2024-05-02T16:12:49.858Z

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Viel Bewegungsdrang: Yannick Weber (links gegen Teningen) könnte in der kommenden Saison ein Ausrufezeichen setzen. | Foto: Uwe Rogowski
Viel Bewegungsdrang: Yannick Weber (links gegen Teningen) könnte in der kommenden Saison ein Ausrufezeichen setzen. | Foto: Uwe Rogowski

SV Weil holt Extra-Qualität für den entscheidenden Schritt

Landesligisten im 11-Punkte-Check: Der SV Weil will in der kommenden Saison das nachholen, was zuletzt verpasst wurde

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Mit frischer Zuversicht startet der SV Weil in die zweite Landesliga-Saison in Folge. Der Kader wurde noch einmal getunt, um die Verbandsligarückkehr wahrscheinlich zu machen.
1. Ausgangslage
Nach zehn Jahren Verbandsligafußball mit zeitweiser Tendenz Richtung Oberliga folgte der nicht einkalkulierte Abstieg, der in der vergangenen Saison ad hoc korrigiert werden sollte. Eine sportlich maue Phase zu Rückrundenbeginn, als die Mannschaft hektisch und planlos agierte, durchkreuzte das Vorhaben.

2. Kommen & Gehen
Es war zuweilen schwer, den Überblick zu behalten. An manchen Tagen wurden gleich zwei Zugänge präsentiert. Der Eindruck ist: Der Konkurrenzdruck ist hoch, und das kann nur förderlich sein. Allerdings muss es als Gesamtgebilde funktionieren. Wenige Stammspieler (Ophoven, Acar) gingen. Mit Ex-Regionalligaspieler Piero Saccone (Kreuzlingen) und Daniel Vollmer (Steinen-Höllstein) wurden zwei weitere Akteure geholt, die für kreative Momente und Spielkultur sorgen sollen. Alexander Hermann (Hochdorf) hat seine Torgefahr angedeutet. Und auch die weiteren sechs Zugänge, etwa Nikola Obradovic aus der Lörrach-Brombacher U19 und Asip Smailji vom FSV Rheinfelden, stellen eine Aufwertung des Kaders dar.

3. Atmosphäre im Verein

Entspannt wie ungeduldig. Aufstieg? Jetzt. Der Teamgeist in Verein und Kader scheint intakt, doch vom eigenen Anspruch leitet sich großer Druck ab. Negativläufe müssen einkalkuliert sein, ohne dass gleich Panik ausbricht. Sonst droht Eigendynamik. In die falsche Richtung.

4. Ballbesitz oder schnelles Umschalten

Ballbesitzfußball als Basis? Maxi Heidenreich hat die Spieler dafür. Doch viel hintenrum ist nicht seins. Grundsätzlich gilt: „Wir wollen schnell den Ball haben und dann zielstrebig nach vorne“, sagt der Coach. Vom spielerischen Niveau her hob sich der SVW schon letzte Saison ab. Lange Ballbesitzzeiten, schnelle Passfolgen und variable Offensive ergaben ansprechenden Kombinationsfußball. Aber nur temporär. Dass die guten Phasen länger werden, daran gilt es zu arbeiten.

5. Der Trainer

Eine Persönlichkeit, ein Mann mit Erfahrung, Ausstrahlung und natürlicher Autorität. „Da muckt keiner auf“, sagt der sportliche Leiter Perseus Knab. Ex-Profi Heidenreich wird sich kaum längere Zeit an Landesligafußball erfreuen wollen, entsprechend zielstrebig wird er am Aufstieg arbeiten. Mit der logischen Folge, dass er viel einfordert. Dass er dank prall gefülltem Kader personell variieren kann, erleichtert ihm die Arbeit. Allerdings gilt es, die Reservisten bei Laune zu halten.

6. Möglicher Spieler der Saison

Schnell, trickreich, wendig: Yannick Weber ist eine Saison mit Ausrufezeichen zuzutrauen. Zuweilen möchte man ihm wünschen, ein paar Teller Spaghetti zu verspeisen, um ein paar Kilo zuzulegen. Doch vielleicht ist es gerade seine sprichwörtliche Leichtigkeit, die sich auf sein Spiel mit viel Bewegungsdrang überträgt.

7. Die gute Seele des Vereins

Eine Instanz beim SVW ist Peter Vollmer. Der Materialwart ist seit einer gefühlten Ewigkeit im Klub, trägt stets einen Spruch auf der Zunge und das blauweiße Wappen im Herzen. Hat er das Gefühl, jemand schadet dem Klub, tut er das offen kund, wenn es sein muss, im großen Kreis in der Stadiongaststätte. Will ein Spieler Ärger, braucht er nur seine Stutzen nicht rumzudrehen. Ebenfalls ein leiser Arbeiter für den Verein: Teammanager Klaus Braun.

8. Youngster & Oldie

Der Kader hat Erfahrung: Fünf Akteure zählen zur Ü-30-Fraktion. Der ewige Fabian Kluge ragt mit 32 Jahren heraus. Jünger als Zugang Obradovic (20) ist keiner.

9. Strafenkatalog

Gibt es, beinhaltet aber keine ungewöhnlichen Dinge. Wer vergessen hat, seine Stutzen umzudrehen, zahlt zwei Euro.

10. Die Einlaufmusik

Variiert. Gern aufgelegt: der AC/DC-Evergreen „Highway to hell“.

11. Aussicht

Die verbandsligareife Mannschaft 14/15 wurde weiter aufgemotzt. Es wurden die personellen Voraussetzungen für eine Top-Platzierung geschaffen. Läuft es normal, kommt ein Aufsteiger im nächsten Sommer aus Weil. Die entscheidenden Zentimeter zwischen Platz drei und eins zu überbücken, ist allerdings auch durch perfekte Verpflichtungen nicht planbar. Unter Druck den letzten Schritt machen erfordert Extra-Qualität.

Auftakt: 15. August FV Herbolzheim (A).
Aufrufe: 010.8.2015, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor