2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Derbysieg: Durch einen verdienten 3:1-Erfolg über FV Biebrich 02 untermauern die Junioren der B-II des SV Wehen ihre Ansprüche im Titelkampf der Gruppenliga Wiesbaden. Foto: Andrea Judel
Derbysieg: Durch einen verdienten 3:1-Erfolg über FV Biebrich 02 untermauern die Junioren der B-II des SV Wehen ihre Ansprüche im Titelkampf der Gruppenliga Wiesbaden. Foto: Andrea Judel

Wehens U16 auf Kurs Richtung Meisterschaft

Derbysieg für Wehen II gegen den FV Biebrich ++++ Nach 3:1-Heimerfolg am Halberg rückt Titelgewinn in Gruppenliga Wiesbaden in greifbare Nähe

Rund 50 Zuschauer hatten sich von Regen und eisigem Wind nicht abhalten lassen und waren auf den Wehener Halberg im Taunus gepilgert, um das Spitzenspiel der Gruppenliga Wiesbaden zwischen Wehens U16 und der U17 des FV Biebrich zu sehen. Sie wurden für ihr Kommen mit einem guten Spiel belohnt, bei dem sich Favorit Wehen jedoch lange schwer tat.


Tabellenführer Wehen II brauchte zunächst eine kurze Anlaufphase, schien dann aber gut in Schwung zu kommen, als ein misslungener Freistoßtrick in der Nähe des gegnerischen Strafraums, die überraschende Gästeführung ermöglichte. Nach Wehener Ballverlust kam FV-Spieler Cedric Siewe Nana an die Kugel, erkannte den ihm sich bietenden Raum sofort und trieb den Ball aus der eigenen Hälfte weitgehend ungestört bis kurz vor die gegnerische Strafraumgrenze, wo er den links mitgelaufenen Jonas Kotb mustergültig bediente. Kotb blieb cool und schoss den Ball flach ins lange Eck zum 0:1. Die Nachwuchskicker des SV Wehen waren in dieser Szene zu weit aufgerückt und hatten die Lücke nicht mehr rechtzeitig schließen können, sodass sie nach nicht einmal zehn Minuten einem Rückstand hinterherlaufen mussten.

Mentalitätsmonster

„Doch meine Jungs haben eine erstklassige Mentalität. Es ist nicht das erste Mal in der Saison, dass wir einen Rückstand noch gedreht haben“, äußert sich Trainer Hakan Tutkun stolz auf sein Team. Denn der SV sah sich nun erst recht herausgefordert und forcierte die eigenen Angriffsbemühungen noch einmal. Nach 20 Minuten und zwei kurz zuvor vergebenen Chancen kam die Heimelf dann schnell zum verdienten Ausgleich. Nach einer Ecke setzte Omokaro Eshaso aus rund zehn Metern zu einem artistischen Seitfallzieher an. Ein toller Reflex von Biebrichs Torwart Stevan Vizi verhinderte zwar zunächst den Treffer, bugsierte das runde Leder jedoch auch vor die Füße von Wehen-Stürmer Menasse Eshele, der nicht lange fackelte und im Nachschuss das 1:1 markierte.

Wehen drängte in der Folge immer stärker auf die Führung und kam direkt nach dem Ausgleich zu weiteren guten Gelegenheiten. Doch die tapfer kämpfenden Biebricher überstanden diese für sie schwierige Phase ohne weiteren Gegentreffer und konnten das Unentschieden mit in die Kabine nehmen. Speziell durch das Zentrum war für Wehen gegen die vielbeinige Defensive um Biebrich-Kapitän Abdullah Tasdelen, der als Staubsauger vor der Abwehr fungierte, kaum ein Durchkommen.

Qualitäten eines Meisters

Nach der Pause schien der FV Biebrich besser ins Spiel zu kommen und konnte nun auch zarte Akzente in der Offensive setzen, ohne dass davon jedoch eine unmittelbare Gefahr für den Wehener Kasten ausgegangen wäre. Dennoch tat sich Wehens B-II in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn sichtlich schwer, den Rhythmus wieder aufzunehmen, bewies dann aber die Qualitäten eines Meisters und fuhr den schönsten Angriff des gesamten Spiels: Mehrere Wehener, allen voran Mohamed Morabet und Christopher Judel, kombinierten sich mit nur jeweils einem Kontakt durchs Mittelfeld und konnten über den freigespielten Judel, der über die rechte Seite Dampf machte, eine gefährliche Flanke vor das Biebricher Tor bringen. Der Ball war zwar einen Tick zu lang für Wehens Linksaußen Ladipo. Doch der pfeilschnelle Angreifer hatte jetzt Blut geleckt und war nicht mehr zu halten, als er in der 61 Minute am linken Flügel Tempo aufnahm, Biebrichs Verteidiger scheinbar mühelos überlief und in den gegnerischen Strafraum eindrang. Statt die besser postierten Mannschaftskollegen anzuspielen, nahm der Linksaußen aus spitzem Winkel die rechte Innenseite und platzierte den Ball sicher im langen Eck zur 2:1-Führung. „Gut für ihn, dass er das Tor gemacht hat, sonst hätte er sich nach dem Spiel von mir einiges anhören müssen“, erklärt Coach Tutkun mit einem Augenzwinkern.

Biebrich gibt nicht auf

Die Partie war damit allerdings noch nicht entschieden. Die 02er hatten nämlich in der 65. Minute noch die Gelegenheit zum Ausgleich, als der starke Siewe Nana im Strafraum zu Airidas Rasymas passte, der den herausstürzenden Wehener Keeper Luis Braxmaier jedoch nicht überwinden konnte.

Biebrich hatte nun sein letztes Pulver verschossen und musste nur vier Minuten später das alles entscheidende 3:1 hinnehmen. Zuvor war ein umstrittener Strafstoß nach vermeintlichem Foul an Eshele gepfiffen worden. Biebrich protestierte vergebens, schien aber Glück zu haben, als der Gefoulte – unter sträflicher Missachtung der alten Fußballerregel – selbst antrat und nur den Pfosten traf. Doch Biebrichs Glück währte nur wenige Sekunden, denn der Abpraller sprang dem kurz zuvor eingewechselten Moritz Steinhauer vor die Füße, der mit einer gut getimten Direktabnahme aus rund 17 Metern Keeper Vizi, der nach dem Elfmeter nicht mehr rechtzeitig hochgekommen war, keine Abwehrchance ließ. Mit diesem Treffer war das Spiel endgültig zugunsten des Tabellenführers entschieden.

Alles in der eigenen Hand

Tutkuns Talente haben es in der eigenen Hand. Ihnen fehlen jetzt noch sechs Punkte aus den verbleibenden drei Spielen, um die Meisterschaft perfekt zu machen. Mit dem heutigen Sieg über Lokalrivale FV Biebrich haben sie zweifellos eine wichtige Hürde auf dem Weg zum Titelgewinn in der Gruppenliga Wiesbaden genommen.

Aufrufe: 010.5.2014, 23:30 Uhr
Sérgio PrestaAutor