Keine Lust auf »Abstiegsfeier«

Schrill läuten hier die Glocken beim SV Wortelstetten (22) Alarm, der eine durchwachsene Bilanz aufweist: Zwölf Niederlagen stehen bislang gerade mal sechs Erfolge und vier Punkteteilungen gegenüber. Im Klartext heißt das: Es muss im Windrad-Ort noch Positives passieren, sonst findet sich der Aufsteiger nach einjährigem Gastspiel in der A-Klasse wieder.

„Meine Jungs, die wollen und die können das auch“, erklärt voller Überzeugung Abteilungsleiter Mathias Buder, der weiter fest an den Ligaerhalt glaubt. Der gebürtige Erzgebirgler, den es nach der Wende in den Südwesten der Republik, genauer gesagt nach Wortelstetten verschlagen hatte, musste in den vergangenen Wochen vereinsintern einige Turbulenzen überstehen. Vor vier Wochen wurde er von seinem Spielertrainer Martin Mayrle mit einer Nachricht überrascht: „Er hat mir mitgeteilt, dass er beruflich für einige Zeit nach Amerika muss“, sah sich Buder plötzlich vor ein großes Problem gestellt. Co-Trainer Stefan Weiß an dessen Stelle zu beordern, war kein Thema, da dieser im Schichtdienst tätig ist. Spontan fiel Buder der einstige Torjäger des SVW, Markus Paa, ein – der schon beim ersten Kontakt zusagte.

Mit der Interimslösung hat der SV Wortelstetten offensichtlich die richtige Wahl getroffen. Der 48-jährige Paa aus Hohenreichen ergatterte mit seinem Team aus den jüngsten vier Partien immerhin sieben Pluspunkte. „Er hat ein paar Veränderungen in der Mannschaft vorgenommen, aber vielmehr noch bin ich von seiner Motivation überzeugt“, erklärt der Abteilungsboss.

Grundsätzlich spricht Buder von einer sehr ausgeglichenen Liga, in der seine „Greenhörner“ aus ihren Möglichkeiten zu wenig machen. Da fehlt einer Kicker wie Daniel Karmann, der sich schon bald nach Saisonstart verletzt abmeldete (Arm ausgekugelt). Und weil auch Kapitän Tobias Kreis (Knieverletzung) und Thomas Struthmann (Rückenprobleme) schon länger fehlen, muss es beim SVW eine junge Truppe (Altersdurchschnitt 23 Jahre) in der Endphase richten.

Mit vier Nachrückern aus der A-Jugend sind die Aussichten für die kommende Saison gut. Allerdings steht Talent Robin Diethei im Notizbuch von Landesligist TSV Nördlingen. Buder weiß nur so viel: „Er hat bei denen ein Probetraining absolviert, jetzt müssen wir sehen, was passiert.“ Mehr Kopfzerbrechen bereitet dem Sportlichen Leiter die aktuelle Situation. „Uns ist klar, dass wir in Bissingen nicht leer ausgehen sollten“, pocht Buder auf die Tugenden seiner Truppe. Bei einem Erfolg würde man die spielfreien Oberndorfer überrunden und somit selbst Druck vor dem letzten Spieltag herausnehmen.