SGV Freiberg lässt TSG Backnang keine Chance

Übers gesamte Spiel hinweg hatte Backnang im Wasenstadion in etwa die gleiche Anzahl an Torschüssen. Bei der Qualität der Chancen hatten freilich die Freiberger schon ein leichtes Plus, und was die Effektivität im Abschluss betraf, da war es eine klare Angelegenheit. Kalt wie Hundeschnauze nutzte der ehemalige Oberligist, der die Verbandsliga nur als Missgeschick betrachtet und seine Elf mit Drittliga- und Regionalliga- erfahrenen Kickern entsprechend aufgerüstet hat, seine klaren Chancen aus.

Spitzenreiter Freiberg nutzt jeden Backnanger Fehler aus

Das ging bereits in der 13. Minute los: Ein Freistoß aus rund 20 Metern. TSG-Keeper Michael Quattlender lässt den Ball nach vorne prallen, Michael Deutsche köpft ein. 1:0. Weiter ging es in der 35. Minute: Wieder kann Quattlender den Ball nicht festhalten. Der von Waldhof Mannheim gekommene SGV-Angreifer Marcel Sökler sagt Danke. 2:0. Und zum guten Dritten gab’s die 39. Minute: Eckball für Freiberg, einmal nicht aufgepasst, Deutsche ist wieder zur Stelle, drückt den Ball aus kurzer Distanz am langen Pfosten per Kopf ins Netz. 3:0. Die Entscheidung. Der abgeklärte Spitzenreiter konnte es sich in der Folgezeit leisten, den Vorsprung zu verwalten.

Nur Mario Marinic und Sebastian Gleißner gefährlich

Dabei agierten die Backnanger, die angesichts einer bis dahin bemerkenswert guten Runde durchaus selbstbewusst angetreten waren, keineswegs wie das Kaninchen vor der Schlange. Immer wieder spielte der Herausforderer mutig nach vorne, schlug regelmäßig Bälle vor das SGV-Tor des Ligaprimus. Doch wirklich hundertprozentige Torgelegenheiten für die Gäste blieben aus. Die aussichtsreichsten Gelegenheiten aus Halbzeit eins: Ein satter Schuss aus der Drehung von Mario Marinic aus rund 16 Metern. Eine gekonnte Volleyabnahme von Sebastian Gleißner: schön anzusehen, aber die Parade von Freibergs Keeper Andreas Bromma war auch nicht von schlechten Eltern. Ein als Heber von Mario Marinic aufs Tor geköpfter Ball: listig, aber er landete eben auf und nicht im Tor.

TSG-Trainer Markus Lang versucht alles

Selbst der 3:0-Pausenrückstand war für Gästetrainer Markus Lang kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Er stellte um. Oguzhan Biyik gab in der zweiten Halbzeit den letzten Mann, der etatmäßige Innenverteidiger Keven Schlotterbeck stürmte, hatte auf Anhieb ein paar gute Szenen – aber eben keine glasklare Chance. Ein Freistoß von Biyik – halb Schuss, halb Flanke – nötigte zwar Bromma nochmals eine Glanztat ab, aber auch sie führte nicht zum Anschlusstreffer. Und weil der ausblieb, versandete die Begegnung mit der Zeit. Freiberg hatte zum Ende hin noch Chancen aufs vierte Tor, das wäre des Guten dann aber auch zu viel gewesen. Der Sieg des Tabellenführers war ohne Frage verdient. Die Elf von Trainer Ramon Gehrmann erledigte ihre Aufgabe in Summe souverän. Für die junge Backnanger Mannschaft war es vom Ergebnis ein Rückschlag, mit Blick auf den Reifeprozess kann es allerdings hilfreich gewesen sein. Denn aus solchen Spielen kann man viel mitnehmen.

SGV Freiberg: Bromma – Schimmel, Pischorn, Fausel, Gentner – Deutsche (74. Ivanusa), Bortel (78. Parharidis), Zagaria, Kienast (71. Savranlioglu), Muzliukaj – Sökler (63. Schlimgen).

TSG Backnang: Quattlender – Fichter, Jurzcky, Schlotterbeck (78. Kubitzsch), Schmid – Jungbluth, Biyik, Geldner (55. Walter), Gleißner, Sessa (72. Cetinkaya) – Marinic.

Tore: 1:0 (13.) Deutsche, 2:0 (35.) Sökler, 3:0 (39.) Deutsche. – Zuschauer: 300. – Schiedsrichter: Hellwig (Schönaich).

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