merkur / tz / Ludwig KrammerAutor