Bitburgs Weste ist jetzt nicht mehr weiß

SG Körperich – FC Bitburg 4:2 (2:0).Ausgerechnet der Eifelnachbar sägte erfolgreich am Nimbus der Unschlagbarkeit des Tabellenführers Bitburg. Im zwölften Saisonspiel mussten die Bierstädter in Nusbaum die erste Saisonniederlage einstecken. „Es hat bei uns einfach alles gepasst. Letztlich hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück“, war Körperichs Trainer Frank Hermes nach dem Derbykracher „happy“. Dabei sah es in den ersten 45 Minuten keineswegs nach einer Heimgala aus. „Wir haben in der Abwehr nicht gut gestanden, Bitburg hat im Mittelfeld die Räume eng gemacht“, sprach Hermes von einer zähen Startphase, die jedoch nach einem satten 25-Meter-Schuss von Timur Crnovrsanin mit der 1:0-Führung für die Gastgeber gekrönt wurde (23.). Die „Ampelkarte“ für Deniz Siga, die der Bitburger in der 30. Minute nach einem Foulspiel sah, verursachte einen Riss im Gästespiel. Nach einer Ballstafette über Andre Röll und Pascal Müller staubte Nils Trierweiler das Leder zur 2:0-Pausenführung ab (40.). Schon drei Minuten nach Wiederbeginn die Vorentscheidung, als Pascal Müller mit einem Aufsetzer den dritten SG-Treffer erzielte. Sechs weitere Minuten waren gespielt, als Jannick Böwen nach einer Ecke die Unterkante der Torlatte traf und Fabian Spartz zum 4:0 abstaubte. Für die Moral des Tabellenführers spricht dessen Endspurt. Durch einen Doppelschlag von Kevin Fuchs (85.) und Jannick Grün (86.) kam Bitburg auf 2:4 heran, doch zu mehr reichte es vor 300 Zuschauern nicht mehr.

SG Bettingen – SG Ralingen 2:1 (1:0). Im Kellerhit zwischen dem Letzten und dem Vorletzten der Tabelle setzte der Aufsteiger ein Lebenszeichen. „Jetzt sind wir wieder da“, war Bettingens Coach Maro Wallesch erleichtert, dass die Niederlagenserie von zehn Spielen in Folge ein Ende gefunden hatte. In der chancenarmen Partie gingen die Gäste in der 35. Minute durch Andreas Mayer in Führung. Nach der Pause übernahmen die Eifeler das Kommando, drei Minuten nach Wiederbeginn wurde die optische Überlegenheit in einen Torerfolg umgemünzt, als Tim Hoffmann mit einem Heber den 1:1-Ausgleich erzielte (48.). Eine Viertelstunde vor Schluss belohnte sich dann das junge Bettinger Team (nur drei Spieler sind älter als 25 Jahre), als Jonas Niederprüm den vielumjubelten Siegtreffer zum 2:1 erzielte.

SG Rascheid – SV Konz 3:0 (0:0). Erst in der Schlussviertelstunde wurde das Mittelfeldduell entschieden. Der erste Abschnitt verlief ohne Höhepunkte, ein Freistoß von Rascheids Robin Moser war die beste Torgelegenheit für die Gastgeber. Dies änderte sich nach der Pause, als die Rascheider das Kommando übernahmen und durch einen Kopfball von Christian Alt und einen Freistoß von Robin Moser Torgefährlichkeit andeuteten. In der 72. Minute war es dann soweit: auf Vorlage von Sven Gaspers markierte Andy Rauen das 1:0 für Rascheid. Die Entscheidung fiel jedoch erst in der Schlussphase. Fünf Minuten waren noch zu spielen, als Jannik Marx eine Super-Kombination mit dem 2:0 abschloss. In der Schlussminute war es wiederum Marx, der den 3:0-Endstand erzielte. Wegen zwei Platzverweisen mussten die Gäste ab der 70. Minute in Unterzahl spielen. Zunächst sah der Konzer Mevlüt Kücükmemisoglu wegen Schiri-Beleidigung die Rote Karte, vier Minuten später musste Tristan Reger nach Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine. Bester Spieler im Konzer Dress war Torwart Jordan Nkamgove.

SG Arzfeld – TuS Mosella Schweich 2:2 (1:0). Für Arzfeld reichte es wieder nicht zum zweiten Saison-Heimsieg, doch das Remis gegen die als Tabellenzweite angereiste Mosella wird in der Eifel als Erfolg verbucht. Die Gastgeber lagen schon nach 14 Minuten durch den Treffer von Joschka Trenz mit 1:0 in Führung. Danach erspielten sich beide Teams bis zur Pause nur noch wenige Chancen. Nachdem Pascal Krämer das 2:0 für die Gastgeber erzielt hatte (61.) roch es nach einer Vorentscheidung, doch schon vier Minuten später kickten sich die Schweicher durch den Anschlusstreffer von Philipp Laux ins Spiel zurück (65.). Arzfeld antwortete mit Kontern, die aber nicht zielführend waren. Die verpassten Chancen rächten sich in der 85. Minute, als Schweichs Rene Linster den Treffer zum nicht unverdienten 2:2-Endstand erzielte.

