2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Vorentscheidung? Von wegen! Alexander Sorges Treffer zum 4:2 in Mannheim sorgte für Jubel, doch am Ende reichte er nicht zum Sieg.
Vorentscheidung? Von wegen! Alexander Sorges Treffer zum 4:2 in Mannheim sorgte für Jubel, doch am Ende reichte er nicht zum Sieg. – Foto: Sven Leifer

Türkgücü München: Acht-Tore-Spektakel gegen Mannheim - Park rassistisch beleidigt

Sliskovic: „Sind neu in der Liga und lernen daraus“

Türkgücü München bleibt in der 3. Liga weiter ungeschlagen. Gegen Waldhof Mannheim stand nach einer turbulenten Partie am Ende ein 4:4-Unentschieden.
  • Türkgücü München bleibt in der 3. Liga ungeschlagen. Die Partie gegen Waldhof Mannheim am 3. Spieltag endet mit 4:4.
  • Sercan Sararer und Petar Sliskovic glänzen für den Aufsteiger weiterhin.
  • Das Spiel musste zwischenzeitlich unterbrochen werden, nachdem Türkgücüs Yi-Young Park wegen seiner Herkunft beleidigt worden ist.

Mannheim – Türkgücü rockt weiter die 3. Liga. Auch im dritten Saisonspiel blieb der Aufsteiger unbesiegt, musste sich in Mannheim jedoch mit einem spektakulären 4:4 (2:2) begnügen. Angreifer Sercan Sararer bestätigte dabei zwar erneut seine exzellente Form, die Defensive aber zeigte sich ungewohnt anfällig. Nachdem die Münchner in der Schlussphase noch eine 4:2-Führung verspielten, haderte Sararer damit, dass „wir zum Teil zu passiv“ agiert hätten. Er selbst jedoch, betonte der 30-Jährige, habe „die Corona-Pause gut genutzt“ und sei „so fit wie noch nie“.

Türkgücü München: Sliskovic mit der Führung - Spielunterbrechung nach rassistischen Aüßerungen gegen Yi-Young Park

Das unterstrich der ehemalige türkische Nationalspieler auch am Samstag. Nach Petar Sliskovics frühem Treffer zum 0:1, vorbereitet natürlich von Sararer, musste Schiedsrichter Robin Braun die Partie allerdings kurzzeitig unterbrechen. Türkgücü-Profi Yi-Young Park wurde laut eigener Aussage wegen seiner Herkunft beleidigt. Er habe „von einigen Zuschauern Rassismus erfahren“, klagte der Südkoreaner auf seinem Instagram-Profil. Der DFB kündigte an, den Vorfall zu untersuchen. „Nach Vorlage des Sonderberichts durch den Schiedsrichter und dessen Sichtung wird der Kontrollausschuss seine Untersuchungen aufnehmen“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Kontrollausschusses, Fred Kreitlow.

Türkgücü München verspielt Sieg nach Toren von Sliskovic und Sorge

Im Spiel wurden die 3450 Zuschauer auch danach bestens unterhalten. Nachdem Jan Just zum 1:1 getroffen hatte, brachte Sararer die Münchner erneut in Front, eher Dominik Martinovic vor der Pause per Strafstoß erneut den Ausgleich erzielte. Ruhiger wurde die Partie auch danach nicht, im Gegenteil. Sliskovic und Alexander Sorge stellten auf 2:4, doch der Waldhof kam durch einen Doppelschlag von Joseph Boyamba zum 4:4-Endstand.

Sliskovic: „Es ist ärgerlich, dass wir nach dreimaliger Führung nur einen Punkt mitnehmen“

„Wir sind neu in der Liga und lernen daraus“, versprach Sliskovic und dachte dabei womöglich an die Rolle, die der Gegner 2019/20 gespielt hatte. Der SV Waldhof hatte lange oben mitgespielt – ehe die Corona-Krise den starken Aufsteiger aus dem Tritt brachte. „Dieser Weg, aus der Regionalliga zu kommen und dann gleich solch eine Mega-Saison zu spielen, ist für uns schon auch ein Vorbild“, sagte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny im Vorfeld. „Es ist ärgerlich, dass wir nach dreimaliger Führung nur einen Punkt mitnehmen“, sagte Sliskovic.

Türkgücü München: Heimspiel gegen den SV Wehen-Wiesbaden erstmals im Olympiastadion

Bis jetzt ist Türkgücü eine Bereicherung für die 3. Liga. Der Unterhaltungswert ist hoch. Am kommenden Samstag empfängt der ambitionierte Neuling nun Zweitliga-Absteiger Wehen-Wiesbaden im Münchner Olympiastadion, das damit nach mehr als 15 Jahren erstmals wieder ein Fußballspiel erleben wird. Noch besteht eine berechtigte Hoffnung, dann doch zumindest einige Fans auf den Tribünen als Unterstützung begrüßen zu dürfen. (MATTHIAS HORNER
UND NICO-MARIUS SCHMITZ)

Aufrufe: 05.10.2020, 10:51 Uhr
Münchner Merkur / Nico-Marius Matthias Schmitz HorAutor