2024-05-02T16:12:49.858Z

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Drin oder nicht? Fabian Kluge (links) und Christian Held | Foto: Uwe Rogowski
Drin oder nicht? Fabian Kluge (links) und Christian Held | Foto: Uwe Rogowski

SV Weil erfüllt gegen Schönau die Mindestanforderung

Weil müht sich zu einem 3:0-Sieg gegen den FC Schönau

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Die beste Nachricht war das Ergebnis. Der Weiler Trainer Maximilian Heidenreich ging nach dem 3:0 über den FC Schönau gewohnt kritisch mit der Leistung seiner Mannschaft um. So habe man keine Chance in möglichen Aufstiegsspielen. Die Gäste, die wohl absteigen werden, zeigten sich wehrhaft. Und waren mit der Art und Weise ihres Auftritts zufrieden
Es ist ja immer mit einer gewissen Schwierigkeit verbunden, wenn die Gedanken bereits in die aufregende Zukunft schweifen, gleichzeitig aber der aktuelle Moment nicht außer Acht gelassen werden darf. Da kann ein Trainer mahnen, wie er will. Relegation! Das ist es, woran die Weiler in diesen Tagen denken. Wer will es ihnen verübeln? Innerhalb weniger Tage könnte sich eine graue Magd in eine wunderschöne Prinzessin verwandeln. Nur zwei erfolgreiche Spiele gegen die Vizemeister der anderen Landesligen und aus einer holprigen Saison wird eine wunderbare. Wen würden die punktarmen Phasen, die vielen uninspirierten und tendenziell lahmen Spiele der Weiler dann noch interessieren? Und die letzten beiden Rundenspiele bis dahin? Werden natürlich als siegreich vorausgesetzt.


Gegen den FC Schönau ist es gut gegangen. Doch es blieb der Eindruck zurück, dass der Tabellenzweite und haushohe Favorit an einem anderen Gegner – einem Landesligavizemeister zum Beispiel – wohl gescheitert wäre. Weil spielte über weite Strecken zaghaft, die Angriffswucht fehlte.
Besonders in der ersten halben Stunde gab es viel träges Geschiebe zu sehen, viel quer statt steil. „Tempo, Jungs, mehr Bewegung“, schrie Torwart Christoph Düster früh in Richtung Mittellinie, Trainer Maximilian Heidenreich gab später zu Protokoll, dass der Plan eigentlich war, „von Anfang an mit Tempo zu spielen und Druck zu machen“, und man merkte ihm an, dass er nicht wirklich angetan war vom Spiel seiner Mannschaft. Heidenreich treibt nicht unbegründet die Sorge um, dass seine Mannschaft auf dem Weg in die Relegation aus dem Tritt geraten könnte, dass der Rhythmus verloren geht. Immerhin, sie erfüllten die Mindestanforderung: Sie gewannen, und mit mehr Effizienz wäre es ja auch ein lockerer Sieg geworden. Doch Schönau ist nicht Schutterwald oder Stadelhofen. „Wenn wir in der Relegation genauso auftreten, sehe ich für uns keine Chance“, sagte Heidenreich.

Die gefährlichsten Aktionen waren primär dem Gegner gedankt, der unter anderem bei den drei Toren Spalier stand. David Groß, der nach Vorarbeit des erneut tadellosen Martin Braun sträflich frei war und sich gefühlt für Sekunden die Ecke aussuchen konnte, traf zur Führung (32.). Fabian Kluge und Imad Kassem-Saad, dem nicht viel gelang, waren kurz darauf ähnlich unbewacht – und scheiterten. Nach einem langen Diagonalball von Nikola Obradovic setzte sich erneut Groß am langen Pfosten gegen zwei Gegner durch (59.), und der auf rechts durchgebrochene Ebou Sowe war von Christian Kiefer nicht aufzuhalten (78.).

Auch wenn die Gäste mit zunehmender Spieldauer Mühe hatten, präsentierten sie sich unter dem Strich als wehrhafter Gegner. Sie hatten nur eine Torchance (Johannes Walleser/74.), versuchten ihren spärlichen Ballbesitzanteil aber über wenige Kontakte und meist über den ballsicheren Tim Behringer in gefährliche Aktionen münden zu lassen. „Wir waren am Anfang und nach der Pause ganz gut im Spiel“, wie Trainer Robert Bianchi befand. Er habe „den Eindruck gehabt, dass uns die Weiler etwas unterschätzt haben“. Oder aber sie waren mit den Gedanken schon woanders.

Während die Weiler nun auf noch maximal drei Spiele blicken – am Samstag zunächst in Elzach – bleibt den Schönauern die Zehn-Prozent-Aussicht, als Vorletzter drinzubleiben. Im Umfeld des SV Weil war noch zu vernehmen, dass dieser Tage zwei Neuzugänge offiziell würden, unter anderem Younes Sanaa vom RC Mulhouse. Zudem ist Sevket Caner Acar ein Thema. Der Mittelfeldspieler war vor der Saison zu den Old Boys Basel gewechselt, wo er in der ersten Liga eine tragende Rolle spielt, sich aber dennoch mit dem Gedanken trägt, zurückzukehren: sofern der Aufstieg gelingt.

SV Weil - FC Schönau 3:0 (1:0)
SVW: Düster; Lauber, Kaiser, Braun, Groß; Saccone, Obradovic (83. Mundinger); Weber (28. Sowe), Blaschke (77. Voria); Kassem-Saad; Kluge. FCS: Held; Johannes Walleser, Christian Kiefer, Julian Steinebrunner, Robin Zielinski; Rapp, Lais, Weiß, Nico Walleser (65. Asik); Tim Behringer, Söntgerath (65. Marc Steinebrunner). Tore: 1:0, 2:0 beide Groß (32., 59.), 3:0 Sowe (78.). Schiedsrichter: Scharf (Bühl). Zuschauer: 220.
Aufrufe: 016.5.2016, 18:32 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor