2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
In einer emotionalen, fast 50 Minuten langen Rede, sprach Dietmar Hopp zu den TSG-Mitgliedern.    Foto: Uwe Grün
In einer emotionalen, fast 50 Minuten langen Rede, sprach Dietmar Hopp zu den TSG-Mitgliedern. Foto: Uwe Grün

Hopp übernimmt Mehrheit bei der TSG

Nach Änderung der 50+1 Regel ist der Mäzen nun offiziell Chef der Profi-Abteilung

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Beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim hat Dietmar Hopp nun die Stimmenmehrheit übernommen. Die Mitglieder machten auf der gestrigen Jahreshauptversammlung in Sinsheim mit einem einstimmigen Votum den Weg für den längjährigen Förderer und Clubboss frei.
384 TSG-Mitglieder (insgesamt 6.347) waren zur Jahreshauptversammlung der TSG in die Sinsheimer Stadthalle gekommen, 178 hatten Stimmrecht – und nutzten dieses, um Hopp ohne Gegenstimme und mit Wirkung zum 1. Juli 2015 die Mehrheit der Stimmrechte an der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH zu übertragen.
„Wie bei jedem Recht erwachsen aus dessen Wahrnehmung moralische Pflichten“, eklärte Hopp bei der Versammlung. In diesem Fall seien das die Fürsorge für den Verein und die Region. Mit der Übernahme werde es leichter, sein vielfältiges sportliches und finanzielles Engagement auf den langjährigen substantiellen Erhalt der TSG und weitere Erfolge auszurichten. Dies gelte vor allem für Investitionen in die Infrastruktur und die Jugendförderung. "Mir geht es ganz und gar nicht um Macht", sagte der 74-jährige, "sondern damit ist sichergestellt, dass nicht irgendwann ein anderer Präsident eine eigene Agenda gegen meinen Willen entwickelt." Außerdem hätte der Nachfolger aus seiner Familie nun Rechtssicherheit.

Der Mäzen versicherte aber: „Auch nach der Übernahme wird ein Beirat über die wirtschaftlichen und sportlichen Belange der TSG wachen, dabei bleibt die Verantwortlichkeit der Geschäftsführung unangetastet.“ Da ohne die Zustimmung des SAP-Mitbegründers bei der TSG aber ohnehin nichts Wichtiges beschlossen wird, ist die neue Regelung lediglich die Legalisierung der gängigen Praxis.

Vor der Abstimmung der Mitglieder hatte zuvor bereits die Deutsche Fußball Liga im Fall Hoffenheim einer Ausnahme der 50+1-Regel zugestimmt, denn eigentlich dürfen Investoren gemäß den Statuten nicht die Stimmenmehrheit bei Proficlubs übernehmen. Der Mitbegründer des Software-Giganten SAP unterstützt den Verein bereits seit 1989 und damit seit mehr als 20 Jahren, wie es von der DFL gefordert wird. Hopp hat mittlerweile über 350 Millionen Euro in den Klub investiert.



Die Sinsheimer Stadthalle war Schauplatz einer historischen TSG-Mitgliederversammlung. Foto: Uwe Grün

Aufrufe: 010.2.2015, 11:08 Uhr
mczAutor