Charakterstarke Rückmeldung

Während die 02er in der Kabine die Musik-Lautsprecher zum Vibrieren brachten, den Derbysieg in vollen Zügen genossen, herrschte bei den Wörsdorfern Katerstimmung. Der Verlauf der Vorbereitung hatte große Hoffnungen auf eine Aufholjagd geweckt. Doch statt durch Tatendrang zu glänzen, wirkte das Team wie blockiert. ,,Dem Anschein nach hatten wir bei der Zweikampfführung ein Stückweit Angst, haben uns den Schneid abkaufen lassen. Das war aus meiner Sicht der entscheidende Faktor. Letztendlich hat keiner die Form der Vorbereitung bestätigen könnne. Biebrichs Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung ", analysierte Routinier Christian Neumann, der die TSG nach dieser Runde verlassen wird.

In der Tat standen die Wörsdorf vom Start weg auf verloremen Posten. Was auch an der Glanzform von Orkun Zer lag. Biebrichs Stürmer war zunächst nach der von Philip Meixner hereingegebenen Ecke mit der Stirn zum 1:0 zur Stelle. Kurz darauf kam Wörsdorfs Spielertrainer Thorsten Barg zum Kopfball, setzte die Kugel aber über den Kasten. Es sollte für längere Zeit die letzte Gäste-Chance bleiben. Anders die Biebricher: Zer bewies bei seinem Pass in die Gasse ein gutes Auge. Ilias Amallah nahm auf und verwandelte kaltschnäuzig. Wenig später tankte sich Julien Nolde auf der linken Außenbahn durch, passte in die Mitte, wo Zer aus dem Lauf heraus zum 3:0 einschweißte.

Apropos Nolde: Trainer Saridogan hatte ihn angespornt, mehr Verantwortung zu übernehmen. Der Flügelspieler nahm es sich zu Herzen, bot im Gesamten eine starke Vorstellung.

Wobei die 02er als Kollektiv gefielen. Und zwar, wie Saridogan zufrieden anmerkte, ,,von der ersten bis zur letzten Minute". Klar, dass der Coach in Kinzenbach auf einen ähnlich starken Auftritt hofft, während sich die Wörsdorfer im Kellerduell gegen Schröck rehabilitieren wollen.

Derweil herrscht bei der TSG Wörsdorf zumindest in einer Hinsicht Klarheit: Trainer Thorsten Barg hört nach Ablauf der Runde auf. Entsprechend läuft die Suche nach einem neuen Sterumann auf Hochtouren. Der Sportliche Leiter Mario Weimer hofft, relativ zeitnah Vollzug vermelden zu können. Ansonsten wird Barg weiter alle Hebel in Bewegung setzen, die Verbandsliga im Endspurt zu halten.