2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
„Die Unterbrechung hat uns mehr geschadet als genutzt“: Trainer Udo Rampelt, seine Spieler und die Schiedsrichter beim Verlassen des Rasenplatzes, der durch heftigen Regen stellenweise unter Wasser stand. Weiter ging es auf dem Kunstrasen, mit negativem Ausgang für die TSG Ehingen - was aber nicht nur dem Wechsel der Spielstätte zuzuschreiben war. (SZ-Foto: aw)
„Die Unterbrechung hat uns mehr geschadet als genutzt“: Trainer Udo Rampelt, seine Spieler und die Schiedsrichter beim Verlassen des Rasenplatzes, der durch heftigen Regen stellenweise unter Wasser stand. Weiter ging es auf dem Kunstrasen, mit negativem Ausgang für die TSG Ehingen - was aber nicht nur dem Wechsel der Spielstätte zuzuschreiben war. (SZ-Foto: aw)

Planänderung

TSG Ehingen zieht Rückschlüsse aus den Spielen und überdenkt die Vorbereitung

Ehingen - Die Enttäuschung über das verlorene Bezirkspokalfinale gegen den A-Kreisligisten Sigmaringen wirkt beim Fußball-Bezirksligisten TSG Ehingen nach. Nachdem auch die Pokal- und Testspiele zuvor nur phasenweise zufriedenstellend waren, soll der Vorbereitungsplan bis zum Liga-Start am 23. August nachjustiert werden. Denn für Trainer Udo Rampelt ist klar: „So wie wir gegen Sigmaringen und davor Betzenweiler gespielt haben, werden wir in der Bezirksliga trotz der Qualität in unserem Kader nicht oben mitspielen. So sind wir nur Mittelmaß und so wird es nichts mit dem Ziel Aufstieg.“

Auf der Heimfahrt von Sigmaringen habe er mit Co-Trainer Tom Breymaier über das 1:3 verlorene Spiel gesprochen, sagt Rampelt am Tag nach dem Pokalfinale. Diskutiert wurde auch darüber, ob es nicht besser gewesen wäre, das Spiel nach vorn mit langen Bällen zu betreiben. Eine Lösung, von der die Trainer aber nicht begeistert sind. „Kick and Rush ist nicht unser Ansatz,“ so Rampelt. Man bevorzugt das Kombinationsspiel, Angriffe über die schnellen Außen, doch am Sonntag hat all das nicht funktioniert. Ein, zwei Pässe im Spielaufbau, dann war der Ball verloren. „Wie will man da vors gegnerische Tor kommen?“, so Rampelt.

Der gewünschte Ansatz erfordert Bewegung, eine hohe Laufbereitschaft, Tempo im Spiel nach vorn. Und als Grundlage dafür eine Fitness, die noch nicht bei allen Spielern im vom Trainerteam gewünschten Maß vorhanden ist. Auch weil Spieler Verletzungen gerade erst auskuriert haben oder immer wieder mal angeschlagen waren. „Ein Riesenthema wird in den nächsten Wochen wird sein, wie wir die Leute fit bekommen“, sagt Udo Rampelt.

Das Mittelfeld ist für die Trainer derzeit „die Achillesferse“ der Mannschaft, wie Rampelt es ausdrückt. Die vier Offensivkräfte gegen Sigmaringen, Julian Guther und Valentin Gombold in der Spitze, aber auch die schnellen Dominik Martin und Elias Madarac auf den Außenbahnen, kamen nicht wie erhofft zur Geltung. Doch die Abwehrkette sah gegen Sigmaringen phasenweise ebenfalls nicht gut aus, was für den Trainer allerdings nur eine logische Folge dessen ist, was an anderer Stelle schiefgelaufen ist. „Klar kann man sagen, hinten sind wir geschwommen, aber das Übel lag eine Stufe weiter vorn.“ Der Ehinger Trainer musste im Pokalfinale allerdings auf einige Spieler verzichten - offensiv wie defensiv. Georgios Sarigiannidis, vom Verbandsligisten Ehingen-Süd gekommen und eine Woche zuvor im Pokal-Halbfinale gegen Uttenweiler (4:3) mitverantwortlich für die Wende nach 1:3-Rückstand, fehlte genauso wie der erst 18-jährige David Janusz, der im Viertelfinalspiel gegen Langenenslingen (2:1) überzeugt hatte. Beide hätten uns gut getan, so Rampelt.

