Wallenborn dominiert auch ohne ein Quintett

Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Jan-Hagen Engel war schon lange ertönt, da lehnte Frank Hermes allein und den Kopf schüttelnd an der Bande der Sportanlage in Wallendorf. „Ohne Leidenschaft kannst du in der Bezirksliga kein Spiel gewinnen“, fasste der Trainer der gastgebenden Spielgemeinschaft die Partie zusammen.

Es seien weniger die Unaufmerksamkeiten bei den beiden frühen Gegentoren durch Bastian Blasius (17.) und Niklas Koch (21.) per Kopf im Anschluss an eine Ecke gewesen, die ihn erzürnt hätten. Es war der gesamte Auftritt seiner Truppe. „In der ersten Halbzeit haben wir alles an Einsatz und Einstellung vermissen lassen, was man als Heimmannschaft normalerweise zeigen muss. In der zweiten Halbzeit war es dann ein bisschen besser, aber unter dem Strich hat Wallenborn völlig verdient gewonnen. Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen“, sagte Hermes.

In der Tat hatte die Elf von Stephan Zimmer, dessen Co-Trainer Andreas Hesslein angesichts einer ganzen Reihe von fehlenden Stammspielern von Beginn an auflief, das Heft relativ schnell in der Hand. Die Gastgeber waren noch nicht zu einer einzigen halbwegs zwingenden Gelegenheit gekommen, da stand es schon 2:0 für den Gegner, bei dem, so Trainer Zimmer, „die jungen Spieler, die wir ins kalte Wasser werfen mussten, ihre Sache richtig gut gemacht haben".

Wallenborns Trainer Stephan Zimmer:

Wallenborns Torwart-Routinier Lars Becker bekam erst in den zweiten 45 Minuten etwas Arbeit. Da aber hatten seine Farben durch das vorentscheidende dritte Tor von Sebastian Hilgers (55.) bereits für einen beruhigenden Vorsprung gesorgt. Die Hermes-Elf zeigte trotz des deutlichen Rückstandes in der Folge zumindest das Bemühen, auf eigenem Platz nicht völlig unterzugehen und hatte ihre beste Phase zwischen der 60. und 80. Minute. Da verhinderte einmal der Pfosten bei einem Schuss von Tim Nöttinger aus spitzem Winkel (65.) das 1:3, kurz darauf rettete Sebastian Hilgers für seinen bereits geschlagenen Keeper bei einem weiteren Versuch Nöttingers auf der Linie.

Aber auch zu diesem Zeitpunkt hatte man kaum noch den Eindruck, dass die Gäste die drei Punkte noch aus der Hand geben würden. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und einem gut dirigierenden Becker im Tor überstand Wallenborn diese Drangphase des Gegners.

Kein Wunder, dass Trainer Stephan Zimmer nach den 90 Minuten voll des Lobes war. „Wir haben auf fünf Spieler, die sonst zur ersten Garnitur gehörten, verzichten müssen. Ich bin richtig stolz auf die Jungs, wie sie dieses Handicap gemeistert haben. Zu Hause sind wir eine Macht, und wenn wir nächste Woche auch gegen Aufsteiger Zeltingen-Rachtig die Punkte behalten, dann sprechen wir trotz der Auftakt-Niederlage in Speicher von einem gelungenen Saisonstart.“

SG Nusbaum - SG Wallenborn 0:3

SG Nusbaum: Thomas Prinz – Alexander Roth, (46. Jannick Böwen), Marcel Lemme, (35. Eldin Hodzic), Nils Trierweiler, (35. Timur Crnovrsan), Pascal Müller, Janik Masselter, Fabian Spartz, André Röll, Noah Prinz, Tim Nöttinger, Peter Pott

SG Wallenborn: Lars Becker, Tobias Jung, Patrick Schmitz, Niklas Koch, Bastian Blasius, (70. Sharif Al-Younes), Daniel Zunk, Jonas Häp, Patrick Hunz, (88. Jonas Meyer), Andreas Hesslein, Peter Esch, Sebastian Hilgers (89. David Becker)

Tore: 0:1 (12.) Blasius, 0:2 (17.) Koch, 0:3 (55.) Zimmer

Schiedsrichter: Jan Hagen Engel (Gonzerath), Zuschauer: 170