SG Ruwertal – SG Saartal Schoden 1:2 (0:1). Vor 180 Zuschauern musste die Elf von Jan Stoffels die Überlegenheit der cleveren Gäste anerkennen, die sich kampf- und laufstark präsentierten und durch ihr schnelles Umschaltspiel begeisterten. Schon in der neunten Minute gingen die Saartaler in Führung, als Nikolas Jakob eine Vorlage von Lukas Kramp zur Pausenführung verwandelte. Für Ruwertal hatte Karsten Willems die einzige Ausgleichschance auf dem Fuß. Die Vorentscheidung bahnte sich in der 63. Minute an, als Schodens Lukas Kramp Ruwertals Torwart Felix Kloy nach schönem Doppelpass zum 2:0 überwand. In der Folge ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Der späte Ruwertaler Anschlusstreffer von Marius Gehlen, der in der Schlussminute mit einem satten 35-Meter-Schuss zum 1:2 traf, brachte den Gästesieg nicht mehr in Gefahr.

TuS Schillingen – SG Badem 1:5 (1:0). Nach den Heimerfolgen gegen Arzfeld, Bettingen und Leiwen mussten die Hochwälder die Heimzähler wieder an die Gästeelf aus Badem abgeben. „Wir haben nach der guten ersten Halbzeit das Fußballspielen eingestellt. Im zweiten Abschnitt hatten wir gegen die cleveren Gäste keine Chance“, sprach Schillingens Trainer Gerd Morgen von „haarsträubenden Fehlern“ seiner Elf, die zur Pause durch den Treffer von Jan Bernheine (16.) verdient mit 1:0 in Führung gelegen hatte. Nach Wiederbeginn kamen die Gäste wie aufgedreht aus der Kabine und schossen einen klaren 5:1-Sieg heraus. Mit einem Doppelschlag von Pierre Valerius (55., 56. Handelfmeter) drehten die Eifeler binnen zwei Minuten die Partie, Daniel Robertz (63.) sowie Damian Machon (67.) legten zum 4:1 nach. Routinier Mike Schwandt sorgte für den 5:1-Endstand. „Mit dem starken zweiten Abschnitt bin ich zufrieden. Wir müssen am nächsten Sonntag gegen Rot-Weiß Wittlich aber nachlegen“, sagte Badems Coach Roger Reiter.

SV Rot-Weiß Wittlich – SG Wallenborn 4:4 (1:1). Mit dem Remis gegen den Tabellenvierten konnte man sich im Lager des Aufsteigers aus Wittlich nur wenig anfreunden. „Das 4:4 fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben die Partie in der letzten Viertelstunde aus der Hand gegeben“, ärgerte sich Rot-Weiß-Obmann Mehmet Akin über den aus seiner Sicht unnötigen Punktverlust. Albutrin Aliu war auf Zuspiel von Meliani Saim schon in der 17. Minute zum 1:0 erfolgreich, doch Wallenborns Kasper Wlodarek glich nach 34 Minuten zum 1:1-Pausenstand aus. Nach der Pause roch es nach einer Vorentscheidung, als die Rot-Weißen durch Andre Benzarti (52.), Kevin Arbeck (53., Foulelfmeter) und wiederum Aliu (65.) auf 4:1 erhöht hatten. In der Schlussviertelstunde gerieten die Gastgeber dann „ins Schwimmen“ und ließen die routinierten Gäste durch Florian von Landenberg (75.), Kasper Wlodarek (82.) auf 3:4 heran kommen. Ein von Sebastian Hilgers verwandelter Foulelfmeter sicherte den Gästen in der Schlussminute noch das Remis.

Bezi-Fokus:

Erste Schrammen für den Souverän: In den letzten fünf Spielen hatte die SG Körperich nicht mehr gewonnen, doch dann holte die Elf von Trainer Frank Hermes mit dem 4:2-Sieg gegen den bislang unbesiegten Tabellenführer aus zum Befreiungsschlag aus. „Wir haben jetzt 20 Punkte, davon haben wir vor der Saison nur geträumt“, ließen die Körpericher anschließend die Party steigen.

Bettinger Lebenszeichen: Zehn Spiele in Folge konnte der Aufsteiger aus Bettingen zuletzt nicht mehr gewinnen, doch im Kellerduell gegen Ralingen durfte die Elf von Trainer Marco Wallesch wieder fühlen, wie ein Sieg schmeckt. „Wir haben uns zurückgemeldet. Die Teams in der gefährdeten Zone liegen jetzt dicht beisammen. Meine junge Truppe hat sich längst noch nicht aufgegeben“.

Lob für Jordan: Er war der Konzer Fels in der Rascheider Brandung, aber die tollen Paraden des Konzer Keepers Jordan Nkamgove konnten die 0:3-Niederlage im Hochwald nicht verhindern. „Konz kann sich bei ihm bedanken, dass das Ergebnis im Rahmen blieb. Der Junge hat super gehalten“, zollte auch Rascheids Obmann Uwe Cronauer dem Keeper Anerkennung.