2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Erfolgreich gedoppelt: Die TSGler Ricardo Presti (Mitte) und Benjamin Himmel erobern den Ball im Duell mit dem Koblenzer Derrick Milles.	Foto: Claus-Walter Dinger
Erfolgreich gedoppelt: Die TSGler Ricardo Presti (Mitte) und Benjamin Himmel erobern den Ball im Duell mit dem Koblenzer Derrick Milles. Foto: Claus-Walter Dinger

TSG lässt dem Meister den Vortritt

Pfeddersheimer verlieren bei Rot-Weiß Koblenz mit 2:4 +++ Fehler im Rückwärtsgang

Koblenz. Ja, die Luft war im Grunde raus, die Spannung nicht mehr da. Im Spiel bei Rot-Weiß Koblenz hätte Fußball-Oberligist TSG Pfeddersheim die Meisterschaftsfrage am Sonntag noch mal spannend machen können. Hätte. Nachdem nämlich am Freitag bekannt geworden war, dass die TSGler auf das Abenteuer Regionalliga verzichten würde, stand am Ende eine 2:4 (1:2)-Niederlage zu Buche. „Es steht den Jungs zu, wütend zu sein, aber wir sind auf dem Weg zurück zur Normalität“, fasste TSG-Trainer Marc Heidenmann zusammen.

Die Mannschaft hatte die Kunde vom Rückzug der Bewerbung schon am Donnerstagabend erfahren. „Eine ganz schwierige Situation“, beschrieb TSG-Torjäger Andreas Buch, „wir waren richtig fertig“. Denn einerseits habe man vor Saisonbeginn nicht damit gerechnet, dass man oben mitspielen würde, irgendwann, etwa im Januar, dann aber doch geglaubt, dass man die erfolgreiche erste Saisonhälfte fortsetzen könne. Inwiefern die Vereinsverantwortlichen zu spät damit begonnen hatten, sich tatsächlich mit der Regionalliga zu befassen und die Sponsoren darauf anzusprechen, darüber wurde in Mannschaftskreisen intensiv diskutiert. Und mit schwerem Gemüt und schweren Herzen hatte die Truppe jetzt die Fahrt nach Koblenz angetreten. „Natürlich versucht man, diese Sache im Spiel auszublenden“, so Buch weiter, der erst einmal auf der Ersatzbank begann. Wirklich möglich ist‘s sicher nicht.

Insgesamt hatte Heidenmann nach dem 3:2 gegen Engers drei Veränderungen vorgenommen: Waaris Bhatti, Adem Candir und Buch blieben zunächst draußen, dafür standen Akira Udagawa, Riccardo Presti und Jemal Kassa in der Anfangsformation.

Die Koblenzer derweil, die mit dem Verzicht der Pfeddersheimer schon hatten feiern dürfen, stießen auf wenig Gegenwehr – bei manchem TSG-Akteur waren auch die Beine schwer. Speziell auf den Außen boten sich den Rot-Weißen viele Räume. Dies nutzte Jordi Arndt zum frühen 1:0 (9.), ein Rettungsversuch Udagawas blieb wirkungslos.

Elfmeter wegen Handspiels gab es kurz darauf auf der anderen Seite, Christopher Ludwig verwandelte zum Ausgleich (24.). Christian Meinert stellte die erneute Führung her, der Linksverteidiger wurde auf seinem weiten Weg nach vorne sträflich allein gelassen und traf auf spitzem Winkel ins lange Eck (32.).

„Unser Spiel nach vorne war gut, aber wir haben uns hinten dämliche individuelle Fehler geleistet“, haderte Heidenmann, der kurz nach der Pause erneut seine Abwehr geschlagen sah, erneut war Arndt der Nutznießer (47.).

Die knapp 420 Zuschauer im Stadion Oberwerth sorgten dennoch nur bedingt für meisterliche Stimmung. Sie sollten zumindest zwei weitere Treffer zu sehen bekommen: Luftim Kodraliu verkürzte erneut (71.), ehe Sascha Engel den Endpunkt setzte – der bullige Stürmer war noch keine Minute auf dem Feld, der ebenfalls eingewechselte Bhatti hatte ihn gewähren lassen.

Was unter anderen Bedingungen ein echter Krimi hätte werden können, geriet zum Frühsommerkick. Für die Pfeddersheimer bleibt, Aufstieg hin oder her, die Vizemeisterschaft weiterhin Thema. „Wir lassen die Aufstiegsgeschichte hier in Koblenz in der Kabine“, will Heidenmann die letzten zwei Saisonspiele gegen Ludwigshafen und in Diefflen noch mit vollem Einsatz angehen.

TSG Pfeddersheim: Ruby – Udagawa (75. Bhatti), M. Tillschneider, Himmel, Nagel, Ludwig – Presti (61. Buch), Kodraliu (81. Candir), Schmidt, Kassa – Kaster.



Aufrufe: 012.5.2019, 20:00 Uhr
Matthias SchlengerAutor