2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bestimmt auch in der kommenden Saison die Taktik beim FV Schelklingen-Hausen: Trainer Fabian Flinspach.
Bestimmt auch in der kommenden Saison die Taktik beim FV Schelklingen-Hausen: Trainer Fabian Flinspach. – Foto: Foto: Archiv/Scherwinski
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Kontinuität bei Schelklingen-Hausen

Trainer Fabian Flinspach verlängert beim Fußball-Bezirksligisten und hofft in seinem dritten Jahr beim FV auf die erste komplette Saison. An welchen Stellen der Coach Defizite sieht und den Hebel ansetzen will.

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/ sz - Schelklingen - Zwei Spielzeiten hat Fabian Flinspach als Trainer des FV Schelklingen-Hausen hinter sich – beide wurden abgebrochen. In der ersten unvollständigen Fußball-Saison, in der mehr als die Vorrunde ausgetragen wurde, stieg Flinsbach mit seiner Mannschaft als Kreisliga-A-Meister in die Bezirksliga auf; die zweite Saison, die einige Spieltage vor Abschluss der Vorrunde endete, wurde annulliert und nicht gewertet. Die abgebrochenen Runden sind ein Grund, warum Flinspach auch 2021/22 die Mannschaft trainieren wird.

"Der erste Grund aber, dass ich verlängert habe, ist, dass ich mich beim FV Schelklingen-Hausen sehr wohlfühle", sagt Flinspach. Er hebt den Umgang miteinander, die Kommunikation mit Mannschaft und Vereinsverantwortlichen hervor. "Außerdem haben die Spieler gut mitgezogen." Der zweite Grund für seinen weiteren Verbleib: "Ich will mit dem Verein mal eine komplette Saison spielen."

Kein Fall für die Quotientenregel

Dies war ihm bisher nicht vergönnt. In seinem ersten Jahr, Saison 2019/20, waren 18 von 30 Spieltagen der Kreisliga A1 vorbei, als wegen der Pandemie der Spielbetrieb gestoppt und auch nicht mehr aufgenommen wurde. Der Verband kürte Meister und Direktaufsteiger mit der Quotientenregel. Im Falle von Schelklingen-Hausen änderte sich nichts an der Platzierung, der FV hatte als Spitzenreiter trotz eines mehr ausgetragenen Spiels gegenüber dem Zweiten Betzenweiler ausreichend Vorsprung (sechs Punkte). So kehrte Schelklingen-Hausen zwei Jahre nach dem Abstieg ins Bezirksoberhaus zurück.

Die Bezirksliga-Runde 2020/21 begann mit einem 1:0 gegen Hettingen/Inneringen – es sollte der einzige Sieg bleiben, nur drei Unentschieden kamen noch hinzu. Wobei der FV Schelklingen/Hausen neben Krauchenwies/Hausen bis zum Stopp des Spielbetriebs Ende Oktober – 13 von 17 Vorrunden-Spieltagen waren zu diesem Zeitpunkt absolviert – die wenigsten Spiele absolviert hatte. Gerade einmal neun, die meisten anderen Teams hatten elf oder zwölf Partien hinter sich. Christian Glökler, Vorsitzender des FV Schelklingen-Hausen, erinnert sich an den unruhigen Herbst. Erst habe es im eigenen Team zwei Corona-Verdachtsfälle gegeben, von denen sich einer bestätigte, dann, als der FV nach der Zwangspause wieder einsteigen wollte in die Runde, sei der Gegner betroffen gewesen. Wieder fiel ein Spiel aus. Die Bezirksliga-Tabelle, die Ende Oktober Schelklingen-Hausen auf dem vorletzten Platz auswies, ist für Trainer Flinspach daher kaum aussagekräftig gewesen. "Es war ein stark verzerrtes Bild." Zumal der FV bis dahin gegen fast alle Spitzenteams, aber weniger gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte gespielt hatte. "Die Duelle gegen die direkten Konkurrenten wie Langenenslingen oder Altshausen wären noch gekommen", sagt Flinsbach.

"Andere Physis, anderes Tempo"

Gleichwohl haben ihm auch die nur neun Auftritte in der vergangenen Saison gezeigt, an welchen Stellen der Trainer den Hebel ansetzen muss. "In der Bezirksliga ist eine andere Physis gefragt, ein anderes Tempo im Spiel", sagt Fabian Flinspach. Ein weiteres Thema seien Fehler. Wobei es nicht nur um eigene Fehler geht, die ein Gegner bestraft, sondern auch darum, dass man selbst die Schnitzer des Gegners nutzen müsse – konsequenter als in der Kreisliga, weil Fehler in der Bezirksliga seltener seien.

Grundsätzlich sei er aber mit den Leistungen seiner Mannschaft in vielen Spielen zufrieden gewesen, sagt Flinspach. "Aus einigen Spielen hätten wir aber mehr herausholen können", so der Trainer, der die Partie Mitte September gegen Bad Buchau (3:3) als Beispiel heranzieht, als eine 3:0-Pausenführung verspielt wurde. Oder das Derby wenige Wochen davor bei der TSG Ehingen (1:2), "in dem ein Punkt drin gewesen wäre".

Corona-Pause wirkt sich nachteilig aus

An Konstanz von Spiel zu Spiel sowie innerhalb eines Spiels mangele es der Mannschaft noch, auch im Offensivspiel und in der Durchschlagskraft sieht Flinspach noch Potenzial. Gerade einmal elf Treffer in neuen Spielen gelangen dem Aufsteiger, im Schnitt etwas mehr als einer pro Partie. Nur Schlusslicht FV Altheim hatte eine schwächere Quote. "Die Entwicklung von Offensivfußball braucht Zeit", sagt der Trainer. "In der Kreisliga A waren wir auf einem guten Weg, aber dann kam ein Bruch durch Corona. Und dieser Bruch hat uns nicht gut getan, das hat man gesehen, nachdem es zur folgenden Saison nur eine relativ kurze Vorbereitungszeit gab."

Ein Stürmer auf der Wunschliste

Ein Stürmer sei auf der Wunschliste für die kommende Saison, sagt der FV-Vorsitzende Glökler. "Die Chancenverwertung war nicht so wie im Jahr zuvor." Die eine oder andere externen Verstärkung solle es geben für die Mannschaft, die sonst laut Glökler und Flinspach weitgehend unverändert bleiben wird. "Prinzipiell bleiben wir zusammen", so der Vorsitzende. Womöglich würden aber "zwei, drei" der Langzeitverletzten aufhören.

Erwartungen an die jungen Spieler

Zu den Langzeitverletzten gehört auch Christian Glökler, der nach einer Knieverletzung 2020 kein Spiel bestritt und 2021 gerade wieder einsteigen wollte, sein Comeback aber aufschieben musste. Flinspach freut sich auf die Rückkehr des erfahrenen und variabel auf zentralen Positionen einsetzbaren Glökler, zudem stoßen zwei A-Junioren, die bereits erste Einsätze bei den Aktiven hatten, fest zur Mannschaft. Von ihnen, aber auch von anderen jungen Spielern im Alter von 20 bis 22 Jahren erwartet Flinspach, dass sie "den nächsten Schritt machen".

Dies gilt im Grunde für die gesamte Mannschaft, die sich 2021/22, im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg, im Bezirksoberhaus festsetzen will.

Aufrufe: 07.5.2021, 19:06 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor