2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Rathenower bejubeln den Siegtreffer gegen TeBe. Foto: Bock
Die Rathenower bejubeln den Siegtreffer gegen TeBe. Foto: Bock

Rathenow gewinnt das Spitzenspiel gegen TeBe

MIT VIDEOS + GALERIE: Optik vergrößert mit dem Dreier den Vorsprung auf den ärgsten Verfolger

Verlinkte Inhalte

Der FSV Optik Rathenow baut seine Spitzenposition in der Oberliga Nord aus. Gegen den ärgsten Verfolger Tennis Borussia Berlin gewann der Tabellenführer am Samstag knapp mit 1:0. Optik-Coach Ingo Kahlisch drückte danach aber gleich auf die Euphoriebremse.

Die Erfolgsserie von Optik Rathenow hält weiter an: Seit nunmehr 45 Liga-Partien ist die Elf von Trainer Ingo Kahlisch ungeschlagen. Daran konnte am Samstag vor 592 Zuschauer im eisig kalten Mommsenstadion auch Tennis Borussia Berlin nichts ändern. Bei einem Sieg hätten die Verfolger mit dem Tabellenführer zumindest vorübergehend punktemäßig gleichziehen können - Optik hat noch zwei Partien weniger. Doch aus diesem Plan von TeBe-Coach Thomas Brdaric wurde nichts. Denn Cüneyt Eral Top sorgte in der 50. Minute für den Treffer des Tages aus Rathenower Sicht: Einen eigentlich von der Berliner Abwehr schon geklärten Ball nahm Top zwölf Meter vor dem TeBe-Kasten ungestört direkt und schob überlegt zum Sieg ein.

Der Spitzenreiter bewies damit erneut seine ganze Cleverness. Die Mehrzahl der Chancen hatten am Samstag nämlich die Hausherren. Nach drei Minuten hätten die Gäste zwar schon in Führung gehen können. TeBe-Keeper Danny Kempter bewahrte sein Team aber mit einer guten Fußparade gegen den vor ihm alleine stehenden Benjamin Wilcke vor dem schnellen Rückstand.

Nach einer Viertelstunde bekamen die Berliner die Partie besser in den Griff. Beide Teams taten sich auf dem hart gefrorenen Boden schwer. Immer wieder sprangen die Bälle nicht dahin, wo sie eigentlich landen würden. Aber beide Mannschaften mussten damit leben, es gab also keinen Vor- oder Nachteil für die 22 Kicker. Dennoch war kein gepflegtes Passpiel möglich und die Teams versuchten es zumeist mit hohen Bällen. Da zeigte sich vor allem die Rathenower Defensive als sehr sattelfest. Abwehrchef Emre Turan verlor in den gesamten 90 Minuten kaum ein Kopfballduell.

Nach einer halben Stunde wackelte aber auch die Optik-Deckung kurz: In der 30. Minute hatte Felix Robrecht die erste dicke Chance für TeBe. Einen Rückpass von der Grundlinie nahm er von der Strafraumgrenze direkt und verfehlte das Rathenower Tor nur um Zentimeter. Fünf Minuten später konnte die Gästeabwehr einen langen Ball nicht klären. Thiago Rockenbach da Silva verfehlte beim Abschluss das lange Eck ebenfalls nur knapp.

Das sollten die gefährlichsten Szenen der Hausherren bleiben. Nach dem Rückstand zog sich Rathenow mehr und mehr zurück. TeBe fand in der zweiten Hälfte keine Lücken im engen Abwehrverbund und konnte sich keine klaren Gelegenheiten mehr erspielen in der Schlussphase. Ein Mal zappelte zwar in der 88. Minute der Ball im Rathenower Netz. Schiedsrichter Richard Hempel entschied aber schon vor dem erfolgreichen Berliner Abschluss auf Abseits. Damit blieb es beim knappen Auswärtssieg der Optiker.

Trainer Ingo Kahlisch trat aber nach der Partie trotz des Erfolgs gleich auf die Euphoriebremse: "Meine Mannschaft hat das heute hervorragend gemacht. Wir haben versucht, aus der Ordnung heraus einfach zu spielen bei den schwierigen Bodenverhältnissen. Es gibt aber noch keinen Grund zu feiern. Ich habe in meiner Fußballzeit schon so viel Mist erlebt. Wir haben noch 15 Oberliga-Spiele vor uns und es wäre respektlos wenn wir glauben würden, dass wir zum Beispiel Zehlendorf, Lichtenberg oder Brandenburg mal eben so wegschießen. Wer bei Optik heute denkt, dass wir aufgestiegen sind, ist hier fehl am Platz."

TeBe-Coach Brdaric wollte nach der Niederlage Optik auch noch nicht gratulieren und kündigte einen weiterhin engen Titelkampf an: "Meine Mannschaft hat versucht, den Platz anzunehmen und den Gegner zu bespielen. Wir hatten dann auch zwei Riesenchancen, die wir leider nicht gemacht haben. Wenn wir in Führung gehen und uns auf das Verteidigen konzentrieren können, haben wir zuletzt alles gewonnen. Beim Gegentreffer haben wir uns dann sehr dämlich angestellt. Zum schlechten Platz und der schlechten Torausbeute kommt noch hinzu, dass der Schiedsrichter auch die eine oder andere Situation anders gesehen hat. Wir sind aber noch mitten in der Saison. Die ist noch lang und wir werden weiter daran glauben, dass wir vorne dabei bleiben können."

Aufrufe: 024.2.2018, 18:31 Uhr
Sven BockAutor