Erst siegen, dann feiern

Sportfreunde Siegen - SV Westfalia Rhynern (Sa 18:00)
Die Sportfreunde Siegen blicken auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurück. Gegründet am 8. September 1899 hat sich der Verein mit zahlreiche Erfolgen wie dem Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft 1955, vielen Jahren in der Regionalliga und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga am Ende der Saison 2004/05 weit über die Kreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Jetzt hat der Verein zum zweiten Mal eine Insolvenz überstanden und feiert am Samstagabend im SiegenerLeimbachstadion in den Geburtstag hinein. Alles ist vorbereitet für’s große Fest, die Bands bestellt, Jubiläums-T-Shirts gedruckt, die Getränke kalt gestellt.

Damit die Sause auch bei bester Laune über die Bühne geht, müssen die Oberliga-Fußballer zunächst aber ihre Hausaufgaben gegen den direkten Tabellennachbarn Westfalia Rhynern (9./5:3 Tore/5 Pkt.) erledigen. Das Ziel ist klar gesteckt: Die Sportfreunde wollen nach bislang einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage endlich auch den ersten Heimsieg der Saison feiern und damit den Grundstein für eine gute Samstagabendstimmung legen und den ganzen Verein in Feierlaune bringen.

„Natürlich wissen die Spieler vor so einem Spiel worum es geht. Wir wollen am besten mit einem Sieg unseren Beitrag zur Geburtstagsfeier beisteuern. Wir wollen uns bei den Fans und all denen, die soviel für den Verein arbeiten, mit einem Sieg bedanken“, betont Trainer Dominik Dapprich die Marschroute für die Begegnung, die um 18 Uhr angepfiffen wird. Dass die Gäste aus Rhynern ihrerseits den Siegenern liebend gerne die Partystimmung vermiesen möchte, dürfte natürlich klar sein. „Das ist ja keine Laufkundschaft, die werden sich nicht einfach ergeben, nur weil wir feiern wollen“, weiß auch Dapprich, der im Gegner einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern sieht und seine Mannschaft vor allem vor dem torgefährlichen Lennard Kleine warnt. Im Direktvergleich aus dem Vorjahr steht es 1:0 für das Dapprich-Team, denn nach einem 1:1 im strömenden Regen in Rhynern folgte im März im Leimbachstadion ein 2:1-Sieg.

Dass die Sportfreunde in der Oberliga derzeit sogar mit den allerbesten Teams mithalten können, stellten die Siegener am vergangenen Sonntag beim bislang noch ungeschlagenen Tabellenführer unter Beweis. Die Sportfreunde unterlagen dem TuS Ennepetal am Ende zwar mit 2:3, waren aber dem Liga-Primus über weite Strecken spielerisch überlegen. Dapprich: „Wir haben das Spiel intern aufgearbeitet. Wir lassen die Gegner immer noch viel zu leicht zu Gegentoren kommen. Es darf einfach nicht sein, dass so etwas wie am Sonntag nochmal passiert. Wir kontrollieren über weite Strecken die Partie, sind in Ballbesitz richtig gut und dann macht der Gegner aus drei Chancen drei Tore. Wir sind im Abwehrverhalten viel zu schläfrig. Wir gehen mit 1:0 in Führung, danach müssen wir den Killerinstinkt zeigen und das 2:0 machen. Chancen dazu hatten wir ja.“

Mit einem Testspiel beim Landesligisten FV Wiehl anlässlich der 100-Jahr-Feier haben sich die Sportfreunde am vergangenen Mittwoch mit einem 6:2 schon mal auf den morgigen Sonntag eingeschossen. Gegen ein solches Endergebnis als Anheizer für die anschließende Geburtstagsparty hätte in Siegen sicher niemand etwas einzuwenden.