2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Im richtigen Moment im Vorwärtsgang: Benjamin Himmel (links) enteilt dem Mechtersheimer Eric Veth. Mit seinem Treffer in der Schlussminute rettete der Abwehrmann der TSG ein Remis.	Foto: pa/Balzarin
Im richtigen Moment im Vorwärtsgang: Benjamin Himmel (links) enteilt dem Mechtersheimer Eric Veth. Mit seinem Treffer in der Schlussminute rettete der Abwehrmann der TSG ein Remis. Foto: pa/Balzarin

Himmel hat den richtigen Riecher

TSG Pfeddersheim rettet 1:1 gegen TuS Mechtersheim +++ Rote Karten für Kaster und Buch

Pfeddersheim. Manchmal muss ein Trainer einfach auch ein glückliches Händchen haben. Ein solches hatte Marc Heidenmann am Samstag im Heimspiel der TSG Pfeddersheim in der Fußball-Oberliga gegen die TuS Mechtersheim. Als der Gast im zweiten Abschnitt vorlegte, zog der TSG-Coach erst mal Benjamin Himmel, bis dahin zentraler Mann der Abwehrreihe, nach vorne. Und später brachte er mit Florian Lutz noch mal einen frischen Mann für die rechte Seite. Die Schlussminute: Eine halbhohe Flanke von Lutz flattert in den 16er, findet dort Benni Himmel. Und dieser vollstreckt zum gerechten 1:1 (0:0)-Endstand.

„Ich habe mir einfach gesagt“, strahlte der Abwehrmann nachher über beide Backen, „einfach alles oder nichts“. Nein, Stürmerinstinkt habe er ja eigentlich keinen. Es darf ja aber mal einer aufflackern...

Insgesamt, davon zeigte sich der Ex-Wormate überzeugt, sei das Remis gegen die bis dahin drei Mal siegreichen Mechtersheimer völlig verdient gewesen: „Wir hatten 70 Prozent der Spielanteile, in der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen.“ Nur an der Verteidigung der Standards müsse gerarbeitet werden.

In der Tat. Ähnlich unbedrängt, wie Thorsten Ullemeyer den Ball in der 78. Minute nach einer Ecke von Kevin Selzer unter die Latte köpfen konnte, dürfte es ihm in der Oberliga selten gelingen. Dieses 0:1 hatte sich im zweiten Abschnitt ein wenig angekündigt.

Beherrscht hatten die TSGler den ersten Abschnitt. Und weil es ein paar wirklich klasse Diagonalbälle von Christopher Ludwig gab, auch Marcel Öhler immer wieder ein Anspiel in die Spitze glückte und zudem Atsushi Kikutani zumindest ein Mal einen Geistesblitz hatte, ergaben sich auch eine Reihe von gefährlichen Szenen. Etwas zu oft verpasste aber Andreas Buch den Abschluss. Zudem hatte Sebastian Kaster zunächst Pech, als er mit einem wuchtigen Schuss aus 14 Metern an Gästekeeper Peter Klug scheiterte (10.). Später verunglückte sein Lupfer über den herauseilenden Schlussmann (40.).

Doch dann die zweite Hälfte. Die Gäste kamen auf, besser in die Zweikämpfe – und jetzt ihrerseits zu Chancen. Bei der besten rettete TSG-Keeper Fabian Emig gegen den frei vor ihm auftauchenden Salvatore Saito, den folgenden Versuch von Eric Veth blockte Christopher Ludwig (60.). „Wir haben in dieser Phase zu schnell den Ball in die Spitze versucht“, analysierte Heidenmann später die Phase, während der den TSGlern die Partie etwas aus den Fingern glitt. Wobei sie diese schnell auch wieder zu fassen hätten bekommen müssen: Als Jannik Marx in der Mechtersheimer Abwehrkette den Ball gegen Tobias Bräuner vertändelte und dieser zu enteilen drohte, zog der Gästespieler die Notbremse und sah „Rot“ (67.). Die Pfeddersheimer standen indes nur drei Minuten in Überzahl auf dem Feld. Dann ging der Mechtersheimer Max Lieberknecht am eigenen 16er in Erwartung eines Freistoßes zu Boden, was Schiedsrichter Timo Klein (Wiebelskirchen) zu Lasten von Sebastian Kaster auslegte. „Er hat mich umklammert, ich wollte mich losreißen, weiß gar nicht, ob ich ihn getroffen habe“, beschrieb dieser aus seiner Sicht die Szene, die auch ihm „Rot“ einbrachte.

„In Überzahl hätten wir das Spiel gewonnen“, betonte Marc Heidenmann nachher seine Überzeugung. Beendet hatte seine Elf die Partie dagegen sogar in Unterzahl, weil der nimmermüde Andreas Buch kurz vor Schluss den richtigen Zeitpunkt für einen Zweikampf verpasste, den Gegenspieler umhaute und ebenso mit der Roten Karte raus musste (90.+2). „Darüber müssen wir reden“, moserte Heidenmann – und durfte sich zumindest über zwei den (Teil-)Erfolg bringende Entscheidungen freuen.

TSG Pfeddersheim: Emig – M. Tillschneider, Himmel, Ludwig – Udagawa (79. Lutz), Bräuner, Öhler, Schmiedt – Kikutani (83. Streker) – Kaster, Buch.



Aufrufe: 012.8.2018, 20:00 Uhr
Carsten SchröderAutor