2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Vor den Augen von Coach Norbert Hess holt Neunkirchens Godmer Mabouba (in Gelb) TSG-Spieler Timm Adler von den Beinen.	Foto: pa/Balzarin
Vor den Augen von Coach Norbert Hess holt Neunkirchens Godmer Mabouba (in Gelb) TSG-Spieler Timm Adler von den Beinen. Foto: pa/Balzarin

Trotz zäher Kost zufrieden

TSG Pfeddersheim erkämpft gegen Borussia Neunkirchen ein 0:0

PFEDDERSHEIM. Norbert Hess hatte es bereits geahnt: Das Heimspiel gegen den VfB Borussia Neunkirchen wird nichts für Fußballästheten. Der Coach des Fußball-Oberligisten TSG Pfeddersheim sollte Recht behalten, das zähe 0:0 wusste allenfalls durch taktische Disziplin und kämpferischen Einsatz zu gefallen.

Dabei offenbarte die Borussia in der Offensive die etwas gefälligere Spielanlage. ,,Neunkirchen spielt einen guten Ball, das ist eine starke Mannschaft. Ich bin mit dem Punkt heute nicht unzufrieden", stellte Hess nach dem Abpfiff heraus. Die Vorgabe, bis zur Winterpause jeden möglichen Punkt mitzunehmen, hatte seine Elf an diesem Tag erfüllt. Positiv aus Sicht der Gastgeber: Obwohl die Saarländer phasenweise gut kombinierten - klare Chancen ließen die Pfeddersheimer selten zu. Überhaupt hatten Abschlüsse Seltenheitswert.

Abseits-Tor aberkannt

In Minute 23 kam Pfeddersheims Andreas Buch zum Schuss, bekam aber keinen Druck hinter den Ball. Etwas gefährlicher die erst Torannäherung auf der Gegenseite: Andreas Flätgen setzte zu einem Solo an, das er mit einem Flachschuss beendete, der knapp vorbei zischte (25.). Die schönste Kombination im ersten Durchgang ging ebenfalls auf das Konto des VfB: Nach schneller Passstafette über die linke Seite köpfte Ruddy Mpassi zur vermeintlichen Führung ein - hätte Referee Fabian Schneider keine Abseitsstellung erkannt (34.). Für die TSG versuchte Simon Bundenthal nochmal sein Glück, doch sein Schuss blieb ebenfalls harmlos (36.).

In Durchgang zwei erhöhten beide Teams etwas die Schlagzahl. Die Pfeddersheimer wirkten nun etwas durchschlagskräftiger, wenngleich meistens Standardsituationen herhalten mussten, um Gefahr zu erzeugen. So auch in der 48. Minute, als ein Eckball von Tobias Klotz den Kopf von Kevin Gotel, die Kugel ab er nicht den Weg ins Tor fand. In der Defensive konnten die Hausherren von Glück reden, dass Mpassi sein Visier falsch eingestellt hatte. Gleich zwei Mal spielte ihn die Borussia über die Flügel herrlich frei, doch seine Direktabnahmen segelten entweder weit am Kasten vorbei (57.) oder in die Weinberge rund um das Uwe-Becker-Stadion (70.). TSG-Sturmtank Gotel warf sich derweil weiterhin in jeden Ball und versuchte die zahlreichen langen Schläge bestmöglich zu verarbeiten. Häufig fanden seine Kopfballablagen aber keine Abnehmer, weil kein Mitspieler weit genug aufgerückt war. Gut 20 Minuten vor dem Ende kam er immerhin selbst wieder zum Torabschluss, der Kopfball war jedoch zu hoch angesetzt (68.).

Trainer Norbert Hess hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Signal gesetzt, mit der Hereinnahme von Daniel Schattner und Sebastian Kaster brachte er in der Offensive frisches Blut. Und siehe da: Die dickste Gelegenheit der Partie ging gleich auf ihr Konto. Nach einem katastrophalen Fehlpass im Neunkirchener Mittelfeld schaltete Kaster blitzschnell um und bediente in der Mitte den freistehenden Schattner. Anstatt aber aus bester Position selbst den Abschluss zu suchen, passte dieser in den Rücken von Kevin Gotel - die riesige Chance war verpufft (75.). An der Seitenlinie schlug Hess die Hände vors Gesicht: ,,Im Training haut er die doch rein." Drei Minuten später rettete VfB-Keeper Malcolm Little vor dem heranrauschenden Kaster, sodass Gäste-Coach Michael Petry mittlerweile mit der Punkteteilung leben konnte und seine Schützlinge in die Defensive beorderte. Auch für Norbert Hess war das Remis am Ende gerecht: ,,Neunkirchen hatte einen Tick mehr Chancen, wir dafür die größte. Wenn wir die nutzen, redet jeder von einem dreckigen Sieg."

TSG Pfeddersheim: Müller, Krist, Tillschneider, Litzel, Adler, Bundenthal, Klotz, Aztekin, Rzeszut (65. Schattner), Buch (65. Kaster), Gotel.



Aufrufe: 026.10.2015, 08:15 Uhr
Lukas GutzlerAutor