2024-05-22T11:15:19.621Z

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Geht nach sechs Jahren von Spelle nach Lohne: Florian Hoff (in Weiß mit Kapitänsbinde). Foto: Dieter Kremer
Geht nach sechs Jahren von Spelle nach Lohne: Florian Hoff (in Weiß mit Kapitänsbinde). Foto: Dieter Kremer

Auch Kapitän Florian Hoff verlässt SC Spelle-Venhaus

27-jähriger Mittelfeldspieler wechselt zum TuS Blau-Weiß Lohne

Ein weiterer Leistungsträger kehrt dem Fußball-Oberligisten SC Spelle-Venhaus am Saisonende den Rücken: Kapitän Florian Hoff, der am Samstag im Auswärtsspiel bei Atlas Delmenhorst (Anstoß: 16 Uhr) aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlen wird, wechselt im Sommer nach sechs Jahren von der Venhauser Straße zum Landesligaklub TuS Blau-Weiß Lohne.

Am Dienstagabend informierte der 27 Jahre alte Hoff seine Mitspieler. „Sie haben es gut aufgenommen und können es auch akzeptieren und verstehen. Ein, zwei Personen wussten vorher schon Bescheid.“ Ansonsten habe er sich bedeckt gehalten, fügt Hoff hinzu. Natürlich sei er auch traurig, nach sechs erfolgreichen Jahren mit dem Verein zu gehen, gibt er zu.

Dass der Verzicht des Vereins auf die Regionalligalizenz zum Abschied geführt hat, dementiert Hoff: „Mit der Lizenz hat das gar nichts zu tun.“ Studienbedingt sei es zwar von Vorteil, in Lohne zu spielen, weil er in Vechta studiere. „Aber das ist nicht das primäre Ding, dass ich gesagt habe, ich gehe zu Blau-Weiß Lohne.“ Er hätte sich schon gewünscht, beim SCSV zu verlängern, gesteht Hoff. „Doch ich muss ehrlich sagen, es gab ein paar Momente in der letzten Zeit, mit denen ich nicht so ganz einverstanden war. Die mich persönlich nicht so überzeugt haben, wie sie gerade laufen.“ Deshalb habe er sich gefragt, ob er den Weg so weitergehen wolle. „Letztlich ist das für mich leider aufgrund der Umstände keine Basis, um weiter mit dem SCSV weiterzuarbeiten.“ Deswegen habe er sich zu diesem Schritt entschieden. „Obwohl ich sagen muss, dass es nicht mein primärer Wunsch war.“ Geld habe bei dem Entschluss definitiv keine Rolle gespielt. „Absolut nicht“, so Hoff. „Es sind intern ein paar Dinge vorgefallen, wo ich auch ganz persönlich für mich sagen muss, kann ich das so vertreten?“ Er wolle mit dem Verein erfolgreich sein und Spaß am Fußball haben. Mit internen Dingen meint Hoff Vertrauen und Umgang. Mehr will er dazu nicht sagen. Nur soviel: „Der Verein ist super geführt.“

„Grundsätzlich ist das natürlich schon schade“, bedauert Sebastian Röttger den Abgang seines Führungsspielers. Unstimmigkeiten zwischen ihm und seinem Kapitän bestreitet Spelles Trainer: „Mit mir und Florian hat es überhaupt keinen Stress gegeben“, macht der Coach deutlich. Sicherlich seien nicht alle Spieler damit einverstanden gewesen, dass nach dem Lizenzverzicht Veränderungen vorgenommen werden müssten, so Röttger. Man habe lange Zeit nicht mit Florian Hoff über die Zukunft gesprochen, weil der signalisiert hätte, mit den Verantwortlichen nur über die Regionalliga sprechen zu wollen. „Und als wir dann mit ihm gesprochen haben, hat er mitgeteilt, dass er überlegt, doch wohl etwas Anderes zu machen.“ Er wüsste nicht, dass man sich verkracht hätte, stellt Röttger klar. „Mir gegenüber hat Flo gesagt, er würde mal etwas Anderes machen wollen, was ich auch nachvollziehen kann.“

Hoff war im Sommer 2012 vom FC Schüttorf nach Spelle gewechselt, dessen Mannschaft gerade erst als Meister der Bezirksliga in die Landesliga zurückgekehrt war. Gemeinsam mit ihm stießen Robert Bartling, Christoph Röttger und Sebastian Schmagt von Schüttorf nach Spelle. Zwei Jahre zuvor war der damals 19-jährige Hoff vom damaligen Kreisligisten SG Freren in die Grafschaft gekommen, wo er noch ein Jahr unter dem späteren Spelle-Coach Siggi Wolters spielte. In Spelle traf Florian Hoff seinen jüngeren Bruder Niklas wieder.

Für den SCSV erzielte Hoff in 138 Punktspielen 43 Tore. In dieser Saison lief er in 27 Oberligapartien auf und traf sechsmal. Zu Hause habe er sich eigentlich immer im Mittelfeld gefühlt, so Hoff, der in Spelle auch als Innenverteidiger einsetzt wurde.

Hoff blickt auf zahlreiche Höhepunkte zurück. „Für mich war das Tollste der Aufstieg“, erinnert er sich gerne an die Saison 2013/14, als Spelle als Landesligameister in die Oberliga Niedersachsen aufstieg. Auch das Pokalspiel gegen den Drittligisten VfL Osnabrück und das Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach wecken positive Erinnerungen. „Das waren die Momente, in denen auch die Zuschauer da waren, man sich wohlgefühlt hat und gemerkt hat, dass der Verein lebt.“ Hoff hofft, der Speller Erfolgsgeschichte am Ende dieser Saison ein weiteres Kapitel hinzufügen zu können, indem er das Team zur Oberligameisterschaft führt. „Wir können für den SC Spelle-Venhaus etwas ganz Großes erreichen. Das Schönste wäre, wenn wir im letzten Heimspiel die Meisterschaft klarmachen würden. Das wäre mein größter Wunsch.“ Aber dafür müsse man noch etwas tun, ergänzt Hoff. Drei Spieltage vor Schluss führt Spelle die Tabelle an, hat den Titel in den Partien in Delmenhorst, gegen Celle und in Vorsfelde selbst in der Hand.

In den vergangenen Tagen war bereits bekannt geworden, dass mit Spielmacher Steffen Menke und Linksverteidiger Daniel Olthoff zwei Speller zum westfälischen Oberligisten FC Eintracht Rheine wechseln. Die beiden 27-Jährigen wurden in der Jugend des SV Meppen ausgebildet.

Mit Simon Schäfer vom SV Holthausen/Biene und Merlin Schütte vom TuS Neuenkirchen stehen zwei Sommerzugänge der Speller fest.

Aufrufe: 04.5.2018, 16:00 Uhr
Dieter KremerAutor