2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Jubel einmal anders: Sebastian Kaster (links) und Andreas Buch feiern das 2:0 mit dem Auswärtstrikot des Sturmpartners 	Foto: BilderKartell/Christine Dirigo
Jubel einmal anders: Sebastian Kaster (links) und Andreas Buch feiern das 2:0 mit dem Auswärtstrikot des Sturmpartners Foto: BilderKartell/Christine Dirigo
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

So langsam geht die Luft raus

TSG Pfeddersheim besiegt Arminia Ludwigshafen 2:1 ohne zu glänzen

Pfeddersheim. Das erhoffte Heimfeuerwerk zum Abschluss einer hervorragenden Saison blieb aus. Zwar besiegte die TSG Pfeddersheim in ihrem vorletzten Rundenspiel Arminia Ludwigshafen völlig verdient 2:1 (2:1), doch man merkte der Mannschaft an, dass sie nicht mehr mit dem allerletzten Willen agierte. Dass sie den Ludwigshafenern ungewohnt viele Spielanteile erlaubte und mehr Chancen, als sich eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller sonst im Uwe-Becker-Stadion herausspielen kann. Das lag allerdings auch daran, dass die Ludwigshafener mit der Gewissheit in die Partie gingen, nicht mehr absteigen zu können. Denn da zuvor die SG Sonnenhof Großaspach den Klassenverbleib in der Dritten Liga gesichert hatte und dadurch auch Mainz 05 II Regionalligist bleibt, reduzierte sich die Anzahl der Absteiger in der Oberliga.

So entwickelte sich ein Spiel, das anschließend alle als ein Freundschaftsspiel bezeichneten. Spannend einzig die Frage? Verabschiedet sich der zum FC Differdingen wechselnde Andreas Buch mit einem Tor von seinem Heimpublikum. Und der 26-Jährige lieferte schon sehr früh. Bereits in der neunten Minute war er als Kopfballungeheuer unterwegs, Mohamedadem Kassa hatte super geflankt und Buch zeigte noch einmal, wie wertvoll er für seine Mannschaft ist. „Wir wissen, wie wichtig er für uns war, aber er weiß auch, wie wichtig wir für ihn waren“, lässt Trainer Marc Heidenmann seinen besten Angreifer mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen. Aber schließlich hat er ja noch Sebastian Kaster. Der machte mit dem 2:0 in der 23. Minute seinen elften Saisontreffer. Und die Stürmer zelebrierten das letzte Heimspiel in den beide sich in die Torschützenliste eintragen konnten jeweils mit dem Auswärtstrikot des anderen..

Doch nachdem der 32-Tore-Sturm sich gebührlich hatte feiern lassen, klappte nicht mehr so viel bei den Pfeddersheimer. Und Ludwigshafen kam nach einer knappen halben Stunde durch den Treffer von Daniel Gulde zum Anschlusstreffer. Der wirkte ein wenig wie eine Schlaftablette auf die Gastgeber, denen in der Folge in den meisten Aktionen die Konzentration fehlte. Viele unnötige Ballverluste, halbherzige Zweikampfführung – der Mannschaft war anzumerken, dass die Sache mit der Rücknahme der Regionalliga-Bewerbung immer noch an den Spielern nagte. „Natürlich ist die Enttäuschung immer noch da“, gab nach der Partie Benjamin Himmel offen zu. Und auch Heidenmann versuchte, noch einmal die Stimmung der Mannschaft deutlich zu machen. „Wir alle verstehen die Haltung des Vereins. Aber die Art und er Zeitpunkt an dem die Entscheidung bekannt gegeben wurden, war unglücklich“, betonte der TSG-Coach nach der Partie noch einmal. Und obwohl alle nach dem Spiel ausgelassen im Kreis den Derbysieg über Ludwigshafen feierten, blieb doch ein bisschen Wehmut. Denn der Blick auf die Tabelle, wo die Pfeddersheimer mit einem Drei-Punkte-Vorsprung auf Röchling Völklingen in den letzten Spieltag gehen, macht deutlich, was die Spieler in dieser Saison erreicht haben. „Jeder von uns hätte für diese Aufstiegsspiele alles gegeben“, sagt Himmel. Sein Trainer indes scheint sich langsam damit abgefunden zu haben, dass die Vize-Meisterschaft auch ohne die Aufstiegsspiele für die TSG Pfeddersheim einen riesigen Erfolg darstellt.

TSG Pfeddersheim: Ruby – M. Tillschneider, Himmel, Nagel, Ludwig – Udagawa (70. Bhatti), Candir (78. Kodraliu), Schmidt, Kassa (88. Presti) – Kaster, Buch.



Aufrufe: 019.5.2019, 21:10 Uhr
Carsten DietelAutor