2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Daniel Wilde (rechts) übernimmt interimsweise für den scheidenden Christoph Hartmüller (links).
Daniel Wilde (rechts) übernimmt interimsweise für den scheidenden Christoph Hartmüller (links). – Foto: André Nückel

Aus für Hartmüller

TSG Pfeddersheim trennt sich von ihrem Trainer +++ Wilde übernimmt als Interimslösung

Pfeddersheim. Jetzt also doch: Christoph Hartmüller ist nicht mehr Trainer der TSG Pfeddersheim. Diese Nachricht überbrachte Dennis Dell am Freitag erst dem 32-Jährigen selbst und am Abend dann der Mannschaft. Die Trennung ist das Ergebnis intensiver Gespräche, die der Sportliche Leiter gemeinsam mit dem TSG-Vorsitzenden Heinz Ueberschär in den vergangenen beiden Tagen geführt hat. Am Mittwoch war die Mannschaft im Heimspiel gegen Hertha Wiesbach mit 2:8 unter die Räder gekommen. Es war in der Fußball-Oberliga die dritte Pleite in Serie gewesen bei einer desaströsen Torbilanz von 4:15. Gefestigt hatte sich bei den Verantwortlichen in den folgenden Gesprächen die Überzeugung, „dass es nicht gepasst hat“, sagt Dell.

Noch am Donnerstag hatten Dell wie auch Ueberschär beteuert, Hartmüller werde auch am Samstag auf der Trainerbank sitzen. Um 13.30 Uhr treten die Pfeddersheimer beim FV Diefflen an. Was sich aber anschloss, waren Gespräche im Vorstand, auch mit dem Mannschaftsrat. Es ergab sich ein Bild, das die Verantwortlichen letztlich dazu veranlasste, nach gerade mal vier Spielen eine Trennung vom erst zu Saisonbeginn gekommenen Trainer zu vollziehen.

Ein kurzer Rückblick muss an dieser Stelle sein: Ausgangspunkt für die Suche nach einem neuen Trainer war der kurzfristige Wechsel von Marc Heidenmann zurück zu Mainz 05. Am Nachwuchsleistungszentrum des Bundesligisten hatte sich dem 28-Jährigen die Möglichkeit eröffnet, als hauptamtlicher Trainer die C-Junioren zu übernehmen. Bei ihrer Suche nach einem Nachfolger klopften die TSGler schnell bei Christoph Hartmüller an, der schon im Jahr zuvor ein Kandidat auf den Trainerposten im Uwe-Becker-Stadion war, als es um die Nachfolge des nach neun Jahren scheidenden Norbert Hess gegangen war. Christoph Hartmüller hatte sich durch erfolgreiche Jahre beim TSV Gau-Odernheim für höhere Aufgaben empfohlen.

Zur Saison 2018/19 war die Wahl der Pfeddersheimer indes auf Marc Heidenmann gefallen, der bereits als Spieler der zweiten Mannschaft im Verein war und für den Trainerposten seine Rolle als „Co“ bei den A-Junioren von Mainz 05 aufgab. Das Ergebnis: Unter Heidenmann spielten die TSGler eine furiose Saison, mischten im Titelrennen mit, landeten auf Platz drei.

Es war ein schweres Erbe, das Hartmüller anzutreten hatte. Das weiß auch Dennis Dell, der dem Trainer mehr Kredit jetzt aber nicht mehr geben mochte. „Es ist mir extrem schwer gefallen, es ist ja auch meine erste Trainerentlassung“, sagt der Sportliche Leiter, der ausdrücklich betont: „Er ist ein super Typ. Und natürlich ist er jetzt enttäuscht.“ Von der Notwendigkeit der Trennung ist Dell gleichwohl überzeugt. „Ich habe über Wochen gesehen, dass es nicht passt“, räumt er ein. „Ich bin sehr nahe an der Mannschaft. Vielleicht ist das nicht immer gut. Vielleicht ist es aber auch ein Vorteil.“

Die Verantwortung auf der Trainerbank hat Dell jetzt erst mal „Co“ Daniel Wilde übertragen. Zwar sagt er: „Das ist eine Übergangslösung.“ Dell betont aber auch, sich die Sache mal anschauen zu wollen. Ausgang offen. Die Partie im Saarland wird für Wilde erst mal knifflig. Irgendwas muss sich ändern. Trifft‘s den Torwart? In drei Spielen hat Daniel Diel stolze 15 Treffer kassiert – und dabei nicht immer eine gute Figur abgegeben. Reihenweise Fehler produziert hat auch die Abwehrkette. Und davor? Als eifriger Kämpfer tat sich zumindest Sebastian Kaster gegen Wiesbach hervor. Für ein gefährliches Offensivspiel sowie effektive Defensivarbeit in vorderster Front zu wenig.

Von der Qualität des Kaders, auch das betont der Sportliche Leiter noch, sei er in jedem Fall überzeugt. „Der Kern vom letzten Jahr ist ja immer noch dabei.“ Dell findet sogar: „Wir haben uns eher noch verstärkt.“



Aufrufe: 017.8.2019, 13:00 Uhr
Carsten SchröderAutor