Auch Gaetano Gaudio in Normalform ist für die TSG Ehingen im Mittelfeld sehr wertvoll, doch setzte ihn der Trainer gegen Sigmaringen notgedrungen als Innenverteidiger ein. Rampelt fehlten die Alternativen für das Deckungszentrum, weil Jan Hadamitzky wegen Prüfungen fehlte, Simon Müller verletzt ist und Daniel Post und Dominik Gemeinder schon seit längerer Zeit außer Gefecht sind und unklar ist, wann sie zurückkehren. Er habe der Mannschaft helfen wollen, egal auf welcher Position, sagte Gaetano Gaudio, der nach einer Operation einige Tage zuvor auch nicht ganz fit war. Zur Halbzeit ging es nicht mehr weiter für ihn und es kam Patrick Mrochen, für den die Innenverteidigung keine ungewohnte Position ist, der aber im vergangenen Jahr immer wieder verletzt ausgefallen war und auch noch nicht bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit ist.

Die Abwehrzentrale bereitet dem Trainer daher ebenfalls Sorgen. „Da sind wir nicht sattelfest. Aber auch da brauchen wir fitte Spieler, die den Ball ablaufen und durch ein Foul nicht zu spät kommen und eine Gelbe Karte riskieren“, sagt Udo Rampelt, dessen Hoffnung auch auf die baldige Rückkehr von Hadamitzky liegt, der in dieser Woche wieder ins Training einsteigen soll.

Um die Fitness dreht sich somit viel in den nächsten Wochen, wobei Rampelt hofft, dass nicht weitere Spieler ausfallen. Gegen Sigmaringen verletzte sich in der zweiten Halbzeit Fabian Heitele am Sprunggelenk, wurde sofort ausgewechselt. Dass dies auf dem Kunstrasen geschah, wohin das Spiel in Sigmaringen nach der Regenpause verlegt worden war, tat ihr Übriges - denn begeistert vom Platzwechsel war die TSG nicht. „Fabian ist umgeknickt. Auf dem Rasen wäre es vielleicht glimpflicher ausgegangen.“ Doch er hofft dass der junge Defensivspieler nicht länger ausfällt. „Hoffentlich ist es kein Bänderriss.“ Sollte es doch so sein, wäre es nur das i-Tüpfelchen auf einen missratenen Pokalnachmittag für die TSG Ehingen. Die ersten 15 Minuten, als noch auf Naturrasen gespielt wurde, verliefen nach Wunsch des Bezirksligisten. Die durch den „Monsunregen“ (Udo Rampelt) veranlasste 45-minütige Pause und der anschließende Wechsel auf den Kunstrasen machten die guten Ansätze zunichte. „Die Unterbrechung hat uns mehr geschadet als genutzt“, so Rampelt.

Udo Rampelt und Tom Breymaier werden die Pokalpleite im Training mit den Spielern aufarbeiten und die nächste Phase der Vorbereitung einläuten. „Wir werden bei der Trainingsplanung etwas umdenken und Trainingsziele korrigieren“, sagt Rampelt. „Es geht darum, Schlüsselspieler fit zu bekommen bis zum 23. August.“ Das kommende Wochenende, an dem man zu gern im WFV-Pokal gegen Ehingen-Süd angetreten wäre, ist nun spielfrei. Der Samstag ist fürs Teambuilding reserviert, mit Canyoning bei Bregenz und einem gemeinsamen Abend in Ehingen.

Aufrufe: 04.8.2020, 06:02 Uhr
Andreas WagnerAutor