2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Der TSV Schott hofft auf die Startelf-Rückkehr von Nenad Simic (Mitte).  Archivfoto: hbz/Schwarz
Der TSV Schott hofft auf die Startelf-Rückkehr von Nenad Simic (Mitte). Archivfoto: hbz/Schwarz

Zufrieden, aber nicht euphorisch

Mit dem Spiel gegen die TSG Pfeddersheim endet für Oberligist TSV Schott bereits die Hinrunde +++ Im TSV Schott Mainz sieht der TSG-Trainer eine gefährliche Mischung

Mainz. So schnell kann es gehen. An diesem Samstag endet für den TSV Schott Mainz bereits die Hinrunde der Fußball-Oberliga – und das mit einem Rheinhessen-Derby gegen die TSG Pfeddersheim (14.30 Uhr), das auch noch das Duell zweier Tabellennachbarn in direkter Schlagdistanz zu Rang zwei ist. Die Wormser haben sich nach vielen sehr stabilen, großteils erfolgreichen Jahren unter Trainer Norbert Hess nun unter Marc Heidenmann ein Stück weit neu erfunden. Der 28-Jährige, vorige Saison noch U 19-Co-Trainer neben Bo Svensson bei Mainz 05, legt Wert auf einen mehr auf Positionsangriffe und Vorwärtsverteidigung ausgerichteten Spielstil. „Bei aller sehr großen Wertschätzung für eckige, markante Trainertypen wie Norbert Hess, dieser frische Impuls tut den Pfeddersheimern extrem gut“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth.

Weil die Schott regelmäßig gegen Teams gespielt hat, die danach auf die TSG treffen, stehen Meeth und Heidenmann in sehr regelmäßigem Austausch. Der 44-Jährige nimmt einen „enormen Fußballsachverstand“ bei Heidenmann wahr – und sieht Parallelen: Viele Beobachter und Trainerkollegen würden ihm spiegeln, dass TSG und TSV mit den attraktivsten Fußball der Liga spielen würden. „Das könnte ein offener Schlagabtausch, ein Spiel auf fußballerisch sehr ansprechendem Niveau werden“, hofft Meeth vor dem Auftakt dreier „toller Aufgaben“ auf der Mombacher Bezirkssportanlage. Kommenden Donnerstag kommt der FSV Mainz 05 II zum Testspiel vorbei, ehe am 24. November gegen Jägersburg bereits die Rückrunde startet.

„Absolut zufrieden“, aber nicht euphorisch sei Meeth hinsichtlich des bisherigen Saisonverlaufs. Dafür, dass zuletzt in sechs von sieben Pflichtspielen die Siege ausblieben, gebe es mehrere Faktoren – die hohe berufliche Belastung des Trainerteams samt gewisser Einbußen bei der Videoanalyse, die Verletzungen vor allem bei zweikampfstärkeren Spielern, manch studien- und berufsbedingte Abwesenheit im Training, auch – zuletzt bei zwei elfmeterwürdigen Szenen beim 1:2 in Bingen eklatant – einige Fehlentscheidungen. „Die letzten Prozentpunkte“ hätten gefehlt. Da kommt ein versierter Zweikämpfer wie Nenad Simic, der in die Startelf zurückkehren dürfte, wie gerufen. Und nur ein Tor mehr gegen Engers (2:2) oder Ludwigshafen (1:1), und der TSV wäre nicht Sechster, sondern Zweiter. So schnell kann es gehen.

Gästetrainer Heidenmann warnt vor dem Tempo

Nein, bei Schott Mainz läuft es aktuell nicht rund. Man könnte annehmen, für die TSG Pfeddersheim sei es da der richtige Zeitpunkt, um in der Fußball-Oberliga zum Gastspiel beim Regionalliga-Absteiger zu fahren. Aber natürlich warnt TSG-Trainer Marc Heidenmann vor dem Spiel am Samstag: „Ich weiß nicht, ob es der richtige Zeitpunkt ist.“ Er beschreibt die Situation als eine „gefährliche Mischung“.

Gefährlich deshalb, weil er von der Qualität des Gegners zu hundert Prozent überzeugt ist. Heidenmann spricht von einer sehr guten Mannschaft mit einem prima Trainer und einem klaren Plan. Der TSG-Coach erwartet einen Gastgeber, der mehr als viele andere Gegner in der Liga auf spielerische Qualität („können alle mit dem Ball umgehen“) setzt. Zu dieser zähle bei Schott aber auch das Tempo, betont Heidenmann. Er verweist auf Offensivkräfte wie Janek Ripplinger (neun Tore), Leon Kern, Jost Mairose (beide sechs Tore) oder Silas Schwarz. Heidenmann erwartet deshalb auch einen Gastgeber, der seine eigene Elf doch auch tiefer erwartet, um dann mit „aberwitzigem Tempo“ den Vorwärtsgang einzulegen.

Beim Blick aufs eigene Team hofft er, dass es rechtzeitig gelingt, die nötige Frische herzustellen. Nach schweren Wochen hatte sich die TSG-Elf im jüngsten Heimspiel gegen den FV Diefflen mehr zu einem 4:3-Sieg gequält, als dass dieser erspielt gewesen wäre. Heidenmann zeigte Verständnis, lobt die Mentalität, ein Spiel rumreißen zu können, wenn es schlecht läuft. In Mainz soll aber wieder die spielerische Komponente erkennbar werden.

Verzichten müssen die TSGler auf Fabio Schmidt (Schulterverletzung). Auch Jemal Kassa hat wieder Probleme mit der Hüfte. Zudem hat Marcel Edel („beruflich und privat sehr eingespannt“) den Kader nach einigen Verletzungsproblemen verlassen. Zurück ist Jannick Said.



Aufrufe: 09.11.2018, 18:00 Uhr
Torben Schröder/Carsten SchröderAutor