2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Cheikh Ahmadou Bamba Diaw spielte sich gegen die TSG Pfeddersheim II in den Vordergrund. Vier Tore schoss der 26-jährige Senegalese und nun spricht er über seinen aktuellen Höhenflug. F: Ig0rZh – stock.adobe/Denis Lutterbach
Cheikh Ahmadou Bamba Diaw spielte sich gegen die TSG Pfeddersheim II in den Vordergrund. Vier Tore schoss der 26-jährige Senegalese und nun spricht er über seinen aktuellen Höhenflug. F: Ig0rZh – stock.adobe/Denis Lutterbach

"Er hat mich genervt"

"Nachspielzeit" mit Cheikh Ahmadou Bamba Diaw +++ Der Winterneuzugang der TSG Hechtsheim erzählt von der Beziehung zu Trainer Sepe +++ Angreifer in Topform

Rheinhessen. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Cheikh Ahmadou Bamba Diaw. Der 26-Jährige lebt seit fünf Jahren in Deutschland und stürmt seit der Winterpause für die TSG Hechtsheim. Alfonso Sepe lotste den Kicker zum Bezirksligist, der derzeit auf dem zweiten Tabellenrang rangiert. Der junge Senegalese ist fester Bestandteil des Teams und war beim jüngsten Auswärtserfolg gleich viermal erfolgreich.

FuPa: Du hast einen ziemlich langen Namen. Wie wirst du von deinen Mitspielern genannt?

Diaw: Bamba.


Also Bamba, wann und wo hast du das erste Mal gegen einen Ball getreten?

Ich spiele seit meiner Kindheit Fußball. Im Senegal spielt man meistens auf der Straße. Später habe ich dann bei Tunieren mitgespielt, aber nie bei einer richtigen Meisterschaft.


Hast du ein Ritual, welches du vor den Spielen durchführst?

Ja, ich bete vor jedem Spiel, da ich sehr gläubig bin. Ansonsten reicht mir die Motivationsansprache vom Trainer aus (lacht). Motivieren kann er sehr gut.


Am Wochenende scheint es ja gut geklappt zu haben mit der Motivation. Du hast vier Tore gemacht - was war deine schönste Bude?

Mein letztes Tor war glaube ich am schönsten. Ich habe den Ball im Mittelkreis bekommen und über einen Gegenspieler gechippt. Danach bin ich im Vollsprint in den Sechzehner gelaufen und habe am Ende den Keeper überlupft.

Jetzt steht ihr auf dem zweiten Tabellenplatz. Ist der Aufstieg drin?

Der Aufstieg ist sehr realistisch. Wir liegen leider vier Punkte hinter Mombach. Ich habe aber keine Zweifel, dass wir es nicht schaffen können. Ich glaube daran. Wir sind eine sehr starke Mannschaft, mit einem guten Mix aus Erfahrung und Talent. Mit harter Arbeit können wir es packen.


Warum bist du in Hechtsheim gelandet?

Ich bin vor kurzem nach Hechtsheim gezogen. Mein Trainer ist aber hauptverantwortlich dafür, dass ich zur TSG gewechselt bin. Er (Alfonso Sepe, Anm. d. Red.) hat mich schon seit meiner Zeit in Finthen zu einem Wechsel überreden wollen. Er hat mich oft genervt, weil er mich unbedingt wollte. Ich habe mir nur gedacht: "Chill mal, Alter", aber schlussendlich habe ich dann doch zugesagt.


Wie gut verstehst du dich mit Alfonso Sepe?

Sehr gut. Jetzt verstehe ich, warum er mich hier haben wollte. Er ist ein guter Trainer und er schafft es immer, mich zu motivieren. Ich feiere ihn, vor allem seine Art zu coachen. Manchmal streiten wir uns aber noch. (lacht)

Bis vor kurzem hast du beim kriselnden SV Italclub gespielt. Wie bewertest du die Enwicklung des Vereins?

Es gab Unruhen über die ich nicht sprechen will. Ich bin ein sehr ambitionierter Spieler, habe immer Lust zu trainieren und will unbedingt gewinnen. Bei meinem alten Verein war das Training nicht gut. Die Trainingsbeteiligung war schwach und wir haben jedes Spiel verloren. Da habe ich die Lust verloren.


Noch davor hast du für Hassia Bingen in der Verbandsliga gekickt. Willst du nochmal angreifen und in einer höheren Klasse spielen?

Momentan mache ich mir gar keine Gedanken darüber. Ich bin hier in Hechtsheim rundum zufrieden. Es hat mir aber natürlich Spaß bereitet in der Verbandsliga aufzulaufen. Wenn sich die Möglichkeit bietet und ein gutes Angebot kommt, werde ich es mir einmal durch den Kopf gehen lassen.

Was machst du eigentlich, wenn du mal nicht auf den Platz stehen kannst?

Wenn ich nicht auf dem Platz bin, findet man mich meistens im Fitnessstudio. Ich liebe das Sporttreiben im Allgemeinen. Außerdem studiere ich Publizistik und Französisch an der Universität in Mainz. Sonst treffe ich mich natürlich auch gerne einfach mal mit Freunden, wie jeder andere auch.


Letzte Frage: Stell dir vor, du dürftest für eine Nationalmannschaft auflaufen. Würdest du lieber das senegalesische oder das deutsche Trikot tragen?

(lacht) Das vom Senegal natürlich. Der Senegal ist meine Heimat, auch wenn das Leben hier in Mainz perfekt ist.

Aufrufe: 010.4.2019, 12:30 Uhr
Fabian JestaedtAutor