2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Volle Konzentration aufs Coaching

Kreisliga B II: Der SV Waxweiler beklagt enorme Personalprobleme. Der Trainer bleibt aber bei seiner Linie.

In der fünften Saison ist der SV Waxweiler inzwischen wieder eigenständig. Nach zwei Abschlussplatzierungen im gehobenen Tabellenmittelfeld der Kreisliga B II geriet das Team von Trainer Florian Götz zuletzt unter Druck – und das nicht zuletzt wegen einer Verletzungsmisere. Selbst noch mal aufzulaufen, kommt für ihn jedoch nicht infrage.

Fünf Mal konnten sie zuletzt in Folge kein Spiel gewinnen und holten dabei nur ganze zwei Punkte. Ein Abrutschen Richtung Abstiegszone verhinderte aber das jüngste 3:2 über die SG Südeifel-Ferschweiler. „Es war ein Spiel, in dem wir es unnötig spannend gemacht haben“, sagt Trainer Florian Götz im Rückblick. Statt 2:0 hätte es zur Pause 5:0 für sein Team stehen müssen. „Südeifel hat in der ersten Hälfte gar nicht stattgefunden. Wir hatten sie klar im Griff“, sagt der Waxweiler-Coach. Dass es am Ende noch mal eng wurde, habe auch mit der Negativserie zuvor zu tun gehabt: „Da bist du mental in einigen Phasen einfach nicht so gefestigt.“


Engpässe auch im Tor

Der 39-Jährige sieht sich selbst nicht als Vertreter jener Trainergattung, die sich ständig über Unwägbarkeiten und Verletzungsprobleme beschwert. „Doch wenn einem fast eine ganze Mannschaft wegfällt, ist das schon dramatisch.“ Besonders schwerwiegend ist der Ausfall von Andre Kessler, der aufgrund einer Kreuzbandverletzung eventuell in dieser Runde gar nicht mehr zum Einsatz kommen kann. Ein anderer Leistungsträger wie Martin Pütz hat diese Saison noch gar keinen Einsatz verzeichnen können. Bastian Roth, Kevin Nauers und Boris Niesen sind weitere Säulen, die am Sonntag im Duell bei der SG Dist/Röhl nicht zur Verfügung stehen. Auch im Tor gibt es Engpässe – Thomas Drautzburg laboriert an einer Verletzung am Schlüsselbein.

„Ich habe schon zu meinem Vorgänger Lothar Lamberty gesagt, der ab und zu noch in unserer zweiten Mannschaft spielt, dass er sich für Sonntag bereithalten soll“, lässt Götz mit einem Augenzwinkern durchblicken. Tatsächlich will er dem 54-Jährigen einen Hartplatz-Einsatz in Idenheim aber nicht zumuten. Selbst sieht sich der seit Sommer vergangenen Jahres nach früheren Stationen bei der SG Ammeldingen, der SG Rittersdorf und der SG Sauertal II amtierende Trainer nicht mehr auf dem Platz: Ich handhabe es in Waxweiler wie bei früheren Stationen, dass ich meinen Spielerpass gar nicht hier habe. Einerseits habe ich schon einige Verletzungen hinter mir. Andererseits will ich mich ganz aufs Coaching konzentrieren.“

Geschäftsführer Kellen kündigt an, aufzuhören

Die Arbeit des beim FC Bitburg fußballerisch großgewordenen Götz komme bei den Spielern gut an, berichtet Karl-Heinz Kellen. Der 57-Jährige ist bereits seit 1981 Geschäftsführer beim SV Waxweiler. Dass es in dieser Saison nicht ganz so rund läuft, macht er auch am Wechsel von Mohammad Najafi fest. 18 Treffer erzielte der frühere iranische Junioren-Auswahlspieler in der vergangenen Saison für den Prümtalclub, ehe er dem Ruf von Rheinlandligaaufsteiger SG Schneifel-Stadtkyll folgte. „Wir gönnen ihm diesen Sprung von Herzen und freuen uns mit ihm, wenn er sich bei der SG Schneifel durchsetzt. Wenn er wieder zurück will, ist er jederzeit herzlich willkommen“, betont Kellen.

Die Euphorie vor fünf Jahren, als man sich von der SG Lambertsberg losgelöst hatte und in der Folge schnell zwei Aufstiege feierte, war riesig. Wie schwer es ist, auf die Dauer eigenständig zu bleiben, weiß Kellen aber nur allzu gut. Lambertsberg habe vor der Saison angefragt, um wieder zusammenzuspielen. Hier gab es noch eine Absage aus Waxweiler. „Wir müssen von Jahr zu Jahr schauen, wie die Perspektive ist“, will sich Kellen Anfragen aus der Nachbarschaft nicht verschließen.

In zwei Jahren wird sein Verein runde 100. So lange möchte er noch als Geschäftsführer wirken. Danach solle sich der Verein aber neu aufstellen, weshalb Kellen ankündigt, dann nicht mehr in dieser Funktion agieren zu wollen.

Kurzfristig hat er aber das Sportliche fest im Blick: „Wenn wir bis zur Winterpause in Idenheim, gegen Irrel und Körperich II nicht mehr verlieren, wäre ich sehr zufrieden.“

Aufrufe: 015.11.2019, 19:11 Uhr
Andreas Arens Autor