2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Einen Schritt voraus: SVW-Spieler Bartosz Franke (links) schirmt den Ball gegen Jonas Herdering (Hadamar) ab.	Foto: rscp / René Vigneron
Einen Schritt voraus: SVW-Spieler Bartosz Franke (links) schirmt den Ball gegen Jonas Herdering (Hadamar) ab. Foto: rscp / René Vigneron

Vasic öffnet die Jubel-Ventile

5:0-Paukenschlag des SVW über Hadamar sorgt beim Coach für Hochgefühle +++ Drei Bahssou-Treffer

Wiesbaden. Dunkle Wolken zogen über dem Helmut-Schön-Sportpark auf, doch die vier Flutlichtmasten erhellten eine SVW-Vorstellung vom Feinsten. Die Wiesbadener Hessenliga-Fußballer entzauberten RW Hadamar mit 5:0. Es war in der dritten Hessenliga-Saison der erste Dreier gegen das Team aus der Limburger Kante.

Die Spitze in Sichtweite

Ein Sieg, der bei Trainer Djuradj Vasic die Jubel-Ventile in selten erlebter Manier öffnete: ,,Das war eine absolute Spitzenleistung einer Spitzenmannschaft. Wir haben den Gegner demontiert", schwärmte der Serbe nach der Gala, die den Sportverein bis auf vier Zähler an Spitzenreiter RW Frankfurt heranrücken lässt. Vor der letzten Partie des Jahres beim FC Eschborn, die bereits am Freitag (19.15 Uhr) stattfindet, präsentierte sich das Team abwehrstark, in der Offensive gut strukturiert und höchst effektiv.

Wobei Rudi Hübner beim frühen Führungstor vom Schnitzer eines Abwehrspielers profitierte, danach clever verwandelte. In der Folge war es ein Match auf Augenhöhe, in dem sich der Kantersieg noch nicht abzeichnete. Richtig ins Rollen kam der SVW durch das 2:0. Rudi Hübner passte steil auf Younes Bahssou, der mit viel Gefühl ins Netz lupfte (38.). Die anschließende Rettungstat des starken Rechtsverteidigers Ferhat Gündüz kurz vor der eigenen Torlinie wurde zum Mosaikstein des Erfolgs.

Das 3:0 sofort nach der Pause spielte dem SVW in die Karten. Toni Reljic legte auf, Bahssou schob sich geschickt an Robin Böcher vorbei und vollendete. Lehrbuchmäßig gelangte der Ball zwei Minuten später über die Stationen Bartosz Franke und Rudi Hübner erneut zu Bahssou, der nur einzuschieben brauchte. Reljics 5:0 geriet zum Sahnehäubchen einer klasse Gesamtleistung, an der auch die Abwehr um den in die Startelf zurückgekehrten Strahinja Pajic großen Anteil hatte.

Seitz auf Sponsorensuche

,,Die Geschehnisse rund um den Verein werden bei uns gar nicht erwähnt. Aber sie lassen uns als Team zusammenwachsen. Und wir können sicher noch viel stärker werden", sieht der erfahrene Linksverteidiger Rene Schwall die Mannschaft nach sieben Siegen, einem Remis und einer Niederlage aus den letzten neun Spielen auf Kurs. Völlig unklar bleibt die Situation um Hauptsponsor Andreas Reich. Denkbar erscheint eine Variante, dass er am 17. Dezember bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr als Vorsitzender kandidiert, den Verein aber auch in Zukunft finanziell unterstützt. Vorbehaltlich, was die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt ergeben. Daneben ist Geschäftsführer Alexander Seitz bemüht, den sportlichen Höhenflug zu nutzen, um neue Geldgeber an Bord zu lotsen: ,,Ich spreche mit Unternehmen und wohlhabenden Wiesbadenern. Immerhin beträgt der Abstand zur Spitze nur vier Punkte. Das bietet einmalige Chancen. So schlimm, wie sich die Situation des Vereins vielleicht darstellen mag, lasse ich mir nicht das Positive nehmen."

Nebenbei: Offenbar auf frischer Tat ertappt wurden am Samstag Personen, die im Helmut-Schön-Sportpark Bandenbanner des SVW beschädigten. Organisator Thomas Andiel kündigt an: ,,Wir werden Strafantrag stellen."

SVW: Miletic - Gündüz, Kopilas, Pajic, Schwall - C. Hübner, Reljic - R. Hübner (70. D. Ernst), Muca (55. Seidelmann), Franke - Bahssou (79. Baku).

Tore: 1:0 R. Hübner (9.), 2:0, 3:0, 4:0 Bahssou (38./47./59.), 5:0 Reljic (72.). - SR: Bauer (Fritzlar). - Zuschauer: 230.



Aufrufe: 029.11.2015, 18:00 Uhr
Stephan NeumannAutor