Preuss: »Können das Ergebnis einordnen«

„Die Jungs haben alles rausgehauen, was da war. Die Zuschauer haben ein Spiel gesehen, was eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt hätte“, bilanzierte Marburgs Trainer Harald „Harry“ Preuss hinterher die sechste Saisonniederlage seiner Mannschaft.

Der Tabellenfünfte aus der Unistadt absolvierte im Frankfurter Westen eine nahezu perfekte erste Hälfte und belohnte sich dafür kurz vor der Pause auch zurecht mit dem 1:0: Mittelfeldakteur Fabian Schmidt eroberte das Leder in der gegnerischen Hälfte und schloss kurze Zeit darauf auch selbst zur Gästeführung ab (38.). Anstatt sich nach diesem Treffer zurückzuziehen, blieben die „Schimmelreiter“ die spielbestimmende Mannschaft und hatten sogar zwei Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen, blieben dieses Mal jedoch glücklos.

Zeilsheim, Tabellendritter mit dem besten Torverhältnis der Liga, agierte vor der Pause aus seiner Hilflosigkeit heraus zumeist mit langen Bällen, hatte jedoch nach dem Seitenwechsel das Glück auf seiner Seite: Am Ende des ersten richtigen Angriffs der zweiten Hälfte stand der kurz zuvor eingewechselte Raffael Grigorian goldrichtig und glich zum 1:1 aus (48.). Die Gastgeber blieben dran und hatten nun Oberwasser. „Man muss ehrlich sagen, dass wir nach der Pause 20 Minuten hatten, in denen wir eher reagiert statt agiert haben“, analysierte Preuss. In diese Phase fiel auch die erste Zeilsheimer Führung, als Carlos Mc Crary im Anschluss an einen Einwurf aus spitzem Winkel zum 2:1 traf (70.). Die Marburger schüttelten sich kurz, hatten jedoch postwendend die perfekte Antwort: Nach einer butterweichen Hereingabe von Andreas Schäfer lauerte Ngolo Ouattara im Strafraum und egalisierte nur eine Minute später.

In dem nun bis zum Schlusspfiff einsetzenden offenen Schlagabtausch hatten die Zeilsheimer am Ende das bessere Ende für sich. Einen aus 30 Metern abgefeuerten Freistoß konnte die VfB-Hintermannschaft nur unzureichend klären, weshalb Aleksandar Mastilovic eine gute Viertelstunde vor Schluss zum Matchwinner avancieren durfte. „Natürlich ist das Ergebnis ärgerlich, insbesondere nach einer 1:0-Führung. Wir können das aber entsprechend einordnen und positiv in die Zukunft blicken“, meinte Preuss später.

Zeilsheim: Reining – Mastilovic, Uslu, McCrary, Fosuhene, Janke, Decise (46. Grigorian), Uworuya, Pitas (68. Sultani), Maingad (74. Scholz), Mbenoun.

Marburg: Purbs – Marques Lopes, Limbacher, Saeed, Ouattara, Wellner (24. Schnitzer), Besel, Schäfer (80. Simeon Schmidt), Alber, Fabian Schmidt, Preisig (80. Arsenio).

Schiedsrichter: Scotece (Walldorf) – Zuschauer: 100 – Tore: 0:1 Fabian Schmidt (38.), 1:1 Grigorian (48.), 2:1 McCrary (70.), 2:2 Ouattara (71.), 3:2 Mastilovic (76.).