2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
Auf dem Flügel im Vorwärtsgang: TSGler Jannik Said (rotes Trikot) überspringt das lange Bein des Koblenzers Giuliano Masala.  	Foto: Photoagenten/Christine Dirigo
Auf dem Flügel im Vorwärtsgang: TSGler Jannik Said (rotes Trikot) überspringt das lange Bein des Koblenzers Giuliano Masala. Foto: Photoagenten/Christine Dirigo

TSG erzwingt den Ausgleich

Pfeddersheimer stecken erneute Nackenschläge weg und retten gegen Koblenz einen Punkt

Pfeddersheim. Ein anderes Gesicht, so hatten es sich die Oberliga-Fußballer der TSG Pfeddersheim vorgenommen, wollten sie zeigen. Und tatsächlich: Im Heimspiel gegen Rot-Weiß Koblenz stemmten sich die Schützlinge von Norbert Hess mit viel Herz gegen eine sich zwischenzeitlich anbahnende erneute Niederlage, zeigten Tugenden, wie sie im Abstiegskampf nun mal gefordert sind. Der Lohn war zumindest ein Pünktchen beim 1:1 (0:1).

Leicht war es ganz sicher nicht, den Kopf oben zu behalten. Der erste Nackenschlag kam früh, als Mathias Tillschneider nach einem heftigen Zusammenprall mit einem „Cut“ über der Augenbraue runter musste (14.). Ausgerechnet. Den flinken Defensivmann hatte Hess aus der Abwehrkette nach vorne gezogen, der 26-Jährige sollte von hier verstärkt seine Offensivqualitäten einbringen. Nichts war‘s. Zumindest ein zweiter neuer Ansatz zündete aber, marschierten doch Kevin Gotel, erstmals von Beginn an, und Sebastian Kaster als Doppelspitze gleich mit gutem Einsatz vorne weg. Früh hätte sich die Umstellung auszahlen können, von Sebastian Schulz durch einen prima Lupfer über die Abwehr hinweg in Szene gesetzt, scheiterte Kaster aber in Bedrängnis an Koblenz-Keeper Tobias Oost (4.).

An der Seitenlinie forderte Hess ein Ende der Harmlosigkeit. „Tore machen“, so der Coach, der eine Viertelstunde später die Welt nicht mehr verstand: Oost schob da Sebastian Schulz die Kugel in die Beine, der mit dem Geschenk nichts anzufangen wusste. Völlig alleingelassen (und wohl überrascht) scheiterte auch er aus 14 Metern am Keeper(23.).

Der Gast? Die TSGler überließen den Rheinländern zwar mehr Spielanteile. Weil diesen aber die Ideen fehlten, blieben den Koblenzern nur Distanzschüsse und die Hoffnung auf Standards. Und letztere Hoffnung sollte sich noch vor der Pause auch erfüllen – in Form des zweiten Nackenschlags für die Pfeddersheimer. Bei einer Eckballvariante zog Armin Jusufi die Kugel fast von der Eckfahne direkt aufs Tor, wo sie sichere Beute von Bakary Sanyang zu sein schien. Schien! Denn dem TSG-Keeper flutschte die Kugel aus den Händen, sie hoppelte ins Tor – 0:1 (43.).


Es passte ins Bild, dass Oost auf der Gegenseite einen platzierten 22-Meter-Kracher von Tobias Bräuner aus dem Winkel holte (45.). Und kurz nach der Pause hätte die Partie deshalb auch komplett zugunsten der Gäste kippen können. Doch jetzt war es allein Sanyang, der gegen Jan Henrich (52., nach Freistoß-Flanke) und Hendrik Hillen (54., nach Ausrutscher von Christopher Ludwig) ein weiteres Gegentor verhinderte.

Das andere Gesicht der TSG, es kam noch. Gerade rechtzeitig. Angeführt durch Sebastian Kaster und Kevin Gotel rannten die TSGler an, steckten ungenaue Zuspiele aus der Abwehr heraus weg – und erzwangen den Ausgleich. Bei einem ersten Versuch hatte Tobias Bräuner noch die Latte getroffen (66.), der eingewechselte Lucas Oppermann gleich darauf knapp übers Tor gezielt. Dessen zweiter Versuch saß aber, senkte sich, von TuS-Verteidiger Giuliano Masala unhaltbar abgefälscht, zum 1:1 ins Netz (75.).

So verdient der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt war, so sehr hing der Punkt am Ende am seidenen Faden, hatte die Pfeddersheimer Abwehr doch alle Mühe, bei den hohen Bällen der Gäste den Überblick zu behalten. Der eingewechselte Berkan Yavuz hatte das Siegtor auf dem Schlappen, an Sanyang war er vorbei, doch sein Schuss aus kurzer Distanz wurde auf der Linie durch Ludwig irgendwie mit der Hüfte geblockt (90.).

Es blieb beim Remis, mit dem zumindest Norbert Hess leben konnte. „Die Mannschaft hat geackert, gefightet, gekämpft“, stellte er heraus. „Wir müssen die Tore eben im Moment erzwingen.“ Und am nächsten Freitag im Heimspiel „gegen Dudenhofen nachlegen“.

TSG: Sanyang – Rzeszut, Edel, Litzel, Ludwig – Schulz, Bräuner, Tillschneider (19. Krist), Said (61. Oppermann) – Gotel (82. Buch), Kaster.



Aufrufe: 012.11.2017, 17:40 Uhr
Carsten SchröderAutor