2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Unfassbar: SG Weinheims Spielertrainer Jens Bauer trauert der vergebenen Chance nach. 	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Unfassbar: SG Weinheims Spielertrainer Jens Bauer trauert der vergebenen Chance nach. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

SG Weinheim vorne zu harmlos

SV Leiselheim schafft durch das 2:0 in Eppelsheim den Sprung nach oben

EPPELSHEIM. Vitali Funk stieg am höchsten. Er erwischte den Ball auch vor allen anderen. Kräftig wuchtete er das Leder in Richtung des Tors des SV Leiselheim. Die Fans der SG Weinsheim hatten schon das Wort „Toooor“ angestimmt, als das Leder von der Latte wegprallte. Wäre der Ball in der Kiste gewesen, da waren sich die Anhänger des Vizemeisters der Fußball-B-Klasse sicher, dann wäre alles anders gekommen.

So aber blieb es beim 0:1, dem der SV Leiselheim fünf Minuten vorm Ende das 2:0 folgen ließ. Spätestens da war klar, dass der Wormser Vizemeister dieses dritte Spiel um den Aufstieg in die A-Klasse gewinnen würde.

Die Weinheimer waren nach der Niederlage tief betrübt. Mit leiser Stimme bestätigte Spielertrainer Jens Bauer: „Nächste Saison nehmen wir einen neuen Anlauf.“ Mit ihm als verantwortlichem Übungsleiter. Und dann auch wieder mit optimaler Besetzung. In diesem finalen Match der Saison 2016/17 fehlte neben anderen auch Jan Mottausch. Dessen Ausfall in der Offensive war nicht zu kompensieren.

Die Weinheimer rackerten, um das frühzeitige 0:1, Patrick Strzedula hatte mit einem sehenswerten Heber (17.) getroffen, auszubügeln. Aber trotz der optischen Überlegenheit, die sich die Elf von Jens Bauer nach einer halben Stunde erarbeitete, blieben zwingende Chancen Mangelware. Die Besten hatte Vitali Funk. Kurz vor der Pause hatte er das 1:1 auf dem Kopf. Und dann noch einmal kurz nach der Pause – es war eben jene Szene, in der die Latte den Leiselheimern half.

Der SV Leiselheim indes strahlte immer Gefahr aus, wenn er sich aus der Umklammerung befreien konnte. So verdiente sich Nils Matthäus im Tor der Weinheimer eine Bestnote. Er hielt seine Farben bis fünf Minuten vor Schluss im Spiel. Dann aber war auch er machtlos. Gegen die entblößte Abwehr kombinierten sich Leiselheimer bis ganz nach vorne, von Dennis Fütterer einen Querpass nur noch einzulochen brauchte. Den Weinheimern half nicht einmal, dass sie durch die Ampelkarte (62.) für Peter Schwahn fast eine halbe Stunde lang in Überzahl spielte.

Nils Matthäus, der beste Weinheimer, kommentierte hinterher: „Schade, dass wir durch den Sonntagsschuss in Rückstand gerieten. Wir brauchen uns aber nichts vorzuwerfen. Wir haben alles probiert“.

Für die Weinheimer ist damit eine hoch emotionale Saison vorbei. Ohne Happy-end. Sie waren Tabellenführer und haben aufgrund personeller Schwierigkeiten den SC Dittelsheim-Heßloch vorüberziehen lassen müssen. Sie gewannen das erste Relegationsspiel der beiden Vizemeister. Sie schafften es aber nicht, im Rückspiel den Sack zuzumachen. Stattdessen mussten sie ins Entscheidungsspiel. Psychologisch gesehen, im Nachteil. So sah es zumindest Leiselheims Torschütze Patrick Strzedula: „Nachdem wir im zweiten Spiel das 3:0 geschafft hatten, sind wir mit großem Selbstbewusstsein in diese Partie in Eppelsheim gegangen. Das hat man gemerkt“.



Aufrufe: 031.5.2017, 23:30 Uhr
Claus RosenbergAutor