Bestwert für TSG Burg Gretesch in der Regionalliga möglich

Ende September wurde die Mannschaft durch einen Wadenbeinbruch von Torjägerin Nici Schampera, die bis dahin sechs Tore in drei Spielen erzielt hatte, und einen Kreuzbandriss von Abwehrchefin Marie Gosewinkel erheblich geschwächt. Weil es neben diesen Horror-Verletzungen auch noch weitere Ausfälle zu beklagen gab, stand Trainerin Anja Siegers vor einem Personalpuzzle, denn es fiel unter anderem die komplette Viererkette aus. Sie machte aus der Not eine Tugend und versuchte, offensiver zu spielen und auf eine Dreierkette umzusteigen. „Wir haben dieses System eine Woche lang im Training geübt. Alle Spielerinnen haben einen riesengroßen Ehrgeiz gezeigt. Das war unglaublich“, schwärmt Siegers von der Trainingswoche Anfang Oktober.

Aus der durch Verletzungen notwendig gemachten Rotation hat sich sogar ein großer Vorteil entwickelt, meint Siegers: „Wir sind taktisch sehr flexibel geworden, können auch im Spiel Systeme wechseln. Das ist der Lohn für den großen Trainingsehrgeiz der Mädels.“ Ergebnistechnisch schlägt sich das in einer großen Stabilität nieder. Torhüterin Sabrina Martin bekam erst 26 Gegentore – der zweitbeste Wert der Liga. Offensiv geht mit den spielstarken Lena Gosewinkel und Lisa Drews (beide acht Saisontore) sowieso immer etwas.

Deshalb wäre in diesem Jahr wohl mehr drin gewesen als der aktuelle fünfte Platz, wenngleich dieser Bestwert in der jüngeren Regionalligageschichte bedeuten würde. Im nächsten Jahr will die TSG sogar oben mitspielen. Weil sowohl die Trainerin sowie alle Spielerinnen an Bord bleiben und die Mannschaft sogar noch von der jungen Jana Schocke (105 Tore in den letzten zwei Spielzeiten in der Kreisliga) verstärkt wird, scheint dieses Ziel auch machbar zu sein.