2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Im Jubeln routiniert: der alte und neue Futsal-Kreismeister TSG Bretzenheim.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Im Jubeln routiniert: der alte und neue Futsal-Kreismeister TSG Bretzenheim. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

TSG nimmt Pokal gleich wieder mit

FUTSAL Bretzenheimer verteidigen nach Finalsieg gegen Gonsenheim Kreismeister-Titel

SAULHEIM. Herzschlagfinale bei der Futsal-Kreismeisterschaft Mainz-Bingen: Erst nach Sechsmeter-Schießen stand der Sieger in der Ritter-Hundt-Arena beim Ausrichter FSV Saulheim fest. 1:1 hatte es nach zehn Minuten, der regulären Spielzeit zwischen Titelverteidiger TSG Bretzenheim und SV Gonsenheim gestanden. Aber am Ende hatten wieder die Bretzenheimer 3:2 die Nase vorn und nehmen erneut beim Turnier auf Südwestebene am 29. Januar in Schifferstadt teil. Auch dort treten die Bretzenheimer als Titelverteidiger an.

„Ihr dürft den Pokal, den ihr hierher gebracht habt, gleich wieder mitnehmen“, flachste Uwe Naumann (Kempten), der mit Peter Meller (Ingelheim) die Turnierleitung der rund siebenstündigen Veranstaltung mit zwölf Mannschaften aus neun Vereinen inne gehabt hatte.

Apropos neun Klubs: Die Vereine nicht nur dieses Fußballkreises üben sich weiter in vornehmer Zurückhaltung, was die moderne Variante des Hallenfußballs mit sprungreduziertem Ball, ohne Bande und kaum kritischem Körpereinsatz angeht. „Das hat wohl drei wesentliche Gründe“, erläuterte Kreisvorsitzender Gerd Schmitt: Die Spieler wollten weniger in der Winterpause machen, ihre Trainer müssten noch mehr Begeisterung bei ihren Kickern wecken und die missliche Hallensituation, die zusätzliches Training für die technisch anspruchsvollere Hallenvariante kaum zulasse, führte der Gau-Algesheimer aus.

Dabei habe es beim Turnier in Saulheim viel Zustimmung bei den Teilnehmern gegeben, versicherte Schmitt. Und: „Bei zig Spielen gab es überhaupt kein Foul.“ Dies sei natürlich auch auf das strengere Regelwerk, das jeweils zwei Schiedsrichter anwenden, zurückzuführen, weiß der erfahrene Funktionär.

Angelo Casa und Rui Marinho, die beiden Trainer der SG 03 Harxheim, deren Mannschaft in einer der beiden Sechsergruppen Vierter wurde, waren begeistert ob der Hallenfußball-Alternative, die der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) nur noch als einzigen offiziellen Hallen-Wettbewerb anerkennt: „Ich bin überrascht, wie meine Jungs Futsal annehmen. Sie hatten großen Spaß bei Spielen völlig ohne Aggression“, freute sich Casa. „Das ist beste Werbung für diesen Sport, dem man weitere Chancen geben sollte.“ Auch Casas Partner Marinho schwärmte: „Das war absolut top. Wir hatten elf Leute mit dabei, sechs hatten noch nie Futsal gespielt. Das kommt super an.“

Hans-Erwin Hartmann aus dem SWFV-Lehrstab bestätigte: „Im Jugendbereich gibt es überhaupt keine Probleme mit der Akzeptanz von Futsal.“ Der Nachwuchs liebe diese Spielart mit mehr Handlungsschnelligkeit, Ballbesitz und zügigem Passspiel, erläuterte der Wörrstädter.

Spannend blieb es in Saulheim zudem – bis zum Schluss. Gonsenheims Oberliga-Fußballer, in den Gruppenspielen ohne Punktverlust, besiegten den FSV Saulheim II im Halbfinale ungefährdet, aber knapp 2:1. Im anderen Vorschlussrundenspiel behielt Bretzenheim gegen den TSV Ebersheim erst nach Sechsmeter-Schießen die Oberhand. Und auch das kleine Finale, das die Ebersheimer gewannen, und das besagte Finale wurden erst vom Punkt aus entschieden.

„Das Niveau war noch höher als im vergangenen Jahr“, betonte der überglückliche Bretzenheimer Futsal-Trainer und Torwart Christian Wölfelschneider. „Wir waren im Endspiel einen Tick cleverer.“ Sein Gegenüber, SVG-Betreuer Ertan Ekiz, resümierte etwas enttäuscht: „Wir haben das Finale beherrscht, hatten aber Pech mit einem Foul, das noch in der regulären Spielzeit zum Ausgleich führte.“

Aufrufe: 015.1.2017, 17:30 Uhr
Martin GebhardAutor