2024-05-10T08:19:16.237Z

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Besser pushen statt runtermachen: Almin Mislimovic |  Foto: Patrick Seeger
Besser pushen statt runtermachen: Almin Mislimovic | Foto: Patrick Seeger

Almin Mislimovic: "Concordia wollte nichts bezahlen"

BZ-Interview: Der Mittelfeldspieler des SV Weil, Almin Mislimovic, über seinen Verbleib beim Landesligisten

Er ist einer der wenigen im Weiler Kader, der aus Verbandsligazeiten übrig ist. Und auch Almin Mislimovic war schon fort, in Basel, bei Concordia. Mit Uwe Rogowski sprach der 24-jährige Mittelfelddribbler über seine Kehrtwende, die Saisonaussicht und die Ungeduld des Weiler Publikums.
BZ: Herr Mislimovic, es heißt, in der Schweiz lassen sich auch in unteren Ligen ein paar Euro mitnehmen
Mislimovic: ...das stimmt...

BZ: ...hat der SV Weil also einen kleinen Sponsor für Sie gefunden oder woher die Wende, dass Sie doch geblieben sind?
Mislimovic: Ich fühle mich einfach wohl in Weil. Ich bin auch wegen der vielen Freunde, die ich im Verein habe, geblieben.

BZ: Selbstverständlich.
Mislimovic: Concordia Basel wollte einfach die Ablösesumme, die Weil gefordert hat, nicht zahlen, das haben sie nicht eingesehen. Ich hatte ja in Weil schon für die neue Saison mündlich zugesagt, deshalb war die Forderung möglich. Ärgerlich für mich, aber es hat mir gezeigt, dass Concordia nicht mal bereit war, eine kleine Summe zu bezahlen, mich also nicht so sehr wollte, wie ich es mir vorgestellt habe.

BZ: Beim SV Weil war man zuvor verärgert über Ihre späte Entscheidung. Ist nun anzunehmen, dass Sie bei nächster Gelegenheit wieder weg sind?
Mislimovic: Das kann ich jetzt nicht sagen. Bis Sommer ziehe ich das jetzt auf jeden Fall durch, und was dann kommt, sehen wir. Man muss auch sagen: Concordia hatte sich spät bei mir gemeldet.

BZ: Wie läuft es mit dem neuen Trainer?
Mislimovic: Sehr positiv, er erwartet viel von mir. Ich ja auch. Ich kann fußballerisch viel mehr als das, was ich ab und zu zeige.

BZ: Tobias Bächle wird durchweg als sehr gute Wahl eingeordnet.
Mislimovic: Es läuft super, auf jeden Fall um einiges besser, als zuvor mit Maxi Heidenreich. Da ist viel mehr Kommunikation. Davor war ja nix. Was Maxi gesagt hat, musste man auch so durchziehen. Tobi hört sich auch die Spieler an, und dann versuchen wir, das irgendwie umzusetzen.

BZ: Was sind die Kernpunkte, die er verlangt?
Mislimovic: Für ihn ist wichtig, dass du ein Kämpfer bist. Wenn nicht, kann auch einer spielen, der fußballerisch limitierter ist. Und

BZ: Ja?
Mislimovic: Wir spielen jetzt 4-2-3-1, statt 3-5-2-1. Ich glaube, jeder in der Mannschaft fühlt sich wohler damit. So sind wir hinten sicherer. Mit Dreierkette war es mühsam. Bei Maxi wollten wir auch schon die Viererkette, aber er hat sein Veto eingelegt und gesagt: Wer spielen will, muss Dreierkette spielen.

BZ: Anderes Thema: Es bröckelt offenbar etwas zwischen Team und Zuschauern.
Mislimovic: Naja, es ist sehr oft der Fall, dass man zuhause spielt, aber irgendwie auch auswärts. Weil die Fans sind manchmal irgendwie gegen uns. Da kommt zum Beispiel ein A-Jugendspieler rein, macht sein erstes Spiel und dann verliert er den Ball, und die Zuschauer gehen gleich ab. Das verstehe ich nicht. Pushen statt runtermachen, wäre gut. Manchen geht das nah, ich höre aber nicht drauf.

BZ: Der Trainer sagt, die Mannschaft spiele nicht so gern zuhause...
Mislimovic: Ganz so ist es nicht. Man spielt immer gern zuhause. Die Erwartungshaltung ist eben hoch.

BZ: Apropos: Mit welchem Saisonabschneiden wären Sie zufrieden?
Mislimovic: Das haben wir intern abgesprochen, das kann ich nicht sagen.

BZ: Also doch mehr als Mittelfeld?
Mislimovic: Wie gesagt...

BZ: Jetzt geht es zum FC Tiengen, gefährlicher Gegner.
Mislimovic: Ja, sie sollten aber schlagbar sein.
Aufrufe: 024.8.2017, 20:